Nachtgedanken
Gedicht über die Panik der Nacht Nachts, wenn die Gedanken kreisen und der Schlaf vergeblich wartet in den Falten des Vorhangs, wenn die Stille, die grauenvolle, dir den Atem raubt; wenn Fragen aufstehen, um dir erbarmungslos ins Antlitz zu starren; wenn du vor deinem Fenster die Schritte des Zweifels hörst und der Angst. Wenn Ruhelosigkeit an deine Türe klopft und Unrast das Zimmer füllt wie schwere Nebel; wenn die Einsamkeit dich beim Namen ruft und Traurigkeit deine Stirne streift wie ein kühler Hauch; wenn dich die Finsternis wie eine Wand umschließt, wenn jede Flucht ihren Sinn verliert, weil sie nur immer zurückführt zu dir selbst. Dann wehrst du dich nicht mehr gegen den Schmerz. In der Tiefe der Nacht birgst du dein Gesicht in ihr Schweigen und weinst. B. B. Jüdisches Gebet vor dem Schlafengehen Gelobt seist Du, Ewiger, unser Gott, König der Welt, der die Banden des Schlafes auf meine Augen und den Schlummer auf meine Lider senkt. Möge es Dein Wille sein, Ewiger, mein Gott und Gott meiner Väter, dass Du mich zum Frieden niederlegen und mich wieder zum Frieden aufstehen lässt, dass mich meine Gedanken, böse Träume oder Vorstellungen nicht ängstigen, dass mein Lager ohne Makel vor Dir sei. Erleuchte meine Augen, dass ich nicht in den Tod entschlafe, Du bist ja der, der dem Augapfel Licht verleiht. Gelobt seist Du, Ewiger, der die ganze Welt mit Seiner Herrlichkeit erhellt.
Quelle: seminare-ps.net
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