lebenshilfe-net.ch - 30.05.2023, 23:32
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„Sollen wir unserem Sohn einen eigenen Fernseher erlauben?“
Fernseher und Computer sind aus vielen Kinderzimmern nicht mehr wegzudenken. 93 Prozent der Jugendlichen zwischen 12 und 19 Jahren schauen mehr als 2 Stunden täglich fern, sagt eine Studie des Medienpädagogischen Forschungsverbandes Südwest. 2 von 3 besitzen einen eignen Fernseher und etwa die Hälfte hat einen Videorekorder oder DVD-Spieler. Auch bei jüngeren Kindern wird die Freizeit vom Fernsehen dominiert: Fast 80 Prozent der 6- bis 13-Jährigen schauen täglich fern und mehr als jeder Dritte dieser Altergruppe besitzt ein eigenes Gerät. Computer: ja und nein Allerdings sind nicht nur die Möglichkeiten, sondern auch die Gefahren erheblich grösser: Es gibt keinen wirksamen Jugendschutz im Internet. Jeder Jugendliche bekommt Zugang zu Gewaltspielen und Brutal-Videos und Pornos der übelsten Sorte. Daher ist es bei jugendlichen Computernutzern dringend nötig, sehr klare Absprachen darüber zu treffen, wie lange und wozu der Computer benutzt werden darf. Eltern sollten sich mit dem Computer so weit auskennen, dass sie merken, wenn etwas schiefläuft. Notwendige Kontrolle Unkontrollierter Medienkonsum fügt dem Kind jedoch entscheidenden und nicht wiedergutzumachenden Schaden zu. Pornosucht entwickelt sich bei männlichen Teens im Handumdrehen, Pseudo-Kommunikation in Chatforen verarmt die Selbstsicherheit vieler Mädchen, und fernsehkonsumbedingter Bewegungsmangel ist eine Hauptursache für Übergewicht.
Dazu schlagen Hirnforscher Alarm: „Fernsehen macht dumm!" Die Entwicklung des kindlichen und jugendlichen Gehirns wird durch zuviel Fernsehen einseitig gefördert, nämlich nur das Sehen und Hören. Tasten, Schmecken, Riechen, Körperwahrnehmung und andere sensor-motorische Aktivitäten - hirnorganische Grundlagen für kreatives Handeln und Denken sowie für emotionale Intelligenz -, all das bleibt unterentwickelt. «Teletubbies» können eine Einstiegsdroge zur Verblödung sein: Die Hormone, die beim aufregenden Fernsehen freigesetzt werden, machen süchtig. Forscher lassen keine Zweifel: Zuviel Medienkonsum ist ein zentrales Problem für körperliche und seelische Gesundheit, schulische und andere Leistungsfähigkeit, Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit, Entwicklung von Werten und Lebenseinstellungen. Gezielt konsumieren
Noch einmal zum Unterschied zwischen öffentlich-rechtlichen und privaten Sendern: Erstere bieten mit der «Sendung mit der Maus», «Löwenzahn», «Quarks & Co.» oder Nachrichtensendungen für Jugendliche Beiträge von hoher Qualität. Die privaten Sender dagegen verdienen ihr Geld mit Werbung, und das heisst: möglichst billige Programme, die möglichst viele Kinder und Jugendliche möglichst lange vor dem Bildschirm halten, damit diese mit möglichst viel Werbung vollgepumpt werden. Das weckt Konsumwünsche und sexualisiert die Kindheit. Unerwünschte Kanäle lassen sich technisch blockieren.
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