lebenshilfe-net.ch - 29.03.2024, 16:38
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„Ich mache mir viele Sorgen“

 
Sorgen
Eine Frau berichtet: "Seit mein Mann einen Unfall hatte, mache ich mir ständig Sorgen um ihn. Sobald er das Haus verlässt, erfasst mich die Angst, es könnte ihm etwas zustossen. Ich merke zudem, dass ich mich mehr und mehr auch um die Kinder ängstige."

Wer solche Ängste und Sorgen nicht aus eigene Erfahrung kennt, dem fällt es schwer, sie nachzuvollziehen. Man kann sich kaum vorstellen, wie belastend solche Gedanken für die Betroffenen sind. Die Aufforderung „Hör auf, dir Sorgen zu machen!" hilft kaum weiter, sondern übt nur weiteren Druck aus, denn genau an diesem Versuch, mit dem Sorgen aufzuhören, scheitern die Betroffenen ja ständig.

Negatives durch positives Denken zu ersetzen ist ebenfalls leichter gesagt als getan. Aus dem Hintergrund pochen die Sorgen weiter, mögen die Gegen-Sätze noch so schön sein. Entspannungsübungen können helfen, zwischendurch etwas abzuschalten. Aber mit dem nächstbesten Auslöser sind die Sorgen wieder gegenwärtig. - Es scheint ein Teufelskreis zu sein.
Folgende kleine Schritte sind dennoch möglich:

Verurteilen Sie sich nicht selber
Die Sorgengedanken sind Belastung genug; vergrössern Sie die Last nicht dadurch, dass sie auch noch sich selbst anklagen. Drehen Sie den Spiess um und fragen Sie sich jeden Morgen: Wem könnte ich heute eine kleine Freude machen?

Geben Sie den Sorgen einen Namen
Quälen Sie sich nicht mit den immer gleichen Gedanken, sondern schreiben Sie sie auf! Wenn Sie Dinge beschreiben und ihnen einen Namen geben, verlieren sie einen Teil ihrer Macht, und Sie gewinnen Eigeninitiative zurück.

Überprüfen Sie Ihre Gedanken.
Beschäftigen Sie sich mit Dingen, die auch veränderbar sind, oder grübeln Sie über Situationen, die Sie ja doch nicht beeinflussen können? Wenn ja, sollten Sie Letztere ohne schlechtes Gewissen beiseite legen.

Unterbrechen Sie die Sorgen mit guten Worten.
Sie spüren es ganz genau, wenn die Sorgen wieder hochsteigen. Unterbrechen Sie dann diese Gefühle energisch mit einem Stopp. Sie kennen aus Ihrem Leben Sätze, die Ihnen bereits gutgetan haben, mit denen Sie also schon Gutes verbinden. Wie lauten die? Welche Lieder sind Ihnen schon begegnet und haben Sie gestärkt?

Bewährte Weisheiten
«Sorgen sind fliegende Gedanken, die meist um die Zukunft kreisen; Gedanken, die der Gegenwart immer um Tage oder gar Monate vorauseilen. Dabei geht es oft nicht um reale Gefahren, sondern um erdachte Befürchtungen.» Friedrich Hübner

«Auch wenn ich durch das dunkle Tal des Todes gehe, fürchte ich mich nicht, denn du bist an meiner Seite.» Gebet nach Psalm 23 (Bibel)

«Der Mensch soll am verhüllten Wort zögern; er soll warten, bis sich das verhüllte Wort enthüllt.» Max Picard

«Die Umwandlung des Herzens, die Verschiebung des Schwerpunktes aus dem menschlichen Ich ins göttliche Du, das ist die höchste Form der Entwicklung und die vollkommene Entfaltung.» Theodor Bovet

Autor: Linda und Hans-Jörg Karbe
Quelle: Lebenshilfe-net.ch

 
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