lebenshilfe-net.ch - 20.04.2024, 03:58
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Schlaf in alten Kulturen

Die alten Kulturen haben sich dem Schlaf in der Sprache der Mysterien genähert. Ausgelegte Träume hatten oft eine weit reichende Bedeutung.

 
Augenbraunen

China
Bei den Chinesen und ähnlich auch bei den Indianern Nordamerikas waren Träume die Visionen aus einer zweiten Wirklichkeit neben der Welt des Wachseins. Sie hatten deshalb grosse Bedeutung und mussten ernst genommen werden.

Ägypten
Die alten Ägypter stellten sich vor, dass der Schlafende jede Nacht hinabsteigt in die Urgewässer des Flusses «Nun». Dort erneuert er seine Kräfte, die er während des Tages verbraucht hat. Der Schlaf führte also in die Unterwelt!

 
Vase 2006

Griechenland
Auch für die Griechen war der Schlaf nicht nur ein Ort der Erholung, sondern auch mysteriös und gefährlich. Die Nacht galt als Zeit der Unsicherheit und der Gefahr. Schlafes Bruder war der Tod. Verstorbene werden bis heute als «Entschlafene» bezeichnet.

Diese griechische Vase zeigt die Brüder Thanatos (Tod) und Hypnos (Schlaf). Die Sage erzählt, der Jüngling Hypnos sei jeweils auf die Erde geschwebt und habe den Menschen opiumhaltigen Mohnsaft in die Augen geträufelt, um sie zum Schlafen zu bringen (eine griechische Version des «Sandmännchens»). Sein Sohn Morpheus sei dann den Schlafenden als Gott des Traumes in den verschiedensten Gestalten erschienen.

Trauminhalte
Die Griechen kannten vier verschiedene Trauminhalte: die (übersteigerte) Wiederholung von Tageseindrücken, die Weissagung, die Vision der Zukunft und die symbolischen Inhalte. Für
 
schlafen in alten Kulturen
Letztere bedurfte es eines Traumdeuters. Dieser unterschied dann zwischen wichtigen Träumen („oneiroi“) und bedeutungslosen Gehirnreflexen („enhypnoi“).

Weitreichende Bedeutung
Aus dem Traum erwartete man wichtige Information zum Verständnis des Lebens, von Krankheit und Unglück, ja Wegweisung für die Zukunft. Im Tempel des Asklepios erfuhren die Kranken im Traum von der rechten Medizin, die sie heilen könnte, wenn die Ärzte nicht mehr weiterwussten. Dafür mussten sie drei Kuchen opfern: einen für den Erfolg, einen für die Erinnerung und einen für die rechte Ordnung der Dinge.

Ganz besondere Botschaft wurde den Träumen zugemessen, wenn sie eindrücklich und bewegend waren, wenn sie wiederholt auftraten und vor allem, wenn sie einem Ältesten, einem Häuptling oder einem König erschienen. Der Traum konnte dann entscheidend sein für den ganzen Stamm oder das ganze Land.

 
Joseph deutet dem Pharao
Joseph deutet dem Pharao seine Träume und bestimmt damit für die nächsten Jahrzehnte die gesamte Politik Ägyptens.

Träume in den Religionen
- Im Alten Testament sprach Gott oft im Traum zu den Propheten.
- Einige Religionsstifter führten ihre Lehren auf einen Traum oder auf Visionen zurück, zum Beispiel Mohammed und Buddha.
- Träume waren und sind nicht selten Anlass für eine Bekehrung zum christlichen Glauben.
- Träume leiten für viele Menschen eine neue Lebensphase ein oder bestimmen wichtige persönliche Entscheidungen.

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Autor:  Samuel Pfeifer
Quelle: seminare-ps.net

 
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