Medizin für die „schwachen Nerven“
Antidepressiva bewirken, dass an den Synapsen mehr Überträgerstoffe zur Verfügung stehe. Dadurch stabilisiert sich der psychische Zustand des Patienten: seine Stimmung wird wieder heller, Ängste lösen sich, und das vegetative Nervensystem kommt zur Ruhe. Allerdings kann es etwa 10 Tage dauern, bis die Wirkung eintritt. Leider zeigen sich zwischen verschiedenen Patienten grosse Unterschiede in Wirkung und Verträglichkeit. Antidepressiva sind kein Allheilmittel, aber sie können den Genesungsprozess doch entscheidend unterstützen.
In akuten Phasen der Manie gibt man heute Neuroleptika (Zyprexa, Seroquel), evtl. ergänzt durch andere Beruhigungsmittel. Die regelmässige Einnahme von Lithium, einem natürlichen Mineralsalz, hat sich bei schweren Depressionen und Manien sehr bewährt und beugt auch über längere Zeiträume Rückfällen vor. Allerdings ist zu Beginn eine regelmässige Blutspiegelkontrolle unbedingt anzuraten. Als wirkungsvoll haben sich in diesem Zusammenhang auch Carbamazepin (Tegretol) und Valproinsäure (Depakine) erwiesen. Nebenwirkungen
Möglichkeiten und Grenzen
Das Extrakt von Johanniskraut (Hypericum perforatum) hat in den letzten Jahren grosse Bedeutung gewonnen. Die Pflanze wirkt offenbar bei leichteren Depressionen und Verstimmungen. Allerdings haben auch pflanzliche Heilmittel ihre eigenen Nebenwirkungen. Johanniskraut zum Beispiel beeinflusst die Wirkung anderer Medikamente und macht den Betreffenden sehr lichtempfindlich. Bei schwereren Störungen reicht es allerdings nicht aus, und es sollten unbedingt stärkere Mittel eingesetzt werden. Bearbeitung: Lebenshilfe-net.ch, Lothar Mack Literaturhinweise: A. Finzen u.a.: Medikamentenbehandlung bei psychischen Störungen, Psychiatrie-Verlag. B. Müller-Oerlinghausen u.a.: Die Lithiumtherapie. Nutzen, Risiken, Alternativen, Springer-Verlag | ||||||||||||||||||||||||||||||||
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