„Ich bin konfliktscheu“

 
Konflikscheu
„Das Verhalten einer guten Freundin mir gegenüber bringt mich auf die Palme. Ich wollte sie schon einige Male darauf ansprechen, aber immer wieder schiebe ich es aus Angst vor einem handfesten Streit vor mir her. Ich ver­su­che Konflikte zu vermeiden und will ihr verzeihen. Aber die Erinnerungen an die Ver­letzungen lösen in mir immer noch Wut aus.“– Karin L.

Die Schwierigkeit von Frau L. kennen viele: Ein Klärungsgespräch wird ein ums andere Mal verschoben – aus Angst, es könnte zu einem handfesten Konflikt ausarten.

Wenn wir die Bibel aufschlagen, so sehen wir, dass Gott nicht konfliktscheu ist. Es gibt keine biblische Aussage, die uns auffordert, Konflikten aus dem Weg zu gehen. Sehr wohl aber werden wir davor gewarnt, in starken Gefühlen wie Zorn und Hass stecken zu bleiben. Die Bibel rät uns im Um­gang mit einem Konflikt: „Wenn ihr zornig seid, dann macht es nicht noch schlimmer, indem ihr unversöhnlich bleibt. Lasst die Sonne nicht untergehen, ohne dass ihr euch vergeben habt.“* Denn genau das kann passieren, wenn wir anstehende Konflikte nicht klären, sondern mit ihnen „schwanger gehen“.

Klären Sie also für sich selbst: Weshalb gehe ich einem Konflikt aus dem Weg? Fühle ich mich überfordert oder ist es einfach lästig, mich auf eine Auseinander­setzung einzulassen? Dazu noch einige Tipps zur Konfliktklärung:

Den anderen verstehen wirkt Wunder: Statt den eigenen Standpunkt immer wieder zu wiederholen, eröffnet eine Zusammenfassung der Meinung des anderen neue Perspektiven und entspannt das Miteinander.

Mut zur Klärung: Vermiedene Konflikte gären im Untergrund und kosten viel Kraft und Energie. Darum gehören sie gehört dort angegangen, wo sie entstanden sind. Deshalb ermutigt uns die Bibel: „Wenn jemand dir Unrecht getan hat, dann gehe zu ihm und sage ihm, was er verkehrt gemacht hat. Wenn er auf dich hört, hast du deinen Bruder zurück gewonnen.“**

Weniger ist mehr: Bleiben Sie im Gespräch bei der einen Sache, um die es geht, und klären Sie diese.

Der Ton macht die Musik: Druck erzeugt Gegendruck und es entsteht rasch ein Teufelskreis aus Anklage und Verteidigung. Bringen Sie Ihre belastenden Punkte so vor, wie Sie sich wünschen, dass der andere mit Ihnen sprechen soll. Anerkennen Sie zudem, was Ihnen am anderen gefällt, beziehungsweise, was er/sie gut macht.

Dossier zum Thema Vergeben: www.sorry.jesus.ch

* Epheser 4,26
** Matthäus 18,15

Autor: Andreas Zimmermann


Quelle: NEUES LEBEN. Das Christliche Ratgeber-Magazin

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