Gehört dem Konkubinat die Zukunft?

Konkubinat und LAP [1] entsprechen allem Anschein nach unserer Zeit. Sie signalisieren einen Rückzug ins Private, oft auch ins Unverbindliche. Die Ängste dahinter sind berechtigt. Dabei stehenzubleiben ist dennoch nicht angebracht. Die folgende Analyse versucht dem Thema auf den Grund zu gehen.

 
Konkubinat
Die Ehe steht allem Anschein nach nicht hoch im Kurs. Fast die Hälfte aller Versprechen werden vorzeitig wieder aufgelöst. Im Jahr 2003 waren 41 Prozent aller geschlossenen Ehen geschieden; 17.000 weitere waren in jenem Jahr dazugekommen. Was lebenslang gedacht war, endet für zwei Fünftel alle Paare nach durchschnittlich 14 Jahren. Vor 40 Jahren, 1967, war nur jedes siebte Ehepaar davon betroffen. Seitdem sind es jedoch stetig mehr geworden.
[2]

Über die Gründe ist viel geforscht und geschrieben worden. Sie sollen an dieser Stelle nicht wiederholt werden. Als Wirkung jedenfalls schleift sich eine immer tiefere Verunsicherung ein. Soll man überhaupt noch heiraten? Wenn ja, wann? Das Zusammenleben vor der Ehe soll diesen Schritt sicherer machen. Er ist unter jungen Leuten heute zum Normalfall geworden. Drei von vier später verheirateten Paaren halten es heutzutage so. [3]

„Warum sollten wir heiraten?“
Viele andere bleiben ganz bei dieser Form der Partnerschaft – oder sie kehren nach gescheiterter Ehe zu ihr zurück. Eine Mischung aus Ernüchterung und Unsicherheit hält die meisten von ihnen davon ab, sich erneut auf einen bestimmten Partner festzulegen. [4] Ist das Konkubinat also die angemessenere Lebensform, die besser in eine Welt der ständigen Veränderungen passt? Eine vorschnelle Antwort ist nicht angebracht. Ratsamer ist es, zunächst der Haltung genauer nachzuspüren, mit der so viele dem Konkubinat den Vorzug vor der Ehe geben.

„Ehe, das ist zu teuer und zu unsicher. Ich kann doch nicht im voraus sagen, ob ich diesen Menschen mein Leben lang lieben werde. Ohne Heirat können wir viel leichter wieder auseinandergehen. Und in der Zwischenzeit haben wir erst noch weniger Steuern bezahlt. Wenn ich meinen Partner liebe, dann hat das mit dem Staat überhaupt nichts zu tun. Das ist unsere Privatangelegenheit. Dafür brauchen wir kein Papier. Ausserdem wollen wir nicht in eine todbringende Routine verfallen, sondern unsere Liebe immer wieder neu erleben.“ Geheiratet wird meistens erst, wenn das erste Kind unterwegs ist. Meinungen der Verwandtschaft hingegen fallen immer weniger ins Gewicht.

Eine Mischung aus Pragmatismus, Unsicherheit und Romantik führt also viele in diese Form der Partnerschaft. Schauen wir die Zusammenhänge näher an.

Ein Blick in Geschichte und Gegenwart
In der Schweiz ist das Konkubinat juristisch eine „einfache Gesellschaft“ nach OR 530ff ohne gegenseitige gesetzliche Pflichten. Private Vereinbarungen können selbstverständlich beim Notar getroffen werden. Dagegen ist die Ehe nach ZGB «als Institut» dem Schutz des Bundes unterstellt und beinhaltet weitreichende gegenseitige Verpflichtungen. Konkubinatspaare empfinden sie als Bevormundung, der sie ausweichen wollen.

Jede Partnerschaft steht in der Spannung zwischen privatem Gefühl und öffentlichem Leben. Das haben Konkubinats- und Ehepaare im wesentlichen gemeinsam. Und es ist nicht neu. Die persönliche Zuneigung ist im deutschsprachigen Raum nicht erst seit dem 19. Jahrhundert entscheidend für eine Eheschliessung, sondern bereits seit dem 17. Jahrhundert. [5] Schon damals hatten sich also die Bindungen an Tradition und Herkunftsfamilie deutlich gelockert.

