Interpersonelle Therapie (IPT) bei Angststörungen

 
Höhenangst
Für Menschen mit Höhenangst sind Alltagssituationen oft schwer zu meistern. Bild: DAK
Interpersonelle Therapie ist eine Kurztherapie, die die Angst oder Depression lindern und die Beziehungsfähigkeit verbessern hilft.

Wie in jeder Therapie werden auch in der IPT zwischenmenschliche Probleme angesprochen:

Trauer über Verluste
Was bedeutet der Verlust oder der drohende Verlust eines lieben Menschen für mich und mein Leben?

Rollenkonflikte
Gegensätzliche Erwartungen zwischen zwei Personen, oftmals Partnerschaftskonflikte oder Eltern-Kind-Konflikte.

Rollen-Übergänge
Von der Schülerin zur Studentin, von der Lehre zum Militär, vom Ledigsein zur Partnerschaft, von der Mutterrolle zum beruflichen Wiedereinstieg, von der Arbeit zum Pensioniertendasein etc. In diesen Übergängen verliert man bisherige Bindungen an die Familie oder sie verändern sich stark; man ist gefordert, neue soziale Fähigkeiten zu lernen, hat aber in dieser Situation möglicherweise nur ein vermindertes Selbstwertgefühl.

Zwischenmenschliche Defizite
Eine befriedigendes soziales Leben setzt voraus, dass man mit der Familie enge Beziehungen pflegt, weniger intensive, aber doch wohltuende mit Freunden und Bekannten, dass man bei der Arbeit gute Leistungen erbringt und mit den Mitarbeitern einigermassen auskommt. Ängste erschweren das alles. Gefühle von Minderwertigkeit, Angst vor Versagen und Ablehnung, Abhängigkeit sowie innere Unsicherheit beeinträchtigen die Beziehungen.

Vorgehensweise der IPT
Die IPT will nicht den Charakter einer Person verändern. Sie geht davon aus, dass Depressionen und Ängste in einem psychosozialen und interpersonellen Kontext entstehen. Sie verfolgt daher zwei Strategien:

  1. Die Symptome lindern
    Sie ernst nehmen, eine klare Diagnose stellen, über die Art der Störung und die Behandlungsmöglichkeiten aufklären, Medikamente einnehmen.
  2. Bessere Strategien entwickeln
    Dem Patienten wird dazu verholfen, dass er seine momentanen sozialen und zwischenmenschlichen Probleme bewältigt.

Der Therapeut bespricht mit dem Patienten seine Beziehungen und hilft ihm, sie zu klären. Er soll Unsicherheiten abbauen und neue Umgangsweisen mit anderen Menschen entwickeln. In wissenschaftlichen Untersuchungen hat sich IPT als sehr wirksam erwiesen.


Literaturhinweis:

Elisabeth Schramm: Interpersonelle Therapie, Schattauer-Verlag

Autor: Dr. med. Samuel Pfeifer
Quelle: seminare-ps.net

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