lebenshilfe-net.ch - 20.04.2024, 11:38
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„Respekt, mein Schatz!“Meine Damen, Männer wollen immer nur das eine – helfen wir ihnen.
Geht es Ihnen auch öfter so, dass etwas, was Ihr Mann sagt oder tut, in Ihren Augen völlig irrational wirkt? Denken Sie manchmal auch vergeblich darüber nach, was ihn jetzt schon wieder so auf die Palme gebracht hat? Mir ging es oft so. Als junges Paar lebten mein Mann und ich in Manhattan. Wenn wir gerade den Inline-Skatern im Central Park zuschauten oder an einer Fussgängerampel standen, warf Jeff oft völlig grundlos seinen Kopf herum und schaute in den Himmel. Und ich wunderte mich: Was war denn nur da oben los? Nachdem ich insgesamt 2.000 Männer mündlich oder schriftlich interviewt habe, kann ich Ihnen sagen, dass die Gründe für diese und andere vermeintlichen Absonderlichkeiten etwas mit dem Innenleben ihres Mannes zu tun haben. Er würde Ihnen gerne die Hintergründe seines Verhaltens erklären, aber meistens hat er einfach keine Ahnung, wie er sich Ihnen verständlich machen kann. Oder es ist ihm gar nicht bewusst, dass Sie sich auf bestimmte Verhaltensweisen keinen Reim machen können… Ohne Respekt keine Liebe So unbegreiflich es uns Frauen scheint, auch meine Umfrage ergab, dass drei von vier Männern eher auf Liebe verzichten würden als auf Respekt und Anerkennung. Als ich die ausgefüllten Fragebögen zurückbekam, war ausserdem eine Anmerkung angeheftet: „Mehrere Teilnehmer hatten Schwierigkeiten mit der Frage „Liebe oder Respekt“. Sie konnten keinen Unterschied erkennen.“ Endlich ging mir ein Licht auf: Wenn ein Mann das Gefühl hat, nicht anerkannt und respektiert zu werden, dann fühlt er sich auch nicht geliebt. Eine Entscheidungsfrage So, wie Sie sich wünschen, dass Ihr Partner Sie ohne Wenn und Aber liebt (auch dann, wenn Sie gerade nicht besonders liebenswert sind), so braucht Ihr Partner also Ihre bedingungslose Achtung und Ihren Respekt, und zwar unabhängig davon, ob er Ihre augenblicklichen Erwartungen erfüllt oder nicht. Respekt drückt eigentlich nur einen besonderen Akzent von Liebe aus. In einer Bibelpassage zum Thema Ehe (Epheser 5) werden die Männer gleich mehrfach aufgefordert, ihre Frauen zu lieben, während die Frauen dazu angehalten werden, ihre Männer zu achten. In der Ehe sollten wir die Bedürfnisse des anderen über unsere Eigenen stellen. (Und das gilt für den Mann ebenso wie für uns). Und das ist eine Willensentscheidung. Wir müssen uns ganz bewusst dazu entscheiden, aus Ehrfurcht vor Gott und aus Liebe zu unseren Männern. So wie unsere Männer sich entscheiden können, uns mit Liebe zu begegnen, auch wenn ihnen in diesem Augenblick überhaupt nicht danach zu Mute ist, so können und müssen wir uns bewusst entscheiden, ihnen Achtung und Respekt entgegen zu bringen.