Sie lockern sich weiter, und das nicht ohne Grund. Die Unternehmen und Betriebe verlangen flexible Arbeitskräfte. Das hatte auf Ehe und Partnerschaft vor allem zwei Auswirkungen: Die Familien wurden kleiner. [6] und die Ansprüche an die Partnerschaft stiegen proportional zum Leistungsdruck auf der Arbeit. Und die wird fast immer ausserhalb der Familie geleistet, im Gegensatz zur vorindustriellen Gesellschaft mit ihren viel kleineren Wirtschaftsräumen. [7] Sogar Freizeit und Mahlzeiten werden weitgehend ausserhalb der Familie eingenommen. Umso heimeliger und entspannender mögen dann doch wenigstens jene kurzen Zeiten der Gemeinschaft sein.

Überforderung ist das Normale
Wenigstens in der persönlichen Beziehung sollte man aufatmen und sich erholen können![8] Die Erwartung des einzelnen wird zum Druck für den anderen. Viele Familien und Paare halten ihm nicht stand. Die Veränderungen um einen herum rauben die Kräfte, die nötig wären, um im Privaten etwas Beständiges aufzubauen. Das Konkubinat betrachtet dieses Scheitern bereits als Normalfall und alles andere entweder als heillose Überforderung oder zufälliges Glück. Über 300 Jahre sozialen Schrumpfens verlängern sich damit in die je eigene Biographie und erreichen in der Konzeption sogenannter „LAPs“ (Lebensabschnittspartnerschaften) ihren vorläufigen Höhepunkt.

Der Weg vom Öffentlichen ins Private führte also auf den beiden Schienen Liebe und Arbeit. Wenn nun Konkubinatspaare den Staat bewusst aus ihrer Beziehung ausklammern wollen, dann ist das auch ein Protestruf: „Mindestens hier wollen wir uns nicht auch noch hineinreden lassen!“ Rückzug ist also angesagt – ein Rückzug, der überfordert, wie wir gleichzeitig gesehen haben. Oder aus der Sicht eines solchen Paares formuliert: „Weil wir potentiell überfordert sind, erwarten wir voneinander schon gar nichts mehr Langfristiges. Wir wollen es einfach so lange wie möglich schön haben miteinander.“

Die Ehe ist ein Protest
Hier dürfte für viele die entscheidende Weiche liegen. Um es griffig zu formulieren: Das Konkubinat ist die Partnerschaftsform, die dem Zeitgeist entspricht, weil sie ebenfalls mit ständigen Veränderungen rechnet. [9] Jede Ehe ist dagegen ein Protest gegen den Zeitgeist, weil sie Beständigkeit proklamiert. Hinter dem Konkubinat steht also die Gesellschaft, hinter der Ehe sollte der Staat stehen. Denn so kurzfristig wie erstere lebt, so langfristig sollte Letzterer handeln. Und das fördern, was ebenfalls auf Dauer angelegt ist.

Denn die Ehe ist nichts speziell Christliches. Sie findet sich in allen Kulturkreisen, sie scheint dem Menschen zutiefst zu entsprechen. Darum war es auch folgerichtig, dass im 19. Jahrhundert in den deutschsprachigen Ländern die Ziviltrauung eingeführt wurde; in der Schweiz einheitlich mit der Bundesgesetzgebung von 1874. Der Staat erkannte damit die Ehe als seine kleinste zu schützende Einheit an. Das ändert sich nun in jüngster Zeit. In demokratischen Ländern erodieren „selbstverständliche“ Ziele und Institutionen, wenn nicht diejenigen sie erneuern, die sie vertreten wollen. [10] Wenn also die Wirtschaft die Gesellschaft kurzlebiger macht, dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis der Staat mit seinen Bestimmungen hier nachzieht und „andere Partnerschaften“ anerkennt, weil er sich „veränderten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen“ anpassen will – angeblich anpassen muss.

Kirche – Staat – Gesellschaft
In Ehefragen hatte er also – über die Ziviltrauung – die Kirche beerbt. Die Gesellschaft nun bestimmt den Staat und ist drauf und dran, dieses Erbe zu verschleudern. Ehe bzw. Partnerschaft hat nun genauso kurzlebig zu sein wie alles andere. Auf der Ebene der Wirtschaft denkt sie in Monaten oder allenfalls Jahren, auf der Ebene des einzelnen sind oft nur noch Nächte oder Augenblicke, die zu „geniessen“ wären. Man müsse „sich umstellen“ und „anpassen“. Das Konkubinat berechnet diese Veränderungen mit ein und verwirft die lebenslange Perspektive zugunsten austauschbarer Einzelbeziehungen. [11] Der Sauerteig namens Gesellschaft durchdringt damit beides, Staat wie Kirche.

