lebenshilfe-net.ch - 28.03.2024, 18:06
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Die Christliche Wissenschaft
Gemäss der Gründerin und Prophetin Mary Bakker Eddy ist Christian Science das Gesetz des Guten, die Wissenschaft des Christus, das auf die Lehren der Bibel zurückgehende christliche System geistigen Heilens. Die Kirche wird von der Mutterkirche, The First Church of Christ, Scientist in Boston, USA, und deren ca. 2000 Zweiggemeinden in 80 Ländern gebildet (nach Georg Schmid 3000 Zweiggemeinden und Hochschulvereinigungen in 50 Ländern). In Deutschland gibt es 72 Zweigkirchen, Vereinigungen und Hochschulvereine mit etwa 2000 Mitgliedern (Stand: Juli 2005), in der Schweiz 22 und in Österreich 2. Die erste Gemeinde wurde 1879 in Boston, USA gegründet. 1881 liess sich Mary Baker Eddy zur Pastorin ihrer Kirche ordinieren. 1892 entstand aus der zwischenzeitlich aufgelösten Gemeinde die Mutterkirche in Boston (The First Church of Christ, Scientist). 1895 wurde das Originalgebäude der Mutterkirche geweiht. Weltweit zählt die Christian Science 1.433 offiziell eingetragene Christian Science Praktiker, davon in Deutschland 55, in der Schweiz 10 und in Österreich 4. (Nach Georg Schmid, Kirchen, Sekten, Religionen (2003) insgesamt 10'000, D: 200, A: 1, CH: knapp 40). Lehre
Als Ausgangspunkt für die Entdeckung von Christian Science, wie Mary Baker Eddy es nennt, gilt ihre spontane Heilung von den schweren Folgen eines Unfalles im Jahr 1866. Eddy führte ihre unerwartete Gesundung auf eine Inspiration beim Lesen der in der Bibel dargestellten Heilung des Gelähmten (Matthäus 9) zurück. Der Gedanke, dass die Kraft hinter dem biblischen Heilungsgeschehen und dem Wirken Jesu Christi nicht auf biblische Zeiten beschränkt sei, trieb sie zu einem mehrjährigen Studium der Bibel an und führte zu Eddys Hauptwerk „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift". Der 1879 definierte Zweck der Christian Science Kirche besteht darin, „die Worte und Werke Jesu Christi in Erinnerung zu bringen und dadurch das ursprüngliche Christentum und sein verlorengegangenes Element des Heilens wiedereinzuführen" (Kirchenhandbuch, S. 17). Mary Eddy beschrieb die Überlegenheit der geistigen über die physische Kraft als die zentrale Tatsache der Bibel und als den Kernpunkt von Christian Science. Aus ihrer Sicht müsse diese „grosse Tatsache" durch das Heilen der Kranken bewiesen werden. Laut Christian Science sind Gott, Geist und Gemüt einzige Ursache und Prinzip des Universums. Der Mensch gilt ihr entsprechend dem 1. Schöpfungsbericht in 1. Mose als Bild und Gleichnis Gottes, folglich sei er geistig. Materie und das Böse gelten als unwirklich und zeitlich. Gott wird in der Christlichen Wissenschaft mit sieben Synonymen erklärt: Gemüt, Geist, Seele, Prinzip, Leben, Wahrheit und Liebe. „Gott ist Liebe", ein Zitat aus den Johannesbriefen, steht an der Stirnwand vieler Christian Science Kirchen. Eddy war bereits vor der Niederlegung ihrer Gedanken durch eine Auseinandersetzung mit dem Mesmerismus Quimbys und die Beobachtung der Homöopathie zur Auffassung gelangt, dass Krankheit mentalen Ursprungs sei. Eddy unterschied sich von Quimby durch ihre christliche Einstellung, die Gott im Zentrum sieht und nicht eine manipulative Kraft des Menschen. Eddy folgerte, dass der Mensch als Gottes Bild und Gleichnis geistig vollkommen sein müsse und daher Sünde, Krankheit und Tod allein durch die Zuwendung zu dem göttlichen Ursprung wirklich überwunden (geheilt) werden könnten. Gottesdienst und Praxis
Christian Science Praktiker sind keine Geistlichen. Sie werden aber in einer offiziellen Liste der Organisation aufgeführt und bekunden damit ihre Verfügbarkeit für Hilfesuchende. Eine der Voraussetzungen für die Registrierung ist der Abschluss eines 12-tägigen Kurses bei einem Christian Science Lehrer. Organisation Publikationen sind die nichtreligiöse, in den USA auch ausserhalb der Kirche verbreitete Tageszeitung „The Christian Science Monitor" und die religiösen Publikationen „Der Christian Science Herold", „The Christian Science Journal", „The Christian Science Sentinel", eine Vierteljahresheft (Bibellektionsheft). Der „Christian Science Herold" erscheint seit 1903 und soll entsprechend der Vorstellung von Mary Baker Eddy seinen Lesern praktische Beispiele für die Verfügbarkeit und Anwendbarkeit der Gesetze Gottes bringen. Er enthält Artikel und Heilungsberichte sowie ein Verzeichnis von Christian Science Kirchen und Christian Science Praktikern. Christian Science produziert auch ein Radioprogramm in fünf Sprachen. Heutige Situation Ökumene und Dialog Beurteilung Das Verdienst von Christian Science liegt darin, auf den Heilungsauftrag von Jesus Christus in einer Zeit aufmerksam gemacht zu haben, die sehr dem Materialismus zuneigte und auch in den Kirchen weithin verschollen war. Doch ist daraus eine neue Einseitigkeit entstanden, welche die Schöpfung eines guten Gottes und die eigentliche Erlösungstat Jesi Christi verkennt. Da viele Christian Science Eltern auch im Fall von ernster Krankheit ihrer Kinder auf ärztliche Hilfe verzichten, ist es schon zu Todesfällen gekommen. (Quelle: The Humanist, November/December 2000). Links
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