Die Biologische Uhr

Äussere Bedingungen wirken auf die Hormone, die ihrerseits die biologische Uhr lenken. Sie kann dadurch unnatürlich anders ticken. Das wirkt sich auf die Qualität des Schlafs aus.

Die biologische oder „innere“ Uhr reguliert den täglichen Zyklus von Schlafen und Wachen. Ist sie auf Wecken eingestellt, so bleibt der Mensch den Tag hindurch wach. Schaltet sie sich ab, so kann der Schlaf ungehindert wirken. Diese Uhr ist eigentlich auf einen 25-Stunden-Rhythmus programmiert, passt sich aber leicht dem normalen Tag mit seinen 24 Stunden an. Folgende Faktoren aus unserer Umwelt beeinflussen sie:

- Licht am Morgen und Dunkelheit am Abend
- der Geräuschpegel
- Aktivitäten anderer Menschen


Schlafdruck und Weckrektion der biologischen Uhr bestimmen die Schlaftiefe. Abgebildet ist hier der normale Schlaf.

Müdigkeit alleine reicht nicht
Aus dem Gegenspiel von Schlaflast (Müdigkeit) und biologischer Uhr (Weckreaktion) entstehen Schlaf- bzw. Wachzustand. Solange die biologische Uhr auf „Wecken“ bzw. Wachsein eingestellt ist, so lange kann auch der Schlafdruck nicht zum Schlaf führen. Man ist dann zwar müde, kann aber nicht einschlafen. Sobald die biologische Uhr „abstellt“, kommt auch der Schlaf.

Bei seelischer Anspannung schüttet der Körper mehr Cortisol aus und bewirkt damit einen wenig erholsamen Schlaf. Auch nachts bleibt eine bestimmte Grundspannung bestehen (Seite 11). Der Betreffende hat dann Schwierigkeiten beim Einschlafen, wacht häufig auf, schläft trotz aller Müdigkeit nur unruhig und oberflächlich und wacht am Morgen vorzeitig auf.

Schlafsteuerung durch das Gehirn. Abbildung aus Facts 27/2000, mit freundlicher Genehmigung.

Das Hormon Melatonin
Dieses Hormon wird von der Zirbeldrüse des Gehirns, der Epiphyse, abgesondert und teilt dem Körper mit, dass es draussen dunkel ist. Bei manchen Tieren steuert es den Winterschlaf oder die Zeit der sexuellen Aktivität. Beim Menschen gibt es dem Körper das Signal, sich auf den Schlaf vorzubereiten. Es steigt also vor dem Einschlafen an. Sobald Licht auf die Netzhaut trifft, wird die Ausschüttung von Melatonin gestoppt.


Erhöhte seelische Anspannung führt trotz grosser Müdigkeit zu einem unruhigen Schlaf.

Daraus hat man die Hoffnung abgeleitet, durch die Einnahme von Melatonin den Rhythmus der biologischen Uhr beeinflussen zu können. In kontrollierten Studien hat sich der Effekt aber kaum nachweisen lassen. Doch das hindert manche Menschen (vor allem in Amerika) nicht daran, täglich Melatonin zu sich zu nehmen, um Gesundheit, Lebensdauer, Wohlbefinden und Potenz zu fördern.

Lernen im Schlaf
Ein guter Tag-Nacht-Rhythmus hilft auch beim Lernen. In der Schule wie am Arbeitsplatz sind ausgeschlafene Menschen viel mehr bei der Sache, können mehr aufnehmen und neue Ideen klarer durchdenken.

 
Schlafendes Kind
Im Schlaf sortiert das Gehirn die Informationen des Tages und macht Platz für neue Informationen. Der Schlaf verankert das Langzeitgedächtnis und trägt manchmal sogar dazu bei, dass man ein Problem am nächsten Tag in kürzester Zeit lösen kann. Es ist also nicht sinnvoll, bis tief in die Nacht hinein zu studieren, um am nächsten Tag erfolgreicher zu sein.

Nicht bewiesen
Ist die Behauptung, man könne mit einer Tonbandkassette unter dem Kopfkissen schneller und besser lernen.

Dossierübersicht: www.schlaf.jesus.ch
Fragen & Beratung: www.lebenshilfe.jesus.ch

Autor:  Samuel Pfeifer
Quelle: seminare-ps.net

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