„Seit zehn Jahren sind wir verheiratet. Als wir uns kennen lernten, sahen wir den anderen als Geschenk von Gott. Doch seit einigen Jahren ist irgendwie die Luft zwischen uns beiden raus. Wir haben es schon mit Reden versucht, mit Beten – aber irgendwie haben wir die Hoffnung aufgegeben. Manchmal sprechen wir von Scheidung. Was können wir tun?“
Jeder Mensch hat persönliche Wurzeln, und so hat sie die Ehe auch. Es kommt nun darauf an, diese Wurzeln zu vertiefen, zu festigen und auch zu beschneiden. Gehen Sie gedanklich zurück: Wo sind Sie in Ihre Beziehung eingestiegen?
1. Hatten Sie dieselbe Wellenlänge, ähnliche Familienhintergründe und waren Sie sich so von Anfang an vertraut?
2. Hatten Sie mehr freundschaftliche Gefühle, weil Sie bestimmte Interessen teilten, gerne etwas zusammen erarbeiteten oder durchstanden?
3.War es mehr die körperliche Anziehung, die Sie aufeinander aufmerksam gemacht hatte, und Sie verliebten sich und wollten nicht mehr ohne den anderen sein?
Wer kann was einbringen?
Alle drei „Lieben” zusammen (Familiengefühl, Freundschaft und Erotik) gilt es in der Ehe zu pflegen und in den Alltag einzubauen. Jeder überlegt, was er selbst dazu einbringen kann. Dann besprechen Sie zusammen, was der andere schön findet, sich wünscht, vermisst etc. Wenn Sie bei diesen Gesprächen auf keinen grünen Zweig kommen, suchen Sie unbedingt Unterstützung und Beratung von aussen.
Um Hilfe bitten
Scheidung ist keine wirkliche Alternative. Nehmen Sie allen Mut zusammen und vertrauen Sie sich kompetenter Beratung an. Nehmen Sie Ihre Krise als Chance zur persönlichen und ehelichen Veränderung. Ehekrisen entstehen oft schleichend, sind aber meist Resultat falscher Erwartungen an sich und/oder den Partner oder an die Institution Ehe. Es ist für ein Ehepaar keine Schande, in Sackgassen zu landen und um Hilfe zu bitten. Haben Sie Mut, es ist der Weg in die Offensive!
Beratungsangebot: www.lebenshilfe.jesus.ch
Autoren: Linda & Hans-Jörg Karbe, Eheberater