Cybersex – nur einen Klick entferntMänner erleben die Internetsucht als inneren Krieg, der sie zu überwältigen droht und ihr ganzes Leben überschattet. Es vergeht kaum ein Tag, an dem man nicht einen Bericht über neue Fälle von Internet-Pornografie liest: «Porno-Lehrer zu Recht entlassen», «Pornobilder auf Unicomputer - ist der Professor noch tragbar?» Wie ist es möglich, dass anständige Menschen, Familienväter, äusserlich unauffällige Menschen derartige Bilder auf ihre Computer laden, Stunden beim Surfen im Internet verbringen, Unsummen von Geld ausgeben und oft ihre ganze Karriere und ihren guten Ruf riskieren? Die bekannten Fälle sind nur die Spitze eines Eisbergs. Betroffen sind auch die Familien, die Frauen und Kinder dieser Männer. Die große Enthemmung Man braucht sich nicht darum zu kümmern, wie man aussieht oder wirkt. Was in manchen Bereichen des Lebens wünschbar wäre - ein Unbeschwertheit ohne Rücksicht auf Konventionen und Erwartungen - wirkt sich im Bereich der Internetsucht katastrophal aus, weil alle sozialen Hemmungen wegfallen. Die folgenden Beiträge dieses Dossiers wollen Vorgänge rund um Cybersex so sachlich wie möglich beschreiben. Dabei wird nicht ein explizit wertendes Vokabular verwendet, sondern die Linie für «problematisches Verhalten» dort gezogen, wo eigene Werte verletzt werden und wo sich das Verhalten negativ auf Partnerschaft, Familie, Arbeit und Umwelt auswirkt. Leben in einer erotisierten Kultur Doch gerade die Erzeugung von Lust birgt in sich auch die Gefahr der Entgleisung und der Suchtentwicklung. Es kommt zu einer einseitigen Sexualisierung intimer Beziehungsformen unter weitgehendem Verlust von Würde und Respekt für den Menschen als Ganzes - als Einheit von Körper und Gefühl, von Geist, Seele und Leib in seiner geschöpflichen Intention. Unser eigener «Schatten» Das Spannungsfeld von stabilen Werten und Überzeugungen auf der einen Seite und dem Bedürfnis nach Liebe, Sinnlichkeit und innerem Loslassen wird in den «Knotenpunkten» des Lebens besonders aktuell - in Zeiten von Entwicklungsschritten, Stress, angespannten Beziehungen und beruflicher Überlastung. Neben den eigenen Anstrengungen um moralische Integrität ist es auch eine Gnade, wenn man nicht in suchtartiger Weise dem Sog von Netzinhalten jeglicher Couleur verfällt.
Es kommt zu einem Treffen. Die Atmosphäre „knistert", es kommt zum Sex. Danach ist der Mann nicht mehr so interessiert; der Kontakt verliert sich. Plötzlich die Frage: Könnte ich HIV-infiziert sein? Was ist mit mir geschehen? Wohin hat mich meine Internetsucht gebracht? Die eigentliche Bestimmung der Liebe, die Gemeinschaft von zwei Liebenden, wird in der Fixierung auf Online-Sex zum Gefängnis der Einsamkeit, dessen einziges Fenster ein Bildschirm ist. Autor: Dr. med. Samuel Pfeifer Quelle: „Internet-Sucht. Verstehen - Beraten - Bewältigen" Bearbeitung: Lebenshilfe-net.ch | ||||||||||||||||
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