Ob Ärger mit meinem Vorgesetzten, Schwierigkeiten mit den Kindern oder Spannungen in der Ehe — auch wenn wir uns Konflikte nicht aussuchen, begleiten sie uns auf Schritt und Tritt. Sie fordern uns heraus, Stellung zu nehmen. Abwarten und Beten ist wichtig, reicht zur Bewältigung aber oft nicht aus.
Also sind wir gefordert, uns anderen „zuzumuten”. Darin liegt übrigens die ursprüngliche Bedeutung des Wortes „Konflikt”: Es bedeutet, die Waffen vor einem Kampf möglichst laut zusammenschlagen, um durch den Lärm den Feind vor Beginn der eigentlichen Schlacht in die Flucht zu schlagen. Gideon besiegt auf diesem Weg kampflos die Midianiter (nachzulesen in der Bibel, Richter, Kapitel 7), indem er mit nur 300 Mann Posaunen bläst, Steinkrüge zerschmettert und rufen lässt: „Für den Herrn und für Gideon.” Das ist nur eines der vielen biblischen Beispiele, in denen ein Konflikt vor seinem eigentlichen Ausbruch gelöst wird.
Klares Auftreten
Gott und Gideon „muten” sich den Feinden zu und überzeugen durch ihr klares Auftreten. Würden auch wir diese Haltung beherzigen, liessen sich manche endlos schwelenden Konflikte einfacher beilegen. Wer sich dem anderen in einer schwierigen Situation mit seinem Ärger und seiner Enttäuschung zumutet, macht sich und auch der anderen Partei Mut, eine Lösung zu suchen. Wer so handelt, muss den anderen nicht mit Vorwürfen und Schuldzuweisungen belasten, sondern hat die Chance einer rechtzeitigen Aussprache. Und sei es in einem konstruktiven Streit, bevor im wahrsten Sinn des Wortes viel Porzellan für Nichts zerschlagen wird.
Befriedigende Lösung finden
Auch Jesus Christus lebte uns ein solches Handeln mutig vor, indem er immer wieder Menschen in Liebe und Wahrheit mit seinen Anliegen, aber auch seinem Ärger und seiner Enttäuschung konfrontiert. Darin liegt die Chance zu einer echten Auseinandersetzung und damit die Möglichkeit, dass beide Seiten eine befriedigende Lösung finden. Haben Sie also Mut, vor sich, dem anderen und Gott ehrlich zu werden!
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