Mit Neid umgehenZwei Drittel der Leute sind neidisch auf andere. Jeder Zweite versucht, das Gefühl der Missgunst zu unterdrücken. Das ergab eine Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). Neid greift aber auch die Gesundheit an. Wie damit umgehen?
Jeder Vierte, so fanden die Meinungsforscher heraus, vergleicht seine Lebenssituation häufig mit der anderer Menschen. Bei mehr als 40 Prozent richten sich die Neidgefühle gegen Freunde und Bekannte. Dagegen missgönnen nur zwölf Prozent Prominenten ihren luxuriösen Lebensstil. Mehr als ein Fünftel der Befragten ist der Meinung, im Vergleich mit anderen Menschen zu kurz gekommen zu sein. Bei jedem Zehnten entwickelt sich aus dem Neid die Wut über vermeintliche Ungerechtigkeiten. Gut vier Prozent gaben an, dass sie sich sogar schon zu einem Versuch hinreissen liessen, beneideten Mitmenschen zu schaden. Neid macht krank Ebenso viele fühlen sich ohnmächtig und "wie gelähmt". Dieser Typ von Neidern steigert sich in unendliche Trauer, die sie lähmt und zerstört, sagt Rolf Haubl, Psychologie-Professor und Direktor des Sigmund-Freud-Instituts. "Das kann in der dramatischen Form zu Depression führen." Die eigenen Talente sehen "Neidische Menschen werten die eigenen Fähigkeiten ab", sagt Psychologe Haubl. Wer unablässig Dingen nachjagt, die anderen scheinbar in den Schoss fallen, fällt doppelt zurück: Er wird den Konkurrenten kaum einholen und vernachlässigt gleichzeitig die Pflege der eigenen Talente. "Neid ist immer der Spiegel meines eigenen Mangels", erklärt Helga König, Psychologin aus Dorsten. "Statt auf mich selbst konzentriere ich mich auf den anderen." Besonders ausgeprägt seien neidische Gefühle bei Menschen mit mangelndem Selbstwertgefühl, die nicht gelernt haben, nach den eigenen Bedürfnissen zu leben. Jeder prüfe sich selbst Neid positiv nützen Auf wen oder was waren Sie zuletzt neidisch? Waren Sie neidisch auf etwas Äusseres wie Aussehen oder Besitz oder auf etwas Inneres, eine Charaktereigenschaft, eine besondere Fähigkeit oder Verhaltensweise? Angenommen, Sie besässen das Beneidete, was wäre dann anders in Ihrem Leben? Im Neiden steckt ein Stück Anerkennung für die Leistung und die Fähigkeiten eines anderen Menschen. Scheuen Sie sich nicht, es Menschen, die Sie mögen, auch mitzuteilen. Neid kann man durchaus als Kompliment verstehen, wie es etwa in der Formulierung: "Das hat er gut gemacht, das muss der Neid ihm lassen", zum Ausdruck kommt. Drei Tipps Fragen Sie sich lieber, welche Möglichkeiten es gibt, eine beneidete Fähigkeit selbst zu entwickeln. Etwas, das Sie gerne haben möchten, auf Ihre eigene Weise zu bekommen oder umzusetzen. Falls Sie dazu neigen, andere übermässig zu beneiden, würdigen Sie das, was Sie einzigartig macht und überlegen Sie: Was habe ich, was andere neidisch machen könnte und welche Fähigkeiten besitze ich, die andere nicht haben? Was macht mein Leben - unabhängig von Besitz und Erfolg - wertvoll? Gott schaut nicht auf die Unterschiede Buchtipp Verlag: Gerth Medien ISBN-10: 3894378808 ISBN-13: 978-3894378806 Schattenseiten des Neidens Zum Nachschlagen Weiterer Artikel zum Thema: Neid – wie wird man ihn bloss los? | ||||||||
| ||||||||
Rat &
Hilfe per E-Mail Haben Sie Fragen oder suchen Sie Rat? [weiter] |