Keine Angst vor Herzklopfen

 
Herzbeschwerden
Das Herz ist das zentrale Organ unseres Körpers. Neben seiner Aufgabe, das Blut im Körper zu verteilen, gilt es von alters her auch als Sitz der Gefühle. Negative Gefühle machen sich denn auch am Herzen bemerkbar.

Die Psychosomatik des Herzens spiegelt sich in Redewendungen wider wie «Das bricht mir das Herz», «Das wärmt mein Herz» oder in dem bildhaften Wort einer «Herzensangelegenheit».

Wenn's einem eng wird ums Herz
Herzangst-Neurose nannte man früher Angststörungen. Ausgelöst wird sie aber nicht durch die Aussenwelt, sondern die Innenwelt: die Angst vor einem Herzinfarkt, Angst vor einer anderen Herzkrankheit, oder Angst, „das Herz könnte stehen bleiben".

Wenn jemand in seiner Angst einen Schmerz auf dem Herzen und Herzrasen verspürt, so kommen oft weitere vegetative Beschwerden hinzu wie Schwitzen, Mundtrockenheit, kalte Hände und Füsse. Dies löst ein Alarmgefühl aus: Die Betroffenen suchen den Arzt auf, lassen ein EKG anfertigen, klammern sich an Bezugspersonen an und geraten nicht selten in Panik.

Trennungsängste
Wenn eine Person fürchten muss, allein gelassen zu werden, wird die Situationen häufig dramatisch. Ängste können auch dadurch ausgelöst oder verstärkt werden, wenn ein Bekannter bereits an einem Herztod gestorben ist.

Der Angstanfall kann dazu führen, dass Angehörige tatsächlich um das Leben der betroffenen Person fürchten. Oft entsteht eine dramatische Abhängigkeit. «Ich kann meine Mutter nicht allein lassen, sonst geht es ihr schlecht!»

Was spricht gegen eine Diagnose Herzinfarkt?
- jugendliches Alter (zwischen 30 und 45)
- normales EKG
- vegetative Begleitsymptome
- im Hintergrund Stress, Verlusterlebnisse, Trennungsängste
- drängendes, dramatisches Verhalten

Begleitsymptome bei Stress und Depression
Bei Stress oder in einer Depression klagen viele Menschen über ein Druckgefühl auf der Brust oder ein Stechen in der Herzgegend. Eine Patientin erlebte diese Beschwerden als «eiserne Faust, die nach meinem Herzen greift.» Einfache Beruhigungsmittel verschaffen oft schon Linderung.

Beispiel: Die Grenzen einer Chefsekretärin
«Meine Arbeit ist mir einfach zu anstrengend geworden. Dazu kommt noch der Haushalt, die Kinder, mein Mann. Aber mein Chef ist so ehrgeizig, der zeigt kein Verständnis. In den letzten Wochen litt ich immer mehr an Erschöpfung. Jeden Morgen hatte ich Angst, wie es wohl gehen wird. Und dann kam dieser Zusammenbruch: Ich kriegte keine Luft mehr, mein Herz raste, und ich hatte ernsthaft Angst vor einem Herzinfarkt. Ich war panisch. Die Untersuchung in der Poliklinik zeigte aber ein normales EKG. Dieser Stress macht mich krank!»

Bearbeitung: Lebenshilfe-Net.ch, Lothar Mack

Autor: Dr. med. Samuel Pfeifer
Quelle: seminare-ps.net

  Artikel versenden
Druckansicht
 
Rat & Hilfe per E-Mail
Haben Sie Fragen oder suchen Sie Rat? [weiter]

 

 

 

 

Suche 
Newsletter bestellen