Darf man „Sex“ laut sagen? - Aufklärung im HeimalltagEin Mädchen fehlte an diesem Tag. Zwei Monate später trieb es ein ungewolltes Kind ab. Vielleicht hätte unsere Aufklärung die Jugendliche nicht davor bewahrt. Doch uns zeigte dieser Vorfall, wie wichtig kontinuierliche und fundierte Aufklärung ist. Unsere christlichen, moralisch anspruchsvollen Standpunkte bei der Sexualität stehen in krassem Gegensatz zur möglichen Erlebniswelt der Jugendlichen. Wir laufen leicht Gefahr, dass unsere Theorie und Praxis so weit auseinanderklaffen, dass unsere Jugendlichen uns nur ein müdes Lächeln für unsere Aufklärung schenken. Einschlägige Videos Unseren Kindern wollen wir mitgeben, dass wir die Zurückhaltung in der vorehelichen Sexualität richtig finden. Aber sie erfahren von uns auch Genaues über die „notfallmässige“ Verwendung von Verhütungsmitteln. Dass Sinnlichkeit, Lust und Sexualität wunderbar und keineswegs pervers sind, wie das mancher Pubertierende manchmal befürchtet: auch diese Prägung soll deutlich werden. Für das (zukünftige) Leben unserer Jugendlichen hat die Sexualität einen entscheidenden Stellenwert – reden wir also regelmässig darüber. Nicht moralisierend, sondern offen und klar Stellung beziehend, verantwortungsbewusst und lustvoll.
Warum wohl hat er sich für dieses offene Verhalten entschieden? Wollte er damit angeben oder uns in Verlegenheit bringen, unsere Reaktion prüfen? Für mich äusserte der Junge Gesprächsbereitschaft im Sinne von: „Schau her, ich befasse mich mit solchen Heftli. Das kannst du doch nicht einfach so durchgehen lassen. Aber ich bin bereit, mit dir darüber zu diskutieren!“ Ich entschied mich fürs gemeinsame Gespräch und vereinbarte mit den beiden Jungs einen Termin, zu dem ich die konfiszierten Sexheftli mitnahm. „Was ist denn so reizvoll an Bildern oder am Text?“ – so begannen wir, die Heftli gemeinsam durchzublättern. Ich suchte nach Aufhängern, um mit ihnen tiefer ins Gespräch zu kommen. Für beide war es wohl etwas komisch, in meiner Gegenwart in den Heftli zu blättern. Schliesslich unterhielten wir uns offen über eine Leserfrage. Die Jugendlichen interessierten sich für meine Haltung. Mit diesem Vorgehen wollten wir die Sache ans Licht bringen. Gelingt uns dieser Schritt, gewinnen die Jugendlichen Mut, ihre echten Fragen zu stellen. Auf diesem Weg können wir Verirrungen und Verwirrungen im sexuellen Bereich auffangen. Beliebigen Wertvorstellungen können wir unsere christlichen Werte gegenüberstellen und mit persönlichem Vorbild untermauern. Wir tun gut daran, vorausschauend zu agieren, indem wir Männer- oder Frauenrunden anbieten, in denen wir mit den Jugendlichen im Gespräch bleiben. Packen wir diese Chance, bieten wir den Jugendlichen eine wichtige Orientierungshilfe! Grundsatzartikel zur Sexualerziehung von Bernhard Heusser, ‚Gott hilft’: Webseite: www.gotthilft.ch Autoren: Mathias Finger und Adrian Bachmann, Pädagogen im Sozialwerk ‚Gott hilft’ | ||||||||||||||||
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