Wenn Mund, Nase oder Hals zugehen

 
Hals, Unwohlsein
Der Bereich von Hals, Nase und Ohren ist reich an Drüsen, Schleimhäuten und Organen. Sie wird durch das vegetative (unwillkürliche) Nervensystem gesteuert - und ist ensprechend anfällig auf dessen Schwankungen.

«Mir bleibt die Spucke weg!»
«Die Zunge klebt mir am Gaumen.»
«Jemandem auf den Zahn fühlen.»

Gerade das Austrocknen des Mundes kann gravierende Folgen haben: Die Bakterien können sich stärker ausbreiten und verdauen die verbliebenen Speisereste. Übrig bleibt Fäulnis, die sich als Mundgeruch bemerkbar macht. Aber auch viele Psychopharmaka können als Nebenwirkung zu vermehrter Mundtrockenheit führen.

Psychosomatische Probleme zeigen sich oft auch beim Zahnarzt. Nicht jeder Zahn- oder Kieferschmerz hat organische Ursachen; er verschwindet also nicht immer mit einer Zahnsanierung.

Psychosomatik der Stimme
Bei einer Überraschung kann es schon mal passieren, dass es einem im wahrsten Sinn des Wortes «die Sprache verschlägt». Doch wenig später findet sich die Fähigkeit zum Reden wieder. Im Falle einer Aphonie (Stimmverlust) hingegen kann die betroffene Person tatsächlich nur noch flüstern.

Psychosomatik der Nase
Sprachbilder wie «ich habe die Nase voll» oder «sie ist verschnupft» weisen auf einen Zusammenhang hin, der wirklich besteht: zwischen psychischen Spannungen und einer vermehrten Produktion von Nasenschleim. Jedoch kann dahinter auch eine Allergie stehen.

Unter Stress sind die Menschen vermehrt anfällig für Erkältungen und Beschwerden im Nasen-Rachen-Bereich bis hin zu einer Sinusitis mit ausgeprägten Kopfschmerzen. Aber auch hier gilt: Keine einseitigen psychosomatischen Deutungen! Es kann immer auch eine organische Ursache geben.

Psychosomatik der Kehle
Den einen «schnürt es die Kehle zu», andere versuchen, ihre «Probleme herunterzuschlucken», Dritten «platzt der Kragen». Auch während einer Depression empfinden Menschen häufig einen «Kloss im Hals», das sogenannte Globusgefühl. Das heisst, die Muskeln im Bereich des Kehlkopfes sind angespannt. Mit dem Abklingen der Depression gehen dann auch die Symptome wieder zurück.

Beispiel: Verlust der Stimme
Eine 40-jährige Lehrerin kann plötzlich nur noch flüstern.
«Ich kann mich genau an den Augenblick erinnern. Es war mitten im Unterricht. Eine Schülerin schwatzte wieder. Ich wollte sie zurechtweisen, aber plötzlich versagte mir die Stimme. Ich war schon beim HNO-Facharzt, aber es hat nichts genützt. Ohne Stimme kann ich nicht unterrichten, ja nicht einmal telefonieren.»

Die Vorgeschichte zeigte mehrere einschneidende Erfahrungen: Tod der Schwester, Unterleibsoperation wegen Blutungen, Schlaganfall des Vaters, Zerbruch einer längeren Beziehung. Bereits vor 20 Jahren hatte sie anlässlich der Prüfungen während drei Monaten die Stimme verloren.

Autor: Dr. med. Samuel Pfeifer, Lothar Mack
Quelle: seminare-ps.net, Lebenshilfe-net.ch



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