In guten wie in schlechten Zeiten…

 
Während einer Ehe werden viele
Während einer Ehe werden viele Entscheidungen hauptsächlich davon beeinflusst, welchen Bezug jeder einzelne zu Geld hat.
Du hast dich verliebt. Und nun denkst du daran, den Rest deines Lebens mit diesem ganz besonderen Menschen zu verbringen. Zeit, um auch über finanzielle Aspekte nachzudenken.

Händehaltend sprecht ihr darüber, wie viele Kinder ihr bekommen möchtet, wie es beruflich weitergehen soll und sogar wie euer perfektes Heim aussehen wird. Obwohl es wichtig ist, diese Gedanken miteinander zu teilen, solltet ihr auch ein Thema nicht vernachlässigen, das sich oft als Hauptursache bei gescheiterten Ehen herausstellt.

In jeder erfolgreichen Ehe ist es wichtig, in Geldangelegenheiten einen gemeinsamen Weg zu finden. Und das kann eine Herausforderung darstellen. Denkt für einen Augenblick darüber nach. Wenn man zwei beliebige Personen zusammenbringt, kann man fast sicher sein, dass sie verschiedene Ansichten zum Thema Geld haben. Für den einen ist Geld das Mittel zum Zweck, um etwas zu kaufen. Der andere wiederum verbindet Geld mit Status. Wieder ein anderer geht durchs Leben, ohne sich wirklich um Geld zu kümmern. Und das ist nicht überraschend. Unser individueller Bezug zu Geld erklärt sich aufgrund verschiedenster Einflüsse in unserem Leben. Angefangen von unseren Kindheitserlebnissen bis hin zu unserer Lebensphilosophie – all dies gestaltet die Art und Weise, wie wir Geld verwenden und welchen Stellenwert wir ihm zumessen. Dieses logische Grundgerüst bildet die Basis unserer finanziellen Entscheidungen.

Warum ist dies für verlobte Paare so wichtig? Während einer Ehe werden viele Entscheidungen hauptsächlich davon beeinflusst, welchen Bezug jeder einzelne zu Geld hat. Viele Unstimmigkeiten, die scheinbar über die eine oder andere Angelegenheit entstehen, basieren im Grunde eigentlich auf der persönlichen Einstellung zu Geld. So lange dieses unterschwellige Problem nicht erkannt wird, ist es schwierig, einen Streit auszuräumen.

Es gibt einige praktische Schritte, die Jungverheirateten dabei helfen können, eine starke finanzielle Grundlage für ihre zukünftigen Ehe zu schaffen.

1. Stellt fest, wie ihr beide über Geld denkt. Diese Diskussion muss nicht hochwissenschaftlich ablaufen. Fragt euren Partner einfach, wie Geld seine/ihre Kindheit beeinflusst hat. Hatte er/sie das Gefühl, besonders reich oder arm zu sein? Vielleicht hatte er/sie den Eindruck, dass seine/ihre Eltern versucht haben, seine/ihre Zuneigung zu erkaufen. Nur um einen Eindruck zu gewinnen, welchen Stellenwert Geld in seiner/ihrer Familie in diesem Alter gespielt hat.

2. Sprecht über eure derzeitigen Vorstellungen über Geld. Befürchtet ihr, zu wenig (oder zu viel) Geld zu haben? Ist Geld etwas, worüber ihr lieber nicht sprechen möchtet? Möglicher Weise verbringt ihr viel Zeit damit, über Geld nachzudenken, oder vielleicht denkt ihr überhaupt nie daran. Teilt eure Gefühle miteinander.

