«Selbst schuld!»

 
Der Vater im Himmel
Der Vater im Himmel ist nicht schadenfroh, wenn wir dreckige Schuhe aus dem Sumpf ziehen müssen, weil wir es vorher besser gewusst haben.
Wer hat das nicht schon einmal erlebt? Man gibt jemandem einen gut gemeinten Rat. Aber der andere hält sich nicht dran. Und dann sieht man, wie derjenige die Folgen seines eigenwilligen Weges tragen muss; er steckt genau in dem Schlammassel, den wir vorausgesehen haben! Und dann kommt unser Kommentar, den wir aussprechen oder auch nur für uns denken: «Selbst schuld!»

Oder wir sagen: «Ich hab‘ es Dir gesagt! Ich hab‘ Dich doch gewarnt! Ich hab‘ es ja gewusst.» Warum sagen wir so etwas? Warum reagieren wir so? Weil unser Rat nicht angenommen wurde. Unser gar nicht so netter Kommentar kommt aus verletztem Stolz und vermutlich auch aus einer Haltung der Rechthaberei. Wir sprechen uns selbst - sozusagen nachträglich - noch einmal ausdrücklich frei. Mit so einer Bemerkung wie «selbst schuld» lassen wir den anderen aber auch allein, ziehen uns zurück, auf die richtige Position, aber damit eben auch weg von dem anderen.

Und letztlich halten wir es auch für richtig, dass der andere die negativen Folgen ausbaden muss, wir denken; das ist doch nur folgerichtig und gerecht. Ganz nach dem Motto: «Wer nicht hören will, muss fühlen.» Das ist leider auch eine Auffassung, die unter vielen Christen verbreitet ist. Sie zeugt von Hartherzig- und Selbstgerechtigkeit, da sind dann Prinzipien wichtiger sind als Beziehungen.

Der Vater im Himmel ist anders
In der Bibel gibt es eine wunderbare Aussage, die von dem Gegenteil spricht. Da heisst es: «Das geknickte Schilfrohr wird er nicht abbrechen und den glimmenden Docht nicht auslöschen.» Mit «er» ist Gott gemeint, und zwar so wie ihn der Prophet Jesaja (Kapitel 42, Vers 3) beschreibt.

Gott sagt nicht «selbst schuld». Der Vater im Himmel ist nicht schadenfroh, nicht besserwisserisch - er ist anders, er fühlt mit, selbst dort, wo wir zum x-ten Mal falsch lagen und nicht seine Wege gegangen sind. Unser Vater im Himmel schaut nach vorne, nicht zurück. Er erinnert uns nicht an unser Versagen und wendet sich nicht von uns ab. Er hilft uns in dem Schlammassel hindurch, den wir selbst angerichtet haben.

Er lässt uns nicht stehen
Gott zieht sich nicht zurück, wenn wir seinen Rat ausschlagen. Er ist wie der Vater, der dem verlorenen Sohn, der verlorenen Tochter entgegen geht und sie in die Arme nimmt. Der sich unser Schuldeingeständnis und unsere Bitte um Vergebung nicht selbstgerecht anhört, sondern der uns gerne vergibt und sich über jeden von Herzen freut, der zu ihm kommt. Gott will nicht Recht haben, er will uns haben! Wir mögen an vielen Dingen in unserem Leben selbst schuld sein, aber mit dieser Schuld und den Folgen lässt dich der himmlische Vater nicht allein stehen. Er vergibt gern, wenn wir ihn darum bitten. Was für eine Befreiung, wenn wir diese Vergebung erleben!

Autor: Norbert Abt
Quelle: Jesus.ch

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