Erotik-Killer in der Ehe

 
Erotik-Killer in der Ehe
Erotik in der Ehe – für Sie ein Fremdwort? Dann bringen Sie wieder neuen Schwung ins Ehebett! Wo ero­tische Vitalität und hautnahe Sinnlichkeit gedeihen, blüht auch die Liebe auf. Im Liebesleben liegen zahlreiche Erotik-Killer auf der Lauer, die uns den Spass an der Liebe gründlich vermiesen wollen.

Erotik-Killer Nr. 1: Müdigkeit
Beide würden schon häufiger miteinander schlafen. Aber bitte, wann? Zärtliche Stunden kommen deshalb einfach zu kurz, weil Zeit und Musse fehlen. Voll gepackt und arbeitsreich schrumpft der Alltag die Chance auf schöne Stunden zu zweit auf ein Minimum. Keine Lust und Energie auf Sex wird da schnell zum alltäglichen Gefühl. Trotz Alltagsstress brauchen die Partner aber nicht sehnsüchtig auf ihren Jahresurlaub oder die Rente warten, um ihr Liebesleben wieder aufzufrischen. Warum nicht im Alltagstrott ein erotisches Date mit dem Partner reservieren? Wir planen weniger wichtige Dinge doch auch fest ein! Es ist einfältig zu glauben, Sex dürfe sich nur spontan, wie von selbst ergeben. Ein fest eingeplanter Termin tut keiner Liebe Abbruch. Aber Vorsicht: Überhöhte Erwartungen führen schnell zu grossen Enttäuschungen. Was zählt, ist letztlich einfach die ungestörte Zeit zu zweit.

Erotik-Killer Nr. 2: Minderwertigkeitsgefühle
Der kritische Blick in den Badezimmerspiegel nach der Dusche weckt jähes Entsetzen. Zwischen ihr und Claudia Schiffer liegen unendliche Weiten, und mit Richard Gere ver­bindet ihn vielleicht noch die gleiche Blinddarmnarbe. Wer sich selbst und den eigenen Körper nicht anneh­men kann, kann auch den Partner nur schlecht annehmen. Wenn ich glaube, mein Körper sei wenig attraktiv, werde ich meinem Partner kaum abnehmen, dass er mich schön und be­gehrenswert findet. Seine erotischen Komplimente prallen un­gehört ab. Die Tür zu leidenschaftlicher Erotik in der Part­nerschaft ist eben nicht der perfekte Körper. Wie beglückend das gemeinsame Intimleben empfunden wird, hängt nicht von der Körbchengrösse oder der Statur eines Zehnkämpfers ab. Minderwertigkeitsgefühle machen unzufrie­den, nörgelig, ungeniessbar und unattraktiv. Was ich ausstrah­le, wiegt mehr als mein Äusseres. Ich schliesse Frieden mit mei­nem Körper. Ich mache mir und meinem Partner das Liebesleben nicht unnötig schwer durch im­mer wiederkehrende, abwertende Be­merkungen über mein Aussehen. Wenn mein Partner mir Komplimente macht, was er an mir besonders sinn­lich findet, nehme ich sie ernst. Eine mäkelnde Sexbombe ist weniger ero­tisch als eine mollige Frau, die sich selber mag. Sagen Sie sich: „Ich bin eben ein dickes Geschenk an meinen Schatz.” Vergessen Sie nicht, kleine Dinge zu betonen, die Ihr Partner beson­ders attraktiv an Ihnen findet! Wenn Sie das nächste Mal in den Badezimmer­spiegel schauen, sagen Sie: „Gott, ich danke dir, dass du mich wunderbar ge­macht hast!”

