lebenshilfe-net.ch - 19.04.2024, 13:24
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Soziale Phobie

Situationen, in denen man mit unbekannten Personen konfrontiert ist oder von anderen beurteilt werden könnte, lösen bei manchen Menschen eine ausgeprägte Angst aus.

 
Soziale Phobie
Der Betroffene befürchtet, sein Verhalten könnte als demütigend und unpassend eingeschätzt werden, so dass er sich blamiert. Dazu gehört zum Beispiel die Angst, in der Öffentlichkeit zu sprechen, sich vor anderen beim Essen zu verschlucken oder etwas Lächerliches zu sagen. Sobald sich diese Person einer „potentiell gefährlichen" Situation gegenüber sieht, bricht diese latente Angst aus. Sie kann sich bis zu einer Panikattacke steigern.

Die Erkenntnis, dass die Angst übertrieben oder unbegründet ist, hilft ihr aber wenig. Trotzdem wird sie solche Situationen weiterhin zu vermeiden versuchen oder sie nur unter grosser Angst oder Unwohlsein ertragen.

Dies alles beeinträchtigt deutlich die normale Lebensführung, die berufliche oder schulische Leistung und die sozialen Aktivitäten.

Besonderheiten

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    Verhaltenstherapie kann helfen
    Bei sozialen Phobien hilft die Verhaltenstherapie. Bild: DAK.
    Überempfindlichkeit gegenüber Kritik, negativer Bewertung oder Ablehnung.

  • Schwierigkeiten, sich selbst zu behaupten, geringes Selbstbewusstsein, Minderwertigkeitsgefühle.

  • Mangelnde soziale Fertigkeiten, zum Beispiel wenig Augenkontakt, oder beobachtbare Anzeichen von Angst wie kalte feuchte Hände, Zittern, bebende Stimme.

  • Schlechtere Leistungen bei der Arbeit, weil man öffentliches Sprechen, spontanen Kontakt und offenen Austausch mit Vorgesetzten und Kollegen meidet.

  • Soziales Netz oft eingeschränkt: wenig Freunde, Verbleiben in unbefriedigenden Beziehungen, Rückzug auf die Herkunftsfamilie.

  • In besonders schweren Fällen verlassen die Betroffenen die Schule, sind arbeitslos oder bekommen keine Arbeit, da sie nicht in der Lage sind, Bewerbungsgespräche zu führen.

Nicht alles ist eine «soziale Phobie»
Prüfungsangst, Lampenfieber und Schüchternheit gegenüber fremden Personen sind weit verbreitet und an sich noch keine soziale Phobie; es sei denn, die Angst oder die Vermeidensstrategie führten zu einer starken Belastung der Lebensqualität.

Autor: Dr. med. Samuel Pfeifer
Quelle: seminare-ps.net

 
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