Nur was wir leben, ist wirklich echt. Die Ausdrucksformen, mit denen Sie Ihrem Mann deutlich machen können, wie sehr Sie ihn achten, unterscheiden sich dabei ziemlich deutlich von den Signalen der Liebe, die er Ihnen senden muss, damit sie seine Zuneigung verstehen. Die meisten Frauen sind empfänglich dafür, wenn ihr Mann ihnen sagt: „Ich liebe dich!“ Auf der anderen Seite reicht es aber nicht, wenn ich meinem Mann mit sanfter Stimme zusäusele: „Schatz, ich habe wirklich grosse Achtung vor dir.“ Was noch viel wichtiger ist als Worte: Wir müssen unseren Männern unsere Achtung und unseren Respekt jeden Tag neu zeigen. Achten Sie deshalb sein Urteilsvermögen. Es ist wichtig, dass Sie seine Meinung und seine Entscheidungen anerkennen. In unserer emanzipierten Gesellschaft ist das ein schwieriges Thema, aber in der Umfrage wollte auch keiner der Befragten ein unterwürfiges Mauerblümchen zur Frau. Viele wünschten sich einfach nur, dass ihre Frauen ihre Einschätzungen und Entscheidungen nicht automatisch hinterfragen und kritisieren. Viele Männer äusserten, dass ihre Anschauungen und Entscheidungen nirgends kritischer aufgenommen würden als zu Hause. Manche hatten sogar das Gefühl, ihre Arbeitskollegen vertrauten ihrem Urteil mehr als ihre Partnerin. Scheinbar machen viele Frauen nicht selten den Fehler, ihren Männern zu Hause Anweisungen zu erteilen, als stünden diese auf derselben Ebene wie die Kinder. „Warum soll ich ihm denn nicht sagen, wie er es meiner Meinung nach machen sollte? Sind wir denn nicht gleichberechtigte Partner?“, werden Sie jetzt vielleicht einwerfen. Damit will ich nicht sagen, dass wir unseren Männern keine guten Ratschläge geben dürften. Doch aus Ratschlägen können schnell Anweisungen werden. Sicherlich tun wir gut daran, unsere Männer auch zu hinterfragen. Manchmal besteht durchaus berechtigter Anlass, ihre Fähigkeiten und Entscheidungen in Zweifel zu ziehen. Trotzdem kann es ungeahnte Möglichkeiten eröffnen, wenn Sie sich gerade dann hinter Ihren Mann stellen, wenn er es überhaupt nicht verdient zu haben scheint. Es ist ein Akt der Liebe.
Das Zerbrechlichste auf der Welt Der Wunsch des Mannes nach Betätigung ist erst einmal kein Ausdruck von Hochmut. Er zeigt vielmehr die verborgene Angst, nicht zu genügen. Deswegen ist alles, was darauf hindeuten könnte, dass ein Mann inkompetent ist oder nicht die uneingeschränkte Achtung seiner Frau geniesst, zutiefst demütigend. Dazu gehören auch vermeidlich harmlose Scherze. Noch schlimmer sind solche Sticheleien aber in Gegenwart von anderen Männern. Mein Vater sagte dazu Folgendes: „Niemand kennt einen Mann besser als seine eigene Frau, und wenn sie dich nicht achtet, wie solltest du dann erwarten, dass ein anderer Mann es tut? Das ist kein Witz! In den Augen der anderen Männer gilt er dann als Schwächling.“ Und er fügte noch an: „Nur wenn ein Mann eine Frau liebt, wird er sich ganz und gar öffnen. Darum kann sie ihn auch verletzen wie niemand sonst.“ Lassen Sie uns also diese schreckliche Angewohnheit ablegen! So, wie Ihr Mann verletzt und wütend reagiert, wenn Sie ihn vor anderen in ein schlechtes Licht rücken, so wird er begeistert sein, wenn Sie ihn in der Öffentlichkeit loben. Es geht nicht darum, ihn künstlich hoch zu stilisieren, sondern einfach nur die vielen kleinen Gelegenheiten wahrzunehmen, in Gegenwart anderer positiv über ihn zu reden. Machen Sie deutlich, dass Sie ihn lieben und respektieren. Wir Frauen besitzen grosse Macht. Wir haben die Möglichkeit, unsere Männer klein zu machen oder aufzubauen. Wir können ihnen den Rücken stärken oder Fesseln anlegen. Die Auswirkungen reichen über den häuslichen Kontext weit hinaus, denn wenn ein Mann sich zu Hause respektiert und anerkannt weiss, dann wird das auch in allen anderen Lebensbereichen sichtbar. Ein Mann aus unserer Umfrage drückte es so aus: „Sie kennen sicherlich die Redensart, dass hinter jedem grossen Mann eine grosse Frau steht. Das ist nur allzu wahr. Die wenigsten Männer können etwas ausrichten, wenn ihre Frauen ihnen das Gefühl geben, sie würden es sowieso nicht bringen es. Wenn eine Frau aber hinter ihrem Mann steht und an ihn glaubt, dann kann er die ganze Welt gewinnen – oder zumindest ein kleines Eckchen davon.“ Autorin: Shaunti Feldhan, Kolumnistin und Romanautorin, war u. a. als Analystin an der Wallstreet aktiv. Der Artikel ist ein Abdruck aus ihrem neuen Buch „Männer sind Frauensache“, das jetzt in der NEUES LEBEN-Edition erschienen ist. Buchtipp: Männer sind Frauensache. Was Frauen über Männer wissen sollten. Bestelllink: Männer sind Frauensache. Was Frauen über Männer wissen sollten |
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