lebenshilfe-net.ch - 24.04.2024, 17:39
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Zweifelhafte Appetitzügler

 
Appetitzügler
In der Badesaison denken viele daran, überflüssige Pfunde loszuwerden. Die Industrie bietet Appetitzügler an, die einfach und wirkungsvoll das Gewicht reduzieren sollen. Ihre tatsächlich Wirkung ist umstritten.

„Appetitzügler alleine führen zu keiner dauerhaften Gewichtsabnahme", meint die Deutsche Gesellschaft für Ernährung. „Sie reduzieren höchstens kurzfristig das Gewicht. Sobald der Appetitzügler abgesetzt wird, steigt das Körpergewicht wieder an, da die Ursachen des Übergewichtes nicht verändert wurden. Zudem haben manche Appetitzügler starke Nebenwirkungen."

Wer sein Gewicht langfristig reduzieren will, kann dies nur durch Veränderung seiner gesamten Ernährung erreichen. Eine fett- und energiereduzierte Mischkost ist die wirksamste und schonendste Methode, um überflüssiges Gewicht zu verlieren und das neue Gewicht zu halten.

Regelmässige körperliche Bewegung fördert eine langfristige Gewichtsabnahme. Appetitzügler können die Gewichtsabnahme kurzfristig erleichtern, falls sie unter ärztlicher Kontrolle eingenommen werden.

So funktionieren Appetitzügler
In Deutschland sind schätzungsweise 12 Millionen Menschen massiv übergewichtig. Medien und Werbung bieten eine unüberschaubare Menge an Möglichkeiten an, sein Gewicht zu reduzieren. Appetitzügler sind eine der Möglichkeiten. Viele von ihnen hemmen den Appetit, so dass die Betroffenen weniger Hunger verspüren; andere verlängern das Sättigungsgefühl.

Daneben gibt es Appetitzügler mit kombinierter Wirkung: Amphetamine steigern den Energieverbrauch und wirken appetitdrosselnd, Sibutramin, das als Reductil auf dem deutschen Markt ist, verlängert das Sättigungsgefühl und erhöht den Energieverbrauch.

Achtung, Nebenwirkungen!
„Appetitzügler haben zum Teil starke Nebenwirkungen. Sie können den Blutdruck als Ganzen sowie den im Lungenkreislauf steigern, die Pulsfrequenz erhöhen, zu Nervosität und Schlafstörungen führen und den Patienten sogar abhängig machen", warnt Prof. Dr. Peter Stehle, Vizepräsident der DGE, Universität Bonn. „Sie können jedoch den Einstieg in ein umfassendes Abnehmprogramm erleichtern. Aufgrund der Nebenwirkungen ist es ratsam, die Medikamente - wenn überhaupt - nur kurzfristig und unter ärztlicher Aufsicht zu nehmen."

Wird der Appetitzügler abgesetzt, nehmen die Patienten meist wieder an Gewicht zu. Daher sollten sich Betroffene durch Diätassistenten oder Ernährungswissenschaftler beraten lassen. Gemeinsam können persönliche Ernährungsfehler aufgespürt und schrittweise verändert werden. Dadurch würde das Körpergewicht abgebaut und das neu erreichte langfristig gehalten, so Prof. Stehle.


Hinweis zum Thema:

Broschüre „Mein Weg zum Wunschgewicht - Schluss mit dem Diätenwahn", zu bestellen bei der Deutschen Gesellschaft für Ernährung: http://www.dge.de/


Quelle: Deutsche Gesellschaft für Ernährung

 
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