Dabei wäre das Gegenteil die Aufgabe des Staates und sollte von ihm zu erwarten sein: langfristiges Denken, das das Wohl von Jahrzehnten und Generationen im Blick behält. Dem ist aber kaum mehr so, und mit diesen „veränderten Rahmenbedingungen“ haben sich auch heutige Befürworter der Ehe auseinanderzusetzen. Wo die gesellschaftliche Institution Ehe zerbricht, muss ihr Inhalt neu und umso anschaulicher gelebt werden; Sauerteig von der anderen Sorte!

Konkubinat: Gefühl + Pragmatik
Fassen wir noch einmal zusammen: Wer das Konkubinat wählt, tut das also nur begrenzt aus eigener Entscheidung. Sondern er führt im wesentlichen das aus, was der Zeitgeist vorflüstert. Kraft und Perspektive für einen wirklichen Bund sind weitgehend abhanden gekommen. Wo vor allem Gefühl und Pragmatik entscheiden („Wir bleiben zusammen, solange die Liebe stimmt“ bzw. „Ohne Heirat ist alles doch viel einfacher“), da fehlt tatsächlich das Fundament für ein ganzes gemeinsames Leben. Die Entscheidung fürs Konkubinat ist dann – in diesem Sinn – die „ehrlichere“. Dass sie nicht die bessere sein muss, hätten die Christen mit ihren Ehen erst wieder deutlich zu machen. Denn gegen den Zeitgeist kann man letztlich nicht argumentieren, sondern nur bezeugen.

Die Sprengkraft eines Babys
Das Gespür dafür, dass Partnerschaft und Familie mehr sein sollten als eine kurzfristige Privatangelegenheit, das blitzt dann auf, wenn solche Paare heiraten: nämlich meistens nach oder kurz vor der Geburt des ersten Kindes. Das gemeinsame Kind besiegt den Zeitgeist, weil es nicht „nur kurzfristig“ da ist. Es ruft den Glauben an eine gemeinsame Zukunft dieser „Kleingruppe“ wach und bewirkt die Veränderungen im Leben, die man als Paar selber nicht gewagt hatte: eine neue, noch nie dagewesene Einheit zu bilden.

Die Scheidungszahlen sagen: „Dieser Sieg ist ebenfalls nur kurzfristig.“ – Fragen wir positiv: Was braucht es, um sich längerfristig erfolgreich gegen die Unverbindlichkeiten und ihre Ängste zu stellen und menschenwürdige Beziehungen möglich zu machen? Dann wären Abhilfen da gegen Angst und Unsicherheit, die das Konkubinat so attraktiv erscheinen lassen.

Lernen bei Adam und Eva
 
Paar
«Sie waren nackt und schämten sich nicht.
» [12] Diese Aussage über Adam und Eva halte ich für die kürzeste und beste Definition von Ehe, die je erfunden wurde. Und sie spricht mitten hinein in unsere Problematik. Denn was von Dauer sein soll, verträgt „auf Dauer“ keine Vorbehalte. „Ehe auf Probe“ heisst ja auch: „Ich warte mal, ob du dich bewährst und ob mir nicht doch noch ein Besserer über den Weg läuft.“ Nacktsein hiesse unter anderem: „Diese Vorbehalte lege ich ab. Ich weiss, dass du genau dieser eine Mensch bist, und ich lass mir in die Karten schauen.“

Ich höre die Gegenfrage: „Ja, aber woher soll ich das denn wissen?“ Jene beiden Urahnen lebten noch in direkter Gemeinschaft mit Gott. Sie wussten, dass er ja zu ihnen gesagt hatte und sie mit ihm reden konnten. Genau das wissen wir heute nicht mehr „einfach so“. Aber ohne dem läuft nichts Rechtes in Sachen Ehe. Was nun?

