Untaugliche Mittel: Alkohol und Drogen

 
Drogen

Alkohol

kann beruhigen, die Zunge lockern, Hemmungen abbauen. Dies ist der Grund, dass nicht wenige Menschen mit Ängsten (speziell soziale Phobie) versuchen, ihre Schwierigkeiten mit Alkohol (oder Drogen) zu lindern.

Man spricht auch von einem «fehlgeleiteten Selbstbehandlungsversuch». Erst mit der Zeit merken die Betroffenen, dass es dabei zu einer Abhängigkeit und anderen unerwünschten Nebenwirkungen auf den Körper (Leberschädigung) und die Psyche (Persönlichkeitsveränderung) kommt. Nicht selten sind sie selbst entsetzt, dass sie in eine Sucht gerutscht sind.

Die Sucht darf in diesem Fall nicht isoliert und abwertend gesehen werden: Wenn man nur den Alkohol absetzt (wie dies in vielen Entzugsprogrammen geschieht), treten oft die vorbestehenden Ängste wieder auf. Oftmals kann eine Basisbehandlung mit Antidepressiva* deutliche Erleichterung bringen. Manchmal sind ergänzend auch Tranquilizer** notwendig, um den Betroffenen ein adäquates Funktionieren zu ermöglichen. Dies muss nicht einer Sucht gleichgesetzt werden, insbesondere wenn die Betroffenen regelmässige Gesprächsunterstützung erhalten und sich der Gefahren einer unkritischen Einnahme und einer Dosissteigerung bewusst sind.

Drogen

Cannabis (Haschisch) wird von vielen jungen Menschen verwendet, um sich zu beruhigen, Ängste zu lösen und die Kreativität zu steigern. Doch Haschisch führt nicht nur zu Glücksgefühlen, sondern auch zu Sorglosigkeit, Gedächnissstörungen und Pseudohalluzinationen. Chronischer Gebrauch kann zu einem «Amotivations-Syndrom» mit Teilnahmslosigkeit, Passivität und Apathie führen.

Unter Haschisch kommt es gar nicht einmal so selten zu sogenannten «Horror-Trips» mit Bedrohungsgefühlen, Angst und Verfolgungswahn. Auch können «Flash Backs» auftreten, d.h. ein Nachrausch ohne erneute Einnahme, der sich Tage bis Monate nach dem letzten Konsum ereignet. Auch durch Haschisch können selten einmal schizophrenieähnliche Zustandsbilder («drogeninduzierte Psychose») ausgelöst werden.

Drogen könenn Angstzustände auslösen, insbesondere Halluzinogene (LSD, Psilocybine, Mescaline oder Angel’s Dust u.a.). Die Stoffe werden zum Teil synthetisch hergestellt, zum Teil sind sie in Pflanzen wie Pilzen und Kakteen enthalten. Der Rausch äussert sich in einer starken Gefühlsintensivierung, optischen Halluzinationen und Verkennungen, Ideenflucht und Stimmungsschwankungen. Es kann zu Allmachtsgefühlen und zu Veränderungen des Ich-Erlebens, des Körpergefühls und des Raum-Zeit-Erlebens kommen (sogenannte «bewusstseinserweiternde Wirkung»). Der Verlauf des Rausches ist auch von der emotionalen Verfassung des Konsumenten abhängig, gerade wenn dieser vor der Einnahme problembelastet ist, kommt es gar nicht so selten zu «Horrotrips» mit Angst, Unruhe und sehr quälenden Erlebnissen.

* Antidepressiva sind Medikamente, die stimmungsaufhellend, antriebshemmend oder antriebssteigernd und angstlösend wirken können.
** Tranquilizer sind Medikamente, die entsprechend der Wortbedeutung ruhig stellen sollen

Dossier: www.angst.jesus.ch 
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Mehr über Angst: www.angst-auskunft.de 

Bild: DAK

Autor: Dr. med. Samuel Pfeifer
Quelle: seminare-ps.net
Datum: 15.12.2004

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