Erotik-Killer Nr. 3: Kritische Bemerkungen im Schlafzimmer
Es gibt eine todsichere Möglich­keit, wie eine heisse Liebesnacht jäh zur Eiszeit wird: Üben Sie Kritik im Bett! „Schatz, du bewegst dich im Bett wie eine Fleischwurst!” Oder: „Du warst auch schon mal schlanker!” Negative Bemerkungen über den Körper oder die Liebestechnik des Partners verderben jede Lust. Sparen Sie sich kritische Bemerkungen, wenn Sie miteinander schlafen! Aber sparen Sie niemals an lobenden und anerkennenden Worten! Ehrlich gemeinte Komplimente werten den anderen auf. Sie sind Balsam für seine Seele. Liebe sieht über die Unvollkommenheiten des Partners barmherzig hinweg. Sie brauchen kein Poet zu sein, um die Seele des Partners mit Worten zu streicheln. Lassen Sie ihn spüren, wie klasse Sie ihn finden! Flüstern Sie ihm kleine Schmeicheleien ins Ohr! Schreiben Sie ihm ein paar liebe Zeilen! Gehen Sie so mit Ihrem Partner um, als sei er der toll­ste und liebenswerteste Mensch der Welt! Er wird aufblühen. Nur wer sich bedingungslos geliebt und begehrt fühlt, kann auch den Sex befreit und ungehemmt geniessen.

Erotik-Killer Nr. 4: Phantasielosigkeit
Wer keine erotischen Ideen pflegt, verliert irgendwann die Lust. Dabei bietet die feste Partnerschaft ungeahnte Möglichkeiten. Wer sagt eigentlich, dass der erotische Nahkampf immer nur im Ehebett stattfinden muss? Es gibt so viele andere geeignete Plätze, als nur das heimische Schlafzimmer: Ob Dusche, vorm lodernden Kaminfeuer oder draussen in Mutter Natur – neue Örtlichkeiten können sich ungeheuer belebend aufs Liebesleben auswirken. Immer nur das gleiche, verdirbt auf Dauer den Appetit. „Fast-food-Sex“ lässt die sexuelle Beziehung verarmen. Auch ohne sportliche Höchstleistungen zu vollbringen, können die Partner ihren erotischen Speiseplan facettenreich gestalten. Aus biblischer Perspektive ist in der körperlichen Liebe alles erlaubt, was beiden gefällt, frei nach dem Ikea-Slogan: „Entdecke die Möglichkeiten!”

Erotik-Killer Nr. 5: Mutterliebe überlagert die erotische Liebe
Mit der Ankunft des Babys wird aus der Zweier- eine Dreierbeziehung. Für nicht wenige Paare bedeutet das, dass der sexuelle Notstand ausbricht. Die junge Mutter kümmert sich hingebungsvoll um ihr Kind. Ihr Be­dürfnis nach Zärtlichkeit und Nähe wird reichlich im Umgang mit dem Baby gestillt. Für den frischgebackenen Vater stellt sich die Situation anders dar. Natürlich hofft er darauf, bald wieder mit seiner Frau lustvoll zusammen zu sein. Er weiss, dass er die ersten Wochen nach der Geburt abwarten muss. Wenn sich in Sachen Erotik bei seiner Frau dann immer noch kein Lüstchen regt, reagiert er schnell frustriert. In der ersten Zeit nach der Geburt liegt natürlicherweise der partnerschaftliche Sex auf Eis. Nun liegt es an beiden, in den kommenden Monaten das Eis zu brechen. Miteinander sprechen hilft, dass jeder sich verstan­den fühlt. Üben Sie ganz neu das ABC der erotischen Zärtlichkeiten ein! Achten Sie als junge Eltern darauf, dass Ihre Partnerschaft nicht von der neu gewon­nenen Elternschaft aufgesogen wird. Entscheidend ist, dass während der sexuellen Durststrecke nach der Geburt die erotische Seite der Paarbeziehung nicht endgültig auf der Strecke bleibt. Und dafür sind beide Partner verantwortlich.

Autor: Matthias Hipler verheiratet, 2 Töchter, arbeitet als Pastor und als Paar- und Familientherapeut mit eigener Praxis in Koblenz. Mehr zum Thema in seinem Buch „Tausend und eine Nacht – Sexualität und Erotik in der Partnerschaft”


Quelle: NEUES LEBEN. Das Christliche Ratgeber-Magazin

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