„Du bist akzeptiert!“
Die Eltern sind für das Kind Gottes Stellvertreter auf Erden. Sie führen es ins Leben hinein. Das Ja, das die ersten „Kinder“ im Paradies gehört hatten, müssen Kinder von ihren Eltern hören. „Ja, du bist recht. Wir stehen hinter dir. Du bist uns alles wert.“ Eine Menschenseele, die so genährt wurde, kann später auch ihrem Partner leichter ein vertrauensvolles Ja schenken. Wenn beide sogar explizit auf Gott vertrauen und das miteinander leben, dann wird ihre Ehe halten. [13] Beziehungen von Nichtchristen, die auf dieser menschlichen Ebene gefestigt sind, widerspiegeln darum nicht selten mehr von Gottes Schöpferabsichten als christliche Ehen, in denen weder ein Ja der Eltern noch das entscheidende Ja Gottes durchdringen konnten.

Dieses Ja Gottes lautet: „Ich hab dich gewollt, und ich lass dich nicht mehr los. Auch wenn dir schon übel mitgespielt wurde – aus meiner Hand wirst du nie fallen. Von Menschen wird dein Vertrauen missbraucht, und so, wie sie von sich aus sind, hast von ihnen wenig Gutes zu erwarten. Nimm dafür meine Hand. Ich strecke sie aus nach dir, dort am Kreuz. Gib mir deine Not, deine Ängste, deinen Schmerz, auch deine eigene Schuld. Du darfst frei sein. Ich geh mit dir. Willst du das?[14]

Der Mut zum Ja wächst dort, wo man es selber vernommen und angenommen hat. Und er schwindet dort, wo man es noch nicht gehört hat, weder von Gott noch von Menschen.

Zu Blössen befreit
«Sie waren nackt und n
schämten sich nicht.» Nackt sein bedeutet transparent sein. Vergangenes unbereinigt zu lassen, wäre das Gegenteil davon und macht Beziehungen oberflächlich. Vor der Ehe fehlt oft das Wissen um diese Zusammenhänge, und nach einer Ehe nicht selten der Mut, sich ihnen zu stellen. Nötig, bitter nötig, wäre es beide Male: vor der Ehe und nach einer gescheiterten. Nur so kann der Mensch atmen; vor der Ehe befreit es ihn von der Angst des Scheitern, nach einem Zerbruch erlöst es von Anklage und Selbstanklage. Beide Male kann es ein Konkubinat überflüssig machen. Man hat diese Flucht nicht mehr nötig und kann sich getrost den wirklich grundlegenden Fragen stellen. Mit einem Mal „liegt es drin“, nackt und transparent zu werden – und man schämt sich nur begrenzt.

Doch dem Zeitgeist widersteht niemand für sich allein, auch nicht als Paar. Von der Gesellschaft und – damit (s.o.) – auch vom Staat können Eheleute nur bedingt Unterstützung erwarten. Wie schaut es aber in den christlichen Gemeinden aus? Gemeinsame Aktivitäten, oder sei es „nur“ echtes Mitgehen und Austauschen, können ein Paar enorm entlasten. Krisen sind normal. Sie zu meistern, ist nicht normal, sondern will erkämpft sein. Dazu sind Gefährten nötig. Wer wagt es, auch in dieser Beziehung „nackt“ zu werden und Anteil zu nehmen oder zu geben?

„Trau dich“ – mit Gottes Geist
Wenn das Hauptproblem des Konkubinats die Unsicherheit ist, die Angst, sich festzulegen und einzulassen, dann hat grade hier der christliche Glaube Entscheidendes beizusteuern. Ein „Trau dich!“ als Aufruf nur an den einzelnen wie bei der Zürcher Hochzeitsausstellung Anfang 2005 griffe zu kurz. Der Zeitgeist wäre mächtiger. In der christlichen Gemeinde hingegen kann man nicht nur dieses grosse Ja Gottes vernehmen, sondern man darf dort auch jene Art von Nacktheit erwarten, die sogar zum „Wagnis“ Ehe Mut macht. Denn der Heilige Geist ist stärker.

