Freitag der 13. – Ein Unglückstag?

 
Freitag Aberglaube
Für einige Leute endet die Arbeitswoche mit einem gefürchteten Datum: Freitag, dem 13. Abergläubige nennen jede Menge Gründe, warum der Tag Pech bringt. Aber wieso eigentlich? Wie entstand diese Angst vor dem vermeintlichen Unglückstag?

Dass die Zahl 13 so einen schlechten Ruf hat, kann auch auf die Bibel zurückgeführt werden. Beim Abendmahl waren dreizehn Personen anwesend. Der 13. Gast war Judas Ischariot, der Jesus später an die Römer verriet. Daraus aber zu schliessen, dass diese Zahl Unglück bringt, ist doch etwas an den Haaren herbeigezogen.

Auch die Furcht vor dem Freitag als Unglückstag hat ihre Wurzeln im Christentum: Jesus soll an einem Freitag gekreuzigt worden sein, was dem Image dieses Wochentages wenig förderlich war.

Wer nach Unglück sucht, findet es
Im 20. Jahrhundert fand der Aberglaube mehrfach „Bestätigung“. Der amerikanische Börsenkrach von 1929 begann zwar schon an einem Donnerstag, verknüpfte sich aber im allgemeinen Bewusstsein mit dem folgenden Freitag, der ein Dreizehnter war. Die Katastrophe der Apollo 13-Mission, die genau um 13.13 Uhr gestartet worden war, erneuerte diese Furcht. Die italienische Fluggesellschaft Alitalia bemüht sich, alle zufrieden zu stellen, indem unter den Sitzplätzen ihrer Flugzeuge keine 13 zu finden ist. In vielen Hotels sucht man vergebens nach einem Zimmer mit der Zahl 13. Es gäbe noch viele Beispiele.

Der Glaube daran, dass an Freitagen schlechte Dinge geschehen und dass die Zahl 13 Unglück bringt, verbanden sich also im Denken der Menschen zu der Legende des Unglückstages. Obwohl ich niemanden kenne, der ein 13. Monatsgehalt ablehnen würde.

Nicht mehr Unfälle als sonst
Und auch wenn sich davon kein Abergläubischer von seiner Überzeugung abbringen lassen wird: Nach einer Analyse der Verkehrs-Schadenszahlen in Deutschland ist Freitag, der 13. nicht unfallträchtiger als andere Freitage.

Es gibt tatsächlich Leute, welche eine krankhafte Form der Angst vor diesem Tag haben. Dieses Phänomen kann im Einzelfall so weit führen, dass Betroffene Reisen und Termine absagen oder sich an einem Freitag den Dreizehnten nicht aus dem Bett trauen.

Dir geschehe nach deinem Glaube
So mancher Aberglaube lässt sich als „selbsterfüllende Prophezeiung“ verstehen. Dieser Begriff bedeutet: Wenn man fürchtet, dass am Freitag den Dreizehnten mehr schief geht als sonst, wird das auch passieren. Das eigene Verhalten führt dazu, dass sich die Erwartungen bestätigen.

Der eigene Glaube, kann den Menschen schon beeinflussen. Auch positiv. “Dir geschehe nach deinem Glauben” (1) hat Jesus nicht nur einmal zu den Menschen gesagt, die ihre Hoffnung auf ihn setzten.

Warum hängen dennoch so viele Menschen am Aberglauben? Der Mensch hat das Bedürfnis, auf etwas sein Vertrauen zu setzen oder an etwas zu glauben. Gott hat den Menschen die Fähigkeit zum Glauben gegeben. Die Frage ist nur, an was oder wen wir glauben.

Fürchte dich nicht
Was muss man nicht alles glauben, wenn man nicht an Gott glaubt? Wer sich hingegen ihm anvertraut, braucht sich nicht mehr zu fürchten vor bestimmten Tagen oder Zahlen: „Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir! Habe keine Angst, denn ich bin dein Gott! Ich stärke dich, ja, ich helfe dir...“ (2)

„Wenn der Glaube an Gott durch die Vordertür hinausgeht, dann kommt der Aberglaube durch die Hintertür herein.“ Dieser alte Volksweisheit stimmt. Der Aberglaube ist ein Ausdruck der menschlichen Verlorenheit im Zerwürfnis mit sich selbst, mit seinen Mitmenschen und mit Gott. Diese Angst vor dem Leben lässt sich rein intellektuell, durch Aufklärung und Belehrung, nicht bannen.

Das christliche Leben – als Alternative – ist jedoch ein erprobtes Mittel für ein Leben „gegen die Angst“. Aberglaube durch das Vertrauen auf Gott ausgetreiben.

Brigitte Pesker hat das sehr treffend in einem Gedicht beschrieben:
Der Aberglaube beobachtet ängstlich
Aber der Glaube sieht Gottes Handeln

Der Aberglaube will die Gegenwart beeinflussen
Aber der Glaube lässt sich von Gottes Gegenwart beeinflussen

Der Aberglaube versucht, etwas über die Zukunft herauszufinden
Aber der Glaube weiss sich in Gottes Hand

Der Aberglaube ist seines Glückes Schmied
Aber der Glaube kennt den Schmied seines Glückes

Der Aberglaube ist hilflos einem blinden Schicksal ausgeliefert
Aber der Glaube liefert sich Gott aus

Der Aberglaube benutzt Beschwörungsformeln
Aber der Glaube hält sich an Gottes Wort fest

(1) (Die Bibel, Matthäus Kapitel 8, Vers 13)
Und Jesus sprach zu dem Hauptmann: Gehe hin; dir geschehe, wie du geglaubt hast. Und sein Knecht ward gesund zu derselben Stunde.
(2) (Die Bibel, Jesaja, Kapitel 41, Vers 10)
Fürchte dich nicht, ich bin mit dir; weiche nicht, denn ich bin dein Gott. Ich stärke dich, ich helfe dir auch, ich halte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit

Autor: Bruno Graber
Quelle: Livenet.ch
Datum: 13.06.2008

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