Kein Sex im Job
Ihre Bewunderung für den Theologen wächst, die Nähe zwischen den beiden ebenfalls. Nach ein paar Monaten intensivem Kontakt beginnt eine sexuelle Beziehung. Abhängigkeitsverhältnis Wer sich in einer persönlichen Krise an den Pfarrer wende, sei bedürftig, schwach und anfällig für Abhängigkeiten, betont Jabs. Ein professionell handelnder Theologe müsse wissen, dass eine intime Beziehung in einer solchen Situation ein schwerer Fehler wäre. Mit Vorträgen und Gesprächen sensibilisieren Jabs und seine Mitarbeiter die Pfarrer der Evangelischen Kirche im Rheinland für Grenzverletzungen in Seelsorgebeziehungen.
Alarmsignale wahrnehmen „Kein Tabu-Thema mehr“ Sexuelle Übergriffe, die von vermeintlich harmlosen Grenzverletzungen bis zu schweren körperlichen und seelischen Verletzungen reichen, dürften weder tabuisiert noch bagatellisiert werden, betont die rheinische Vizepräses Petra Bosse-Huber. Und Jabs fügt hinzu, in der zweitgrössten deutschen Landeskirche seien die Zeiten endgültig vorbei, in denen aus falsch verstandener Kollegialität und auf Kosten der Opfer nach Wegen zur Vermeidung von Straf- oder Disziplinarverfahren gegen Pfarrer gesucht wurde. Bei 2000 Theologen und 850 Kirchenbeamten werden jedes Jahr fünf mutmassliche Fälle im Landeskirchenamt aktenkundig. „Es handelt sich um Einzelfälle“, stellt Jabs fest, der auch die Dunkelziffer der Täter für nur unwesentlich höher hält. Katja Wäller, ermittelnde Juristin im Frauenreferat des Landeskirchenamts, berichtet, nach Erscheinen der Broschüre hätten sich die Anfragen Rat suchender Frauen verdreifacht.
Während die Juristin bislang jeden ihr bekannt gewordenen Missbrauch in der Kirche verfolgen musste, wird sie heute nur dann aktiv, wenn die Frau das explizit will oder wenn Kinder betroffen sind. Hier ermittelt die Kirche laut Wäller selbst dann, wenn der Fall schon Jahre zurückliegt: „Auch wenn der Pfarrer schon im Ruhestand ist, prüfen wir, ob er seine Amtspflichten verletzt hat.“ Hinweis: Die Broschüre "Die Zeit heilt keineswegs alle Wunden - Leitlinien zum Umgang mit sexualisierter Gewalt, kann bei: Martina Haun, Telefon 0211/45 62-360, E-Mail Martina.Haun@ekir-lka.de bezogen werden. Pdf-Datei dazu: www.ekir.de/ekir/dokumente/ Quelle: epd/Livenet | ||||||||||||||||||||||||
| ||||||||||||||||||||||||
Rat &
Hilfe per E-Mail Haben Sie Fragen oder suchen Sie Rat? [weiter] |