lebenshilfe-net.ch - 18.05.2024, 12:44
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„Lass mich in Ruhe!”„Unsere Tochter Mirjam zieht sich immer mehr zurück. Wenn ich mit ihr reden will, heisst es: „Lass mich in Ruhe! Du weisst ja doch alles besser!“ Als sie letzte Woche mit Freundinnen ins Kino ging, fragte ich sie, ob man sie eventuell über Handy erreichen könnte. Doch schon das war zu viel. Ich denke, es ist in Ordnung, wenn ich als Mutter wissen will, wohin meine Tochter geht.“
Ich hoffe, dass ich Sie mit meinen Zeilen ein Stück in die Lebenswelt von Mirjam mit hineinnehmen kann. Zwar kenne ich Ihre Tochter nicht, aber durch viele Begegnungen mit Teenagern ahne ich ein wenig, wie sich Mirjam womöglich fühlt. 1.Vom Kind zum jungen Erwachsenen 2. Loslassen lernen 3. Vertrauen wagen Übrigens: Erziehungsmethoden, die sehr stark von der Gehorsamspflicht der Kinder ausgehen, greifen bei 12- bis 17-Jährigen immer weniger. Mehr denn je sind jetzt solche Erziehungsstile gefragt, die mit einer verständnisvollen Haltung dem Teenager begegnen. Dies bedeutet nicht, dem Teenager immer Recht zu geben. Vielmehr hilft diese Haltung, Brücken zu bauen, über die – trotz des entwicklungspsychologisch notwendigen Grabens — aneinander Anteil genommen, Gefühle ausgetauscht und häusliche Regeln und Aufgaben abgesprochen werden können. Je enger die Familienatmosphäre und der elterliche Erziehungsstil von Teenies erlebt wird, umso deutlicher kann es zu einer „fristlosen Kündigung” des Teenies gegenüber den Vorstellungen, Werten, Gefühlen, Planen und Hoffnungen der Eltern kommen. Für diese Kündigung steht dann neben anderem ein völliger Rückzug, ein unkontrollierter emotionaler Ausbruch oder Flucht aus der elterlichen Umgebung hinein in die Gruppe der Gleichaltrigen. Daher sollten Eltern ein Gespür dafür entwickeln, wo sie zur Bedrängung ihres Teenies neigen und ihn in solchen Situationen ganz bewusst frei geben. |
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