Quellen: Jesus.ch, Winterthur-Versicherung

[1] Lebensabschnittspartnerschaften
[2] François Höpflinger, Professor für Soziologie an der Universität Zürich, gewinnt diesen Zahlen sogar etwas Positives ab. Hätten die Menschen in einer schwierigen Partnerschaft früher ihre Hoffnungen aufgegeben und an der Ehe festgehalten, so gäben sie heute lieber ihre Ehe auf und hielten an ihren Hoffnungen fest. Dieser Gedanke findet sich in dem Aufsatz „Familie – zwischen Kontinuität und Wandel, in: Vorsorge 03_04. Das Fachmagazin der Winterthur, Seite 8.
[3] Knapp 70 Prozent der Frauen mit den Jahrgängen 1945-49 haben erst nach der Heirat mit ihrem Partner zusammengelebt; bei den Jahrgängen 1960-64 war es dann genau umgekehrt. Der Trend hat sich seitdem fortgesetzt.
[4] Ein interessantes Detail: Im Jahr 1990 liessen sich nur gut 16 Prozent aller Geschiedenen auf eine zweite Ehe ein. 9 Jahre später waren es 21 Prozent
[5] Im Jahr 1637 (!) lebten in Zürich mehr als 90 Prozent der über 60-Jährigen in einem selber geführten Haushalt und nicht mehr in einer Grossfamilie (nach Höpflinger, Seite 6).
[6] Die Mehrheit der Schweizer Frauen hat auch heutzutage weniger Kinder als sie sich eigentlich wünschen würde. Es liegt aus verschiedenen Gründen „einfach nicht drin“.
[7]
«Der technische Fortschritt erweitert den Raum, verkürzt die Zeit und zerschlägt menschliche Gruppen»; Eugen Rosenstock-Huessy 1964. Es scheint sich auf der Ebene der Familie das zu wiederholen, was in den letzten 50 Jahren unseren Dörfern widerfahren ist: Das Leben wandert aus. Übrig bleibt eine Erinnerung an das, wie es war und vielleicht sein sollte.
[8] «In einem gewissen Sinn hat sich die moderne Kleinfamilie auf intime emotionale Aspekte des Lebens spezialisiert. .... Liebe und gegenseitiges Verständnis (sind) das Idealbild der privaten Familie», während „die Arbeitswelt stärker durch Sachlichkeit und kühle Rationalität bestimmt“ ist (Höpflinger, Seite 6).
[9]
«Heute sind radikale Änderungen an Leib und Seele und in der Umgebung so häufig geworden, dass wir sie nicht mehr so tief im Innern fühlen und sie nicht mehr als Geburts- und Todesereignisse anfühlen. Die Tragödie ist zu einer langen Reihen von Enden und Anfängen verdünnt. ... Die Umstellungen gehen so schnell vor sich – wer sollte da von uns erwarten, dass wir uns beim Hinzutreten oder Davongehen in irgendeine Angelegenheit von ganzem Herzen einlassen? Wir zahlen mit Oberflächlichkeit für bequeme Umstellung. Die Häufigkeit beseitigt tiefere Gefühle; wir kommen freudlos und gehen leidlos. Folglich verkümmert die Persönlichkeit.» Eugen Rosenstock-Huessy, Des Christen Zukunft oder Wir überholen die Moderne, Brendow 1965, S. 35
[10] Mehr dazu weiter unten in diesem Beitrag.
[11]
So, wie der Partner den Gatten ersetzt, so tritt immer mehr der Freundeskreis an die Stelle der Verwandtschaft.
[12] 1. Mose 2,25
[13]
Fast 99 Prozent aller Ehen, in denen beide miteinander beten, halten bis zum Tod. Sie sind in diesem Sinn tatsächlich «unzerbrechlich, das heisst: der Bruch sei immer wieder heilbar!» (Rosenstock)
[14] «Noch bevor ich dich im Mutterleib gebildet habe, hab ich dich schon auserwählt»; Jeremia 1,5.«Da ging ich an dir vorüber und sah dich in deinem Blut zappeln und sprach zu dir, als du dalagst in deinem Blut: Du sollst leben! Ja, zu dir in deinem Blut sprach ich: Du sollst leben!» Hesekiel 16,6.
«Wenn auch mein Vater und meine Mutter mich verlassen, so nimmt doch der Herr mich auf»; Psalm 27,10.

«Verflucht ist der Mann, der auf Menschen vertraut und auf menschliche Hilfe baut und sein Herz vom Herrn abwendet.» Aber «gesegnet ist der Mann, der auf den Herrn vertraut und dessen Zuversicht der Herr geworden ist»; aus Jeremia 17,5-8.
«In der Welt wird euch zugesetzt. Aber schaut, ich hab die Welt hinter mich gebracht», so die sinnentsprechende Übersetzung des Jesus-Wortes in Johannes 16,33.

Autor:  Lothar Mack

Datum: 02.01.2005

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