Ein unmoralisches Angebot

 
Ein unmoralisches Angebot
Erinnern Sie sich an den Film „Ein unmoralisches Angebot”? Es ging um ein junges Ehepaar, das bis über beide Ohren in Schulden steckte. Ein gut aussehender Multimillionär mittleren Alters schlug einen Ausweg aus der Pleite vor. Die junge Frau sollte eine Nacht mit ihm verbringen – dafür versprach er eine glatte Million. Natürlich passiert es nicht vielen Ehepaaren in Not, dass sie einem Krösus begegnen, der für einen Seitensprung ein Vermögen springen lässt. Doch auch hierzulande gerät die Ehe vieler „Müllers und Meiers“ immer mehr unter Beschuss.

Ein unmoralisches Angebot. Eine Million Dollar für einen One-Night-Stand. So bizarr der Gedanke war – viele fanden die Geschichte reizvoll. Der Film war überall Gesprächsthema. „So unglaublich es klingt”, schrieb ein Zeitungskommentator, „für einen kurzen Augenblick hielt dieser unsägliche Film Talkshows und Kommentatoren mit der Vorstellung in Atem, dass man Sex hat, weil man pleite ist – und das in einem Land, wo sich die Leute meist deshalb sexuell betätigen, weil ihnen langweilig ist.“

Mehr als nur ein Orgasmus
Das eigentliche Problem dieses Angebots besteht aber darin, dass damit der Wert der Ehe herabgesetzt wird. Wie das risikobereite Paar in „Ein unmoralisches Angebot” bald feststellen musste, zerstört sexuelle Untreue (selbst im gegenseitigen Einver­ständnis) die Grundlage des ehelichen Vertrauens. Das allzu verbreitete Dementi des Untreuen: „Das hatte überhaupt nichts zu bedeuten!”, ist eine pure Beleidigung. Es gibt keine bedeutungslose Affäre. Der US-Professor Lewis Smedes sagt, dass die Wirkung des Geschlechtsverkehrs „über den weltbewegendsten Orgas­mus und selbst das bewusste Miteinander zweier Persönlich­keiten hinausgeht. Diese Wirkung lässt sich nicht mit Elek­troden messen, die an den erogenen Zonen des Körpers befestigt werden. Man kann sie auch nach der eingehendsten Analyse nur glauben. Der Koitus ist ein Akt, der den Lebens­bund zweier Menschen prägt und – auf rational nicht erklärbare Weise – besiegelt. Deshalb ist dieser Akt nur denen zugemessen, die einen Lebensbund eingehen wollen.“

Fähig zum Seitensprung
Seltsamerweise ist der erste Schritt zur Sicherung von sexueller Treue das Eingeständnis beider Ehepartner, zum Sei­tensprung fähig zu sein. Es gibt viel zu viele Menschen, die von sich überzeugt sind, gegen Versu­chungen gefeit zu sein. Niemand aber ist zu alt, zu christlich, zu glücklich verheiratet oder zu moralisch, um die Ehe bre­chen zu können. Warum? Weil jeder Mann und jede Frau mit einem Gefährten geboren wird, der nie von ihrer Seite weicht: der Versuchung. Seit dem Tag der Geburt ist sie mit im Spiel, und sie bleibt, bis man stirbt. Weil wir als sexuelle Wesen geschaffen sind, werden wir in allen Bereichen der Sexuali­tät versucht. Und weil wir denkende Wesen sind, werden wir vor allein in unserer Gedankenwelt versucht.

Der erste Schritt zu einer seitensprungsicheren Ehe ist das Eingeständnis, dass Sie zum Ehebruch fähig sind.

Der zweite Schritt besteht darin, dass Sie sich auf Versu­chungen gefasst machen. Seien Sie nicht schockiert oder über­rascht, wenn Sie sich schliesslich einstellen. Erlauben Sie sich nicht den Denk­fehler, über Versuchungen erhaben zu sein, denn genau dann ist die Gefahr am grössten! „Wer meint, er stehe, mag zusehen, dass er nicht falle”, steht in der Bibel in 1. Korinther 10,12.

Drittens: Haben Sie keine Angst vor Versuchungen! Gott verspricht in der Bibel, dass wir niemals von etwas Unüberwindlichem versucht werden: „Das, was euerm Glauben bisher an Prüfungen zugemutet wurde, überstieg nicht eure Kraft. Gott steht zu euch. Er lässt nicht zu, dass ihr in der Versuchung zugrunde geht. Wenn euer Glaube auf die Probe gestellt wird, schafft Gott auch die Möglichkeit, sie zu bestehen.” Es wäre ungesund, die Tatsache gelegentlicher sexueller Gedanken oder Versuchungen abzustreiten oder zu fürchten. So etwas kommt vor. Die Tatsa­che anerkennen heisst aber nicht, sich ihr zu beugen.

Zuletzt: Achten Sie auf Ihre Gedankenwelt! Es heisst, dass unser wichtigstes Sexualorgan zwischen unseren Ohren liegt. In unserem Verstand findet der Hauptkampf mit der Versuchung statt. Wer zwanghaft an einen anderen Menschen als Sexualobjekt denkt oder seine Phantasien zu einer bestimmten Person oder Situation ausserhalb der Ehe abschweifen lässt, begibt sich auf gefährlichen Boden! Wir können uns einfach keine Gedanken an ungute Lüste leisten und darauf hoffen, dass die Taten ausblei­ben. Das Tun ist die unvermeidliche Folge unserer Gedanken. Verbannen Sie aber die bösen Gedanken nicht nur, son­dern ersetzen Sie sie durch gute Gedanken. Bestimmen Sie bereits jetzt, was Sie machen werden, wenn die Versuchung kommt – und sie kommt bestimmt! Denken Sie immer wieder an das Versprechen, das Sie Gott und Ihrem Partner gemacht haben! Treue lohnt sich.

Autor: Ed Young, verheiratet, 3 Kinder, Pastor und Autor. Mehr zum Thema in seinem Buch „Reiner Sex” (Schuhe & Gerth, Asslar).


Quelle: NEUES LEBEN. Das Christliche Ratgeber-Magazin
Datum: 07.02.2006

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