„Ich will nicht vergeben müssen!“Den biblischen Aufruf zur Vergebungsbereitschaft empfinden Sie als eine Zumutung. In der Tat, manchmal ist es das. Doch es ist eine Zumutung Gottes zu unserem Besten! Denn wie sähe die Alternative aus? 1. Wer nachtragend ist, muss viel schleppen. Wer sich der Vergebungsbereitschaft verweigert, schadet sich letztlich selber. Bitterkeit und unterschwellige Wut können den Organismus nachhaltig belasten; das Unrecht im Herzen lebendig zu erhalten verbraucht Lebenskraft, ohne dass sich dadurch an der Lebenssituation etwas ändert. Wer vergibt, lebt gesünder. 2. Bitterkeit ist ein schlechter Tröster. Wer verletzt wird, sucht Trost. Manche nehmen dabei Zuflucht zu bitteren Gefühlen, die sie als gerechtfertigt empfinden und darum ein Stück Trost erleben. Doch wenn Bitterkeit sich im Herzen verfestigt, wird sie zu einem Bumerang: sie vergiftet die Gemeinschaft mit anderen Menschen. Suchen Sie den Trost am richtigen Ort: Teilen Sie Ihr Leid und den Zorn mit Gott. Lassen Sie vertraute Menschen Anteil nehmen an Ihrem Ergehen, ohne sich hinter Bitterkeit zu verschanzen. 3. Wer loslässt, wird frei für Neues. Wer die Vergebungsbereitschaft verweigert, bleibt selber gefangen. Die fortwährende Beschäftigung mit dem erlittenen Unrecht kann die Offenheit für neue Wege verhindern. Und sie macht blind für das viele Gute, das uns dennoch geschenkt ist. Wenn Gott uns zum Vergeben auffordert, liegt darin zugleich seine Zusage, dass er für uns sorgt und neue Lebensmöglichkeiten für uns bereithält. Dem dürfen wir vertrauen und wissen, dass die endgültige Klärung von Recht und Unrecht in seinen Händen liegt. Bei allem sollten wir nicht vergessen: Wir leben selber ja von Gottes Vergebung in Jesus Christus. Autorin: Monika Riwar ist Theologin und therapeutische Seelsorgerin. Sie lebt und arbeitet in der Schweiz ( www.bcb-schweiz.ch ). | ||||||||
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