lebenshilfe-net.ch - 13.05.2024, 23:58
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Leiden: „Wir müssen dumme Floskeln vermeiden!“
Herr Dr. Herbst, woher können wir wissen, dass Gott sich um unser Leid kümmert und nicht nur fernab unserer Schmerzen im Himmel weilt? In der Zeit, in der ich als Krankenhausseelsorger gearbeitet habe, habe ich den Tod von Jesus Christus am Kreuz von einer neue Seite begriffen. Mir war immer wichtig, dass Jesus für uns starb und damit unsere Schuld trägt. Neu wichtig geworden ist mir, dass Jesus am Kreuz auch mit uns leidet. Das sagt zum Beispiel auch die Bibel in Jesaja 53: Gott ist ein Leidender unter Leidenden geworden. Müssen wir denn nur genug glauben, um vom Leid befreit zu werden?
Sinn im Leid zu finden, ist oft sehr schwer. Wenn zum Beispiel eine Mutter ihr Kind verliert, da gleich einen Sinn entdecken zu wollen – also, ich weiss nicht. Da möchte ich lieber das Geheimnis und das Dunkle aushalten und akzeptieren, dass Gott Leid eben noch zulässt, warum auch immer. Noch ist nicht die Zeit, in der Gott mit allem aufräumt. Inwieweit bedient sich Gott des Leides, um uns reifen zu lassen? Wie können wir Leid in unserem eigenen Leben und dem anderer begegnen? Das Zweite: Wir dürfen klagen. Die Bibel ist enorm realistisch. Es gibt nichts, was vor Gott nicht ausgesprochen werden dürfte. Kein Gedanke ist zu gefährlich oder zu böse, dass ein Mensch ihn nicht äussern dürfte. Und dann erst stellt sich das Dritte ein: Ich erfahre den Trost und darf begreifen, dass ich im Leid Gott nicht gegen mich habe, sondern Jesus an meiner Seite. Bearbeitung: David Sommerhalder | ||||||||||||||||
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