lebenshilfe-net.ch - 28.03.2024, 19:34
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Herzbeschwerden

 
Treppe
Foto: DAK
«Meine Arbeit ist mir einfach zu anstrengend geworden. Dazu kommt noch der Haushalt, die Kinder, mein Mann. Aber mein Chef ist so ehrgeizig, er zeigt kein Verständnis. In den letzten Wochen litt ich immer mehr an Erschöpfung. Jeden Morgen hatte ich Angst, wie es wohl gehen wird. Und dann kam dieser Zusammenbruch: Ich kriegte keine Luft mehr, mein Herz raste und ich hatte ernsthaft Angst vor einem Herzinfarkt. Ich war panisch. Die Untersuchung in der Poliklinik zeigte aber ein normales EKG. Dieser Stress macht mich krank!» (eine Chefsekretärin)

Sitz der Gefühle
Das Herz ist das zentrale Organ unseres Körpers. Auch wenn wir heute wissen, dass es in erster Linie als Pumpe für die Verteilung des Blutes im Körper zuständig ist, so zeichnen wir nach wie vor ein Herz, wenn wir von Liebe sprechen. Das Herz ist seit Jahrtausenden der Sitz der Gefühle.

Psychosomatik des Herzens
- «Das bricht mir das Herz.»
- «Das wärmt mein Herz.»
- «Eine Herzensangelegenheit»

«Herzangsteneurose»
So nannte man früher Angststörungen, bei denen die Angst um das Herz im Mittelpunkt steht. Angst verursacht nicht die Aussenwelt, sondern die Innenwelt des Körpers: Angst vor einem Herzinfarkt, Angst vor einer anderen Herzkrankheit, oder Angst, «das Herz könnte stehen bleiben.» Wenn eine Person in der Angst einen Schmerz auf dem Herzen und Herzrasen verspürt, so wird dies oft von weiteren vegetativen Beschwerden begleitet (Schwitzen, Mundtrockenheit, kalte Hände und Füsse).

Dies löst ein Alarmgefühl aus: Die Betroffenen suchen den Arzt auf, lassen ein EKG anfertigen, klammern sich an Bezugspersonen, geraten in Panik bis hin zu Hyperventillation oder Ohnmacht.

Angst vor Trennung
Es kommt zu einer Dramatik, häufig in Situationen, wo sich eine Person davor fürchtet, allein gelassen zu werden, bei Trennungen und Verlusten. Ängste können auch dann ausgelöst werden, wenn ein Bekannter an einem Herztod gestorben ist. Der Angstanfall kann dazu führen, dass Angehörige um das Leben der betroffenen Person fürchten. Oft entsteht eine dramatische Abhängigkeit. «Ich kann meine Mutter nicht allein lassen, sonst geht es ihr schlecht!»

Was spricht gegen Herzinfarkt
- jugendliches Alter (zwischen 30 und 45)
- normales EKG
- vegetative Begleitsymptome
- Stress, Verlusterlebnisse, Trennungsängste.
- drängendes, dramatisches Verhalten.

Begleitsymptom bei Stress und Depression
Ein Druckgefühl auf der Brust oder ein Stechen in der Herzgegend wird oft bei Stress und Depression beklagt. Die Beschwerden sprechen auf Tranquilizer an und gehen mit der allgemeinen Besserung zurück. Eine Patientin erlebte diese Beschwerden als «eiserne Faust, die nach meinem Herzen greift.»

Mehr über Herzbeschwerden: www.meine-gesundheit.de/350.0.html

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Autor: Dr. med. Samuel Pfeifer
Quelle: seminare-ps.net
Datum: 10.02.2005

 
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