lebenshilfe-net.ch - 20.05.2024, 01:50
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Endlich leben dank echten BeziehungenRichteten sich die «Endlich leben!»-Gruppen der Vineyard Bern in ihren Anfängen an alkohol-, drogen- oder medikamentensüchtige Personen, öffneten sie sich im Laufe der Zeit einem breiteren Zielpublikum. «Wir haben realisiert, das sich das 12-Schritte-Programm für alle Menschen eignet, die in irgendeiner Form zerstörerische Verhaltens- oder Denkmuster aufweisen», beschreibt Gero Herrendorff, der im seelsorgerlichen Dienst der Gemeinde tätig ist, das Zielpublikum des Kurses. Schwierige Verhältnisse in der Ursprungsfamilie In ihrer Überforderung entwickeln sie Verhaltensweisen, die sie in ihrem späteren Leben auf der Suche nach Schutz und Geborgenheit in die verschiedensten Abhängigkeiten führen können. Die «zugeschüttete Identität» wieder aufzudecken, sei das Ziel von «Endlich leben!»-Gruppen. «Wenn wir wissen wer wir sind, ist es uns möglich, mit uns selbst, mit anderen Menschen und mit Gott in eine gesunde Beziehung zu treten.» In diesem Öffnungsprozess gehe es schliesslich darum, die Sucht loszulassen und nicht mehr in ihr, sondern bei Gott Schutz zu finden. Alleine geht es nicht «Das Wissen, mit einem Problem nicht alleine zu sein, hilft, offen darüber zu reden», berichtet ein Kursteilnehmer von seinen Erfahrungen. Diese Transparenz habe eine befreiende Wirkung. Gero Herrendorff bestätigt: «In der Offenheit und Ehrlichkeit liegt ein grosses Heilungspotenzial.» Der Prozess der Heilung wird durch das Arbeitsbuch «Endlich leben!» unterstützt. Es erklärt die 12 Schritte detailliert und fördert durch gezielte Fragen die Auseinandersetzung mit der eigenen Situation. Geben und Nehmen «Es ist das Prinzip von Geben und Nehmen, das in den Selbsthilfegruppen zum Tragen kommt.» Von grosser Bedeutung sei schliesslich das Gebet. Gero Herrendorff, der selbst viele Jahre alkohol- und drogensüchtig war und gesund wurde, ist von der Kraft des Gebets überzeugt. «Dies ist ein zentraler Aspekt von ‚Endlich leben!'-Gruppen und ein wichtiger Unterschied zu säkularen Selbsthilfegruppen.» Heilung braucht Zeit Das 12-Schritte-Programm geht auf die 1938 gegründete Bewegung der Anonymen Alkoholiker zurück. Von der Organisation «National Association of Christian Recovery Groups» (USA) wurde es im christlichen Sinne ergänzt. «Endlich leben!» basiert auf diesem Programm und hat sich in enger Zusammenarbeit zwischen Gero Herrendorff und Pfarrer Helge Seekamp aus der evangelisch-reformierten St. Pauli Gemeinde in Lemgo (D) zu einem europäischen Netzwerk entwickelt. Das gleichnamige Arbeitsbuch ist bereits auf Französisch und Russisch übersetzt worden. Eine polnische Übersetzung ist in Bearbeitung und auch zu skandinavischen Gemeinden bestehen Kontakte. Links zum Thema:Informationen über die Voraussetzungen zur Gründung von 12-Schritte-Gruppen So funktionieren die 12-Schritte |
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