Rückfallgefahr mit und ohne Therapie

 
Langzeitgefährdung
Eine Langzeitgefährdung von depressiven Patienten bleibt bestehen.
Depressionen haben insgesamt gute Heilungschancen: Bei mehr als 80 Prozent aller schweren Erkrankungen klingen innerhalb von 3 Jahren alle Symptome ab (Remission).

Leider ist aber auch die Gefahr von Rückfällen hoch: Innerhalb von 10 Jahren gleiten drei Viertel der Patienten erneut in eine depressive Phase ab (Recurrence).

Mit und ohne Medikamente
Die nächste Abbildung zeigt die Wahrscheinlichkeit, nach einer ersten depressiven Episode ohne Rückfall
zu bleiben.
 
Behandelt und unbehandelt
Wenn eine Depression unbehandelt bleibt, verdreifacht sich das Risiko eines Rückfalls.
Die „behandelten Patienten" hatten vorbeugend Medikamente bezogen,
die „unbehandelten" nicht. Die Unterschiede sind beträchtlich. Nach 3 Jahren beispielsweise waren zwei Drittel der behandelten Gruppe immer noch ohne Rückfall; in der anderen waren es nur noch gut 20 Prozent. Gemäß dieser Untersuchung aus Italien bestehen also deutliche Unterschiede zwischen Patienten mit und ohne vorbeugenden Medikamenten.

Schlussfolgerungen
Bei wiederkehrenden Depressionen ist es sinnvoll, auch über längere Zeit Medikamente einzunehmen. Sie beugen einem Rückfall vor oder mildern wenigstens eine erneute Erkrankung.

aus: M. Maj und andere: American Journal of Psychiatry 149, S. 795-800, 1992.

Autor: Dr. med. Samuel Pfeifer
Quelle: seminare-ps.net

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