3. Legt klar fest, was genau eine grössere Anschaffung für euch darstellt. Für einige Menschen beziehungsweise Einkommensschichten stellt die unvorhergesehene Investition von 50 Franken schon ein Problem dar. Andere hingegen halten es für nichts Besonderes, ein paar hundert Franken auszugeben, wenn es gerade passt. Ab welcher Höhe ist es angemessen, den anderen zurate zu ziehen, bevor man einen Kauf tätigt? All diese Informationen werden in eurer Ehe später hilfreich sein. Wenn euer Partner mit einem unerwarteten Kauf nach Hause kommt oder sich wegen einer etwas höheren Telefonrechnung beschwert, habt ihr ein besseres Verständnis für die wirklichen Hintergründe. Das Problem ist vermutlich nicht ein Ferngespräch mit eurer Mutter. Es könnte die Angst sein, dass ihr nicht genügend Geld für die Miete habt.

4. Besprecht ein gemeinsames Giro- und Sparkonto. Werdet ihr euch gemeinsame Konten teilen oder versuchen, die Finanzen getrennt zu halten? Das kann ein sehr emotionales Thema für viele Paare sein. Für einige sind gemeinsame Konten mit ein Weg, ihren Glauben an diese Ehe zu zeigen. Für andere ist ein eigenes Scheckbuch ein wichtiger Teil ihres Selbstwertgefühls, auf den sie nicht verzichten wollen.

5. Bedenkt, wie Schulden eure Finanzen beeinflussen. Ein Partner oder aber auch beide könnten finanzielle Verpflichtungen mit in die Ehe bringen, wie etwa Unterhaltszahlungen oder Alimente für Kinder. Trefft eine Entscheidung darüber, wie diese Kosten verwalten werden sollen – bevor die Hochzeitsglocken läuten. Es wäre sicherlich auch eine gute Idee, einen Anwalt damit zu betrauen, diese Pläne durchzusehen, um die Sicherzeit zu haben, dass die Verpflichtungen des einen nicht unnötig vom anderen übernommen werden müssen.

6. Entscheidet, wer für Rechnungen aufkommen wird und das Girokonto ausgleicht. Versucht nach Möglichkeit, diese Verpflichtungen aufzuteilen. So haben beide Partner einen Überblick über die Familienfinanzen. Es ist auch ratsam, dass sich beide Ehepartner einmal im Monat zusammensetzen um die finanziellen Angelegenheiten zu besprechen. In vielen Fällen können so Probleme gelöst bevor diese ausser Kontrolle geraten.

7. Überlegt, ob Änderungen in Testament oder anderen Vermögenswerten notwendig sind. Es ist unwahrscheinlich, dass ein Testament, das als Single erstellt wurde, nach der Eheschliessung auch den neuen Gegebenheiten entspricht. Änderungen werden notwendig. Das gilt speziell bei gemischten Familien. Entscheidungen über Erbanteile und Sorgerecht müssen sorgfältig abgewogen werden. Wer ohne Testament verstirbt, überlässt der Regierung die Entscheidung darüber, was mit Vermögen und Kinder passiert. Es ist anzunehmen, dass solche Entscheidungen nicht unbedingt im Sinne des Verstorbenen sind. Das Testament nicht zu ändern kann auch teuer werden. Jemand, der nach einer Scheidung noch einmal den Bund fürs Leben schliesst, muss dies besonders beachten. In einem Testament, das während einer früheren Ehe aufgesetzt wurde, könnte das gesamte Vermögen an den ersten Ehegatten übertragen werden, sollte vor dem Ableben keine Änderung vorgenommen worden sein. Selbst wenn die Trennung vom früheren Ehepartner im Guten erfolgt ist, könnte diese eine recht grosse Überraschung für den jetzigen Partner darstellen.

Die meisten Paare müssen während den Monaten vor der Hochzeit so einiges unter einen Hut bringen. Selbst wenn keine grosse Hochzeit geplant ist, gibt es unzählige Dinge, um die man sich kümmern muss. Und vieles davon muss zu einem fixen Termin erledigt sein. Vergesst nicht, etwas Zeit für das unromantische Thema Geld einzuplanen. Schlussendlich trägt dieser Punkt einiges dazu bei, das Versprechen „Bis dass der Tod uns scheidet“ auch tatsächlich zu halten.

Autor: Gary Foreman
Übersetzung: Carola Kofler / Magda Hildebrand


Quelle: Woman Today

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