Störungen von Magen und Darm

 
Magen-Darm-Störungen
Ein hochkomplexes Nervensystem sorgt dafür, dass unsere Verdauung still und leise ihren Dienst tut, ohne dass wir etwas davon mitbekommen. Bei äusserer Anspannung kann es jedoch äusserst sensibel reagieren.

Unsere Verdauung ist ein hochkomplexes System, das aus einer leckeren Pizza all diejenigen Bausteine des Lebens herausholt, die unser Körper zum Funktionieren und unser Gehirn zum Denken braucht. Wir können nur klar denken und uns am Leben freuen, wenn unsere Eingeweide ihre Aufgabe klaglos erfüllen.

Gefühle aus dem Bauch
Gefühle finden nicht nur im Kopf statt. Ja, sie wären gar nicht als Gefühle erlebbar, wenn da nicht die «Begleitmusik» des Körpers wäre. Ohne körperliche Reaktion bliebe nur «ein kalter und neutraler Zustand intellektueller Wahrnehmung» (William James).

Neuere Forschungen haben gezeigt, dass Neurotransmitter wie Serotonin nicht nur im Gehirn ausgeschüttet werden, sondern auch in den inneren Organen. Heute nennt man die Eingeweide auch das «zweite Gehirn» (Gershon).

Das Reizdarm-Syndrom
Wenn sich aber die Därme verkrampfen und eine Person dringendst auf die Toilette rufen, dann vergehen Lebensfreude und klares Denken. Das Leben reduziert sich auf den Bauch, der ein unheimliches Eigenleben entwickelt.

Funktionelle Magen-Darm-Störungen liegen vor, wenn sich beim Verdauen der Rhythmus der Darmbewegungen verändert, Enzyme nicht in der richtigen Dosierung ausgeschüttet werden, der Darminhalt nicht mehr mit der richtigen Menge Flüssigkeit versetzt wird. Die Folgen: unangenehme Krämpfe, Blähungen, Durchfall oder Verstopfung und letztlich eine deutliche Einschränkung des Wohlbefindens; nicht selten führen sie auch zu Arbeitsausfällen.

Etwa 15 bis 20 Prozent der Bevölkerung leiden an einem «Colon irritabile» oder «Reizdarm-Syndrom».

Das zweite Gehirn im Bauch
Neue Forschungen haben gezeigt, dass für die Steuerung der Verdauung ein «zweites Gehirn» zuständig ist. Mit feinsten Fasern durchdringt es alle Organe und koordiniert die komplexe Aufgabe der Verdauung. In unserem Bauch haben wir mehr Nervenmasse als im Gehirn!

Besonders faszinierend: Im «zweiten Gehirn» spielt der gleiche Neurotransmitter eine Rolle, der im Gehirn bei einer Depression aus dem Gleichgewicht gerät: das Serotonin.

Dies erklärt, weshalb Antidepressiva nicht nur auf die Psyche, sondern auch auf die Verdauung positive Auswirkungen haben können (allerdings auch Nebenwirkungen!).

Beispiel
«Letzthin hatte ich Streit mit meiner Mutter. Ständig kritisiert sie mich, weil ich meine Kinder nicht richtig erziehe. Ihre Vorwürfe tun mir weh. Ich werde verspannt und kann nicht mehr richtig schlafen. Mein Magen krampft sich zusammen und ich fühle mich ständig gebläht.»

Autor: Dr. med. Samuel Pfeifer
Quelle: seminare-ps.net

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