Fairness trotz schräger Töne

Wer an einem Casting teilnimmt, braucht eine dicke Haut. Besonders im Fall von „Deutschland sucht den Superstar“. Jurymitglied Dieter Bohlen steht zurzeit in der Kritik – seine Kommentare „auf unterstem Sprachniveau“ würden die Kandidaten beleidigen und blossstellen. Das sagt die Kommission für Jugendmedienschutz, die ein Prüfverfahren eingeleitet hat. Jesus.ch deshalb schlägt vor, bei Castings und allgemein bei Bewertungen und Kommentaren folgende vier Punkte zu beachten:


Sie scheuen den harten Kommentar nicht: Teilnehmer beim Musicstar-Casting. Bild: SF

Bei der Sache bleiben
Die Tatsache, ob jemand dünn oder dick ist, spielt bei einem Musik-Casting keine Rolle. Die Bewerber können zu Recht eine Bewertung ihres musikalischen Könnens erwarten. Deshalb ist beim Musik-Casting und auch überall sonst wichtig, nur das zu bewerten, um das es im aktuellen Fall geht.


Äusserungen über das Aussehen gehören nicht an ein Musik-Casting. Bilder: SF

Mit Liebe kritisieren
„Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ ist wohl die bekannteste Aussage von Jesus Christus. Sie gilt im Falle eines Feedbacks besonders. Es kann hilfreich sein, sich als Kommentator in die Rolle seines Gegenübers hineinzuversetzen und sich zu fragen: Wie würde ich meine Aussagen empfinden? Verletzen Sie mich? Sind sie hilfreich? Sind sie ehrlich?


Wie kommt meine Aussage beim Gegenüber an? Bild: SF

Seine Kompetenzen kennen
Bei der aktuellen Staffel von Musicstar gibt es in der Jury eine klare Aufgabenverteilung. Choreograph Detlef D. Soost bewertet die Performance und die Tanzkünste der Teilnehmer, während sich Opernsängerin Noëmi Nadelmann auf die Gesangstechnik konzentriert. Das ist sinnvoll. Schliesslich kann man nur das kompetent bewerten, wovon man selber eine Ahnung hat. Es hilft keinem, wenn man von jemandem, der absolut kein Musikgehör hat, hört: „Du singst super!“


Detlef D. Soost und Noëmi Nadelmann sind sich über ihre Kompetenzen meistens im Klaren. Bilder: SF

Sich zurücknehmen
Ein guter Kommentator stellt sich nicht selbst in den Mittelpunkt. Es geht um den, der kommentiert oder bewertet wird. Einem guten Bewerter ist es nicht wichtig, ob er durch das, was er sagt, gut oder schlecht da steht. Er versucht stattdessen, seinem Gegenüber durch konstruktive Kritik möglichst viel zu helfen.


Einer guten Jury sollte es nicht um sich selbst, sondern um die Kandidaten gehen. Bild: SF

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Autor: David Sommerhalder
Quelle: Jesus.ch

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