Über Esoterik in die Sekte

 
Esoterik
Es muß nicht immer das Gemeinschaftsgefühl sein, das jemand in eine Sekte treibt. Oft steht am Anfang das individuelle Interesse am Übersinnlichen. Der Fall der Aussteigerin Lea Saskia Laasner ist dafür bezeichnend.

Der Charakter der Sekten verändert sich weiter. Einmal verstand man darunter eine Organisation, die in wesentlichen Punkten den christlichen Glauben anders interpretierte oder dazu Sonderlehren einfügte. Später standen Lehren und Praktiken im Vordergrund, welche die Betroffenen in ihrer Entscheidungsfreiheit einschränkten. Nun tauchen neue Elemente auf.

Sie reichen bei der Zürcherin Lea Saskia Laasner von okkulten Praktiken bis hin zum sexuellen Missbrauch von Kindern. Die junge Frau war zusammen mit ihrer Familie in den Fängen der Ramtha-Gemeinschaft gelandet.

Esoterischer Einstieg
Leas Mutter geriet auf dem Weg esoterischer Praktiken in die Fänge des Mediums Janet alias Julie Ravel und damit in die Hände von Janets Partner Benno. Auf einer Odyssee durch verschiedene Länder geriet die Familie zusammen mit Janet und Benno schliesslich auf eine Finca im mittelamerikanischen Staat Belize.

Dort wurde Lea bereits mit 13 Jahren Opfer von sexuellen Übergriffen und sadistischen Sexualpraktiken. Janet andererseits verging sich sexuell an Leas Bruder. Diese Zeit und ihr abenteuerlicher Ausstieg schildert Lea Saskia in ihrem Buch „Allein gegen die Seelenfänger". 1)

Noch in den 90er Jahren beherrschten weltumspannende Organisationen wie «Scientology» die Sektenthematik. In neuer Zeit tauchen dagegen immer mehr kleinere, aber umso obskurere Gruppen auf. Typisch sind dabei psychische Unterdrückung durch machtvolle, teils gewalttätige Personen mit krankhaften Ausprägungen. Hinzu kommen oftmals estorerisch-okkulte Elemente, die zu einem Lehrgebäude ausgebaut werden und die Machtposition der Anführer stützen. Weil die Gruppen nicht gross sind, erfährt die Öffentlichkeit nur eher zufällig von ihnen.

Abenteuerlicher Ausstieg
Etwa durch eine Aussteigerin wie Lea Saskia Laasner. Ihr Gang an die Öffentlichkeit hat auch therapeutischen Charakter. Jedermann sollte wissen, was man ihr angetan hat, und welche abenteuerlichen Wege es brauchte, um der Gruppe zu entfliehen. Zudem sollte das Buch dazu dienen, die Schuldigen vor Gericht zu bringen.

Aufmerksam wird die Öffentlichkeit auch, wenn eine Gruppe durch scheinbar sensationelle Erkenntnisse und Leistungen selbst das öffentliche Interesse sucht, wie etwa die «Raël»-Gruppe: Sie beanspruchte in sensationellen Meldungen, die ersten menschlichen Klone hergestellt zu haben.

Weitere Aufmerksamkeit erhielt die Gruppe durch ein prominentes Mitglied: Ein promovierter Physiker am Schweizerischen Paul-Scherrer-Institut distanzierte sich in einem Internet-Forum von den Erkenntnissen Albert Einsteins, die Grundlage seines Berufes sind. Er bekennt sich dagegen zu den Wellentheorien der Raëlianer, glaubt an die Elohim (Ausserirdische) und Ufos sowie an die Unsterblichkeits-Lehre des Propheten „Raël".

Fehlende Leitplanken
Diese Erscheinungen passen in eine Zeit, die keine festen Wahrheiten mehr gelten lassen will und alles für relativ erklärt. Viele Menschen fühlen sich dadurch auf ihrer Suche nach Sinn alleingelassen und werden offen für dubiose Lehren. Gefährdet sind auch zum Teil gebildete Leute, die diesen Weg ohne bewährte geistige Leitplanken gehen.

Autor: Fritz Imhof

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