lebenshilfe-net.ch - 20.04.2024, 15:29
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Das unromantische Thema Geld

 
Thema Geld
Während einer Ehe werden viele Entscheidungen hauptsächlich davon beeinflusst, welchen Bezug jeder einzelne zu Geld hat.
Du hast dich verliebt. Und nun denkst du daran, den Rest deines Lebens mit diesem ganz besonderen Menschen zu verbringen. - Zeit, um auch über die finanziellen Aspekte nachzudenken.

Händehaltend sprecht ihr darüber, wie viele Kinder ihr bekommen möchtet, wie es beruflich weitergehen soll und wie euer Heim aussehen wird. Das ist alles wichtig ist, doch ihr solltet das Thema Geld nicht vernachlässigen. Es ist eine Hauptursache für viel Ehestreitigkeiten.

Wenn man zwei Personen zusammenbringt, kann man fast sicher sein, dass sie verschiedene Ansichten zum Thema Geld haben. Für den einen ist Geld das Mittel zum Zweck, um etwas zu kaufen. Der andere wiederum verbindet Geld mit Status. Wieder ein anderer geht durchs Leben, ohne sich wirklich um Geld zu kümmern.

Warum ist es für verlobte Paare so wichtig, sich darüber gemeinsam Gedanken zu machen und einen guten Weg zu finden? Nun, weil in einer Ehe viele Entscheidungen mit Geld zu tun haben. Solange dieses unterschwellige Problem nicht erkannt wird, ist es schwierig, einen Streit auszuräumen.

 

  1. Stellt fest, wie ihr beide über Geld denkt
    Diese Diskussion muss nicht hochwissenschaftlich ablaufen. Fragt euren Partner einfach, wie Geld seine/ihre Kindheit beeinflusst hat. Hatte er/sie das Gefühl, besonders reich oder arm zu sein? Vielleicht hatte er/sie den Eindruck, dass seine/ihre Eltern versucht haben, seine/ihre Zuneigung zu erkaufen. Verschafft euch einen Eindruck davon, welchen Rolle Geld in der Herkunftsfamilie des anderen gespielt hat.

  2. Sprecht über eure derzeitigen Vorstellungen über Geld
    Befürchtet ihr, zu wenig (oder zu viel) Geld zu haben? Ist Geld etwas, worüber ihr lieber nicht sprechen möchtet? Möglicher Weise verbringt ihr viel Zeit damit, über Geld nachzudenken, oder vielleicht denkt ihr überhaupt nie daran. Teilt eure Gefühle miteinander.

  3. Legt klar fest, was genau eine grössere Anschaffung für euch darstellt
    Für einige Menschen beziehungsweise Einkommensschichten stellt die unvorhergesehene Investition von 50 Franken schon ein Problem dar. Andere hingegen halten es für nichts Besonderes, ein paar hundert Franken auszugeben, wenn es gerade passt. Ab welcher Höhe ist es angemessen, den anderen zurate zu ziehen, bevor man einen Kauf tätigt?

  4. Besprecht ein gemeinsames Giro- und Sparkonto
    Werdet ihr euch gemeinsame Konten teilen oder versuchen, die Finanzen getrennt zu halten? Das kann ein sehr emotionales Thema für viele Paare sein. Für einige sind gemeinsame Konten ein Weg, ihren Glauben an diese Ehe zu zeigen. Für andere ist ein eigenes Scheckbuch ein wichtiger Teil ihres Selbstwertgefühls, auf den sie nicht verzichten wollen.

  5. Bedenkt, wie Schulden eure Finanzen beeinflussen
    Ein Partner oder aber auch beide könnten finanzielle Verpflichtungen mit in die Ehe bringen, wie Unterhaltszahlungen oder Alimente für Kinder. Trefft eine Entscheidung darüber, wie diese Kosten verwalten werden sollen - bevor die Hochzeitsglocken läuten. Es wäre vielleicht eine gute Idee, einen Anwalt diese Pläne durchsehen zu lassen, damit man einen realistischen Überblick gewinnt.

  6. Entscheidet, wer für Rechnungen aufkommt
    Versucht nach Möglichkeit, diese Verpflichtungen aufzuteilen. So haben beide Partner einen Überblick über die Familienfinanzen. Es ist auch ratsam, dass sich beide Ehepartner einmal im Monat zusammensetzen, um die finanziellen Angelegenheiten zu besprechen. In vielen Fällen können so Probleme gelöst werden, bevor sie ausser Kontrolle geraten.

  7. Sind Änderungen im Testament oder in Vermögenswerten notwendig?
    Ein Testament, das man als Single oder Geschiedener erstellt hatte, muss nach der Eheschliessung den neuen Gegebenheiten angepasst werden, vor allem bei gemischten Familien. Entscheidungen über Erbanteile und Sorgerecht müssen sorgfältig abgewogen werden. Wer ohne Testament verstirbt, überlässt dem Staat die Entscheidung, und die fällt nicht immer im Sinne des Verstorbenen aus.

Die meisten Paare müssen während den Monaten vor der Hochzeit so einiges unter einen Hut bringen. Selbst wenn keine grosse Hochzeit geplant ist, gibt es unzählige Dinge, um die man sich kümmern muss. Und vieles davon muss zu einem fixen Termin erledigt sein. Vergesst nicht, etwas Zeit für das unromantische Thema Geld einzuplanen. Solche Gespräche können einiges dazu beitragen, das Versprechen „... bis dass der Tod euch scheidet" auch tatsächlich zu halten.

Autor: Gary Foreman
Bearbeitung: Lebenshilfe-net.ch, Lothar Mack


Quelle: Woman Today

 
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