Einfach müde – ganz „ohne Grund“

Wer nur den halben Tag und weniger bei Kräften ist, dessen Leben wird massiv eingeschränkt. Genau damit müssen Patienten mit dem Chronic Fatigue Syndrom (CFS) umgehen lernen.

Chronisch müde Menschen sind auf ungewöhnliche Weise erschöpft, ihre Kräfte sind gelähmt, und sie leiden meist an einer ganzen Reihe körperlicher Beschwerden. Erst seit kurzem ist das Chronic Fatigue Syndrom (CFS) als eine Erkrankung anerkannt. Aus der medizinischen Literatur der letzten 200 Jahre geht jedoch hervor, dass es sie auch schon früher gegeben hat.

Keine klare Ursache
Bis heute konnte man keine eindeutige Ursache für das CFS finden. Während einige Wissenschaftler ein Virus annehmen, betonen andere die grosse Nähe zu depressiven Störungen. Weitere Theorien gehen von einem Mangel an Vitaminen oder Mineralstoffen aus, von einer Allergie auf künstliche Farbstoffe in der Nahrung oder auf Süssigkeiten. Alle diese Vermutungen konnten aber nicht erhärtet werden.

Andere Begriffe für die gleichen Symptome sind Neurasthenie, nervöse Erschöpfung, myalgische Neuromyasthenie, epidemische myalgische Enzephalomyelitis, allgemeines Allergiesyndrom, postvirales Müdigkeitssyndrom.

Eine chronische Müdigkeit liegt vor, wenn ...

• diese Ermattung zu einem klaren Zeitpunkt begonnen hat
  
  
• sie die berufliche Tätigkeit einschränkt und die körperlichen und psychischen Funktionen beeinträchtigt
  
  
• die Müdigkeit schon mindestens 6 Monate dauert und sich einen halben Tag und länger hinzieht, ohne dass es dafür eine medizinische (körperliche oder psychische) Ursache gäbe
  
  
• nicht von einer dauernden Anstrengung herrührt und auch nach einer Zeit der Ruhe und Erholung nicht
  verschwindet
  
  
• der Betreffende deswegen seine üblichen Aktivitäten stark einschränken muss.

Diese Müdigkeit dauert jedoch nicht lebenslang.

Diagnostische Kriterien
Wenn 4 oder mehr der folgenden Symptome auftreten, geht man von einem Chronic Fatigue Syndrom aus:

• subjektive Klagen über Vergesslichkeit
  
  
• Halsschmerzen
  
  
• schmerzende Lymphknoten
  
  
• Muskelschmerzen
  
  
• Gelenkschmerzen
  
  
• Kopfschmerzen
  
  
• ein nicht erfrischender Schlaf
  
  
• Schwächegefühl nach körperlicher Anstrengung, das länger als 24 Stunden anhält.

Autor: Dr. med. Samuel Pfeifer
Quelle: seminare-ps.net