Kennzeichen einer Depression

 
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Bei einer eigentlichen Depression treten mindestens zwei Wochen lang vier oder mehr der hier aufgezählten Symptome fast jeden Tag auf:

- schlechter Appetit oder erhebliche Gewichtsabnahme (ohne Diät) oder Appetitsteigerung mit Gewichtszunahme
- Schlaflosigkeit oder vermehrter Schlaf
- innere und äussere Ruhelosigkeit oder im Gegenteil eine Verlangsamung
- Verlust von Interesse oder Freude an allen üblichen Aktivitäten oder Nachlassen der Sexualität
- Energieverlust, Erschöpfung
- Gefühl der Wertlosigkeit, Selbstvorwürfe oder übermässige und ungerechtfertigte Schuldgefühle
- Klagen über verminderte Denk- und Konzentrationsfähigkeit, Entscheidungsunfähigkeit
- wiederkehrende Gedanken an den Tod, Todeswunsch, Selbstmordgedanken, oder Suizidversuch

Nichtdepressive Wahnideen und bizarres Verhalten oder eine vorausgegangene Psychose weisen dagegen auf eine andere Krankheit hin.

Über diese Kennzeichen
Die Denkhemmungen führen zu depressiven Gedankeninhalten und kognitiven „Denkfehler“. Man grübelt „unnötig“ viel (Depression heißt in Simbabwe oft «Kufungisisa»– «zuviel denken müssen»), kann sich nicht mehr entschließen und neigt in schweren Fällen zu depressiven Wahnideen. Aus allgemeiner Gehemmtheit geht man fast nicht mehr aus dem Haus und trägt ein vermeintlich schützendes Maskengesicht. Äußerlich geht alles viel langsamer als sonst, während aber der innere Motor heißläuft. Aber auch das Gegenteil kann eintreten: große äussere Unruhe, Getriebenheit und leerer Beschäftigungsdrang.

Körperliche Störungen können hinzutreten wie Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, Mundtrockenheit und Druck- und Engegefühl im Hals und über der Brust. Mitunter sind es auch Schweissausbrüche, Herzklopfen, Herzbeklemmung, inneres Beben, Gewichtsabnahme, Magenschmerzen, Magendruck, Blähungen, Verstopfung bzw. chronischer Durchfall und Harndrang. Weitere Symptome sind Unterleibsschmerzen, rheuma-ähnliche chronische Schmerzen und eine gestörte Sexualfunktion. Der Depressive fühlt sich kraftlos, ohne Frische und ist rasch erschöpft.

 
Verlaufsformen
Von Angst verstärkt
Depression und Angst haben viele gemeinsame Symptome, so etwa Anspannung und Erregung, Herzklopfen und Verdauungsbeschwerden. Andere Kennzeichen sind Sorgen, Schlafstörungen, Kraftlosigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten und chronische Schmerzen. Wenn Angst und Depression zusammen auftreten, verstärken sie einander. Der Patient ist dann umso mehr auf medizinische Hilfe angewiesen und in seiner Arbeitsfähigkeit weiter eingeschränkt.

Verlaufsformen der Depression
So verschieden wie sich eine Depression äußern kann, so verschieden kann sie verlaufen. Die folgende Grafik zeigt die wichtigsten Arten der Depression und ihren typischen Verlauf.

Bearbeitung: Jesus.ch

Zum Dossier: www.depression.jesus.ch

Autor: Dr. med. Samuel Pfeifer
Quelle: seminare-ps.net
Datum: 29.11.2004

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