lebenshilfe-net.ch - 29.03.2024, 14:35
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Wer will sich noch binden?

 
Bindung
In Partnerschaften müssen Ziele und Wege immer wieder neu ausgehandelt und Kompromisse gefunden werden.
Sich fest binden wollen und können ist eine Eigenschaft, die seltener wird. Doch wen wundert das angesichts einer Welt, die sich ständig und immer schneller verändert?

Fachleute sprechen von der Bindungsfähigkeit eines Menschen, wenn es darum geht, Beziehungen nicht nur aufzubauen, sondern auch Vertrauen zu investieren und dauerhaft zu leben. Aber auch in einer Zeit, in der Scheidungen und Lebensabschnittspartner normal geworden sind, besteht der Wunsch nach einer festen und dauerhaften Liebesbeziehung ungebrochen fort. Für viele verbindet sich die Vorstellung vom eigenen Lebensglück mit einer festen und langen Liebesbeziehung - das zeigen viele Untersuchungen.

Was hindert uns?
Aber warum tun wir uns dann so schwer, lange, gar lebenslange Liebesbeziehungen aufzubauen?

Hier ein paar Hinweise zum Nachdenken:

  • Unsere Vorstellung von einer tiefen Liebesbeziehung konkurriert mit unserem Wunsch nach Selbstverwirklichung und Selbstbestimmung. In Partnerschaften müssen Ziele und Wege immer wieder neu ausgehandelt und Kompromisse gefunden werden. Das nervt, und es kostet Kraft und Zeit!
  • Partnerschaft und das prickelnde Hochgefühl von Liebe werden gleichgesetzt. Insofern sind wir alle Opfer der Romane und Filme, die uns suggerieren, dass echte Liebe immer stark, sexuell beglückend und abenteuerlich sein muss. Für alltägliche Liebe ist da kein Platz. Dann doch lieber ein spannender «Seitensprung», damit wieder Spass und Feuer ins Leben kommen!
  • Beruf und Wirtschaft verlangen einen Menschen, der sich ständig neuen Aufgaben stellt, bereit ist, jederzeit seinen Wohnsitz zu wechseln und sich auf die jeweiligen Anforderungen einstellt. Im Zweifelsfall leiden darunter Freundschaften, Beziehungen und Partnerschaften, die nun einmal erfordern, dass man regelmässig miteinander Zeit verbringt und erreichbar ist.
  • Es gibt Menschen, die sich im Blick auf einen Partner oder einer Partnerin nicht festlegen wollen oder können. Vielleicht begegnen sie ja schon bald jemandem, den sie noch viel attraktiver finden könnten. Also: Lieber einiges offen halten und sich nicht festlegen. Doch unterm Strich laufen solche Menschen Gefahr, irgendwann ganz ohne Lebenspartner dazustehen oder nur kurze Beziehungen zu haben.

Für Freunde sein Leben geben?
Über die Frage, was von uns in Beziehungen verlangt wird, sagte Jesus etwas ziemlich Krasses: «Dies ist mein Gebot, dass ihr einander liebt, wie ich euch geliebt habe. Grössere Liebe hat niemand als die, dass er sein Leben hingibt für seine Freunde» (Die Bibel, Johannes-Evangelium, Kapitel 15, Verse 12 und 13).
Genau das hat Jesus gemacht, als er sich kreuzigen liess. Sollen wir also füreinander sterben? Diesen Rat kann man auch bildlich verstehen: Wer nicht bereit ist, sich zu binden - und das heisst, sich nicht nur einen Teil, sondern ganz einzusetzen - der wird echte und tiefe Partnerschaft kaum erleben. Jesus hat das gemacht. Er hat alles, was er hatte, eingesetzt, weil ihm nichts wichtiger ist als die Freundschaft mit uns!

Link zum Thema: Mehr über Jesus erfahren

Autor: Norbert Abt
Quelle: Jesus.ch

 
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