Mensch, ärgere dich nicht!

 
Mensch, ärgere dich nicht!
Grosser Ärger? Versuchen Sie, spontane Reaktionen zurückzuhalten.
Haben Sie sich heute schon mal so richtig geärgert? Wenn ja, dann ist das grundsätzlich nichts Schlimmes. Gefühle wie Ärger, Wut und Zorn gehören nun mal zum Leben. Doch wie gelingt es, die negativen Gefühle zur positiven Kraft werden zu lassen?

1. Gestehen Sie sich selbst bewusst ein, dass Sie sich ärgern! Sagen Sie laut: „Darüber ärgere ich mich! Was mache ich jetzt?“ Eine solche Reaktion macht Ihnen Ihre Gefühle bewusst. Es hilft Ihnen, dazu zu stehen und klar zu erkennen, was Sie tun können. Das ist die Basis, Ihren Ärger mit Vernunft anzugehen.

2. Halten Sie sich mit einer spontanen Reaktion zurück! Vermeiden Sie die weit verbreiteten, aber destruktiven Reaktionsweisen: a) Verbales oder körperliches Ausrasten oder b) das Gegenteil: Rückzug und Schweigen. Weigern Sie sich, so zu reagieren, wie Sie es bisher immer getan haben, wenn Sie wütend wurden. Dieses Abwarten kann Ihnen helfen, nichts zu sagen oder zu tun, was Sie gar nicht so meinen und später bereuen.

3. Stellen Sie fest, gegen wen oder was sich Ihr Ärger richtet! Welche Worte oder Taten des anderen haben Sie geärgert? Was auch immer die Ursache ist, finden Sie sie heraus. Wenn der andere Ihnen tatsächlich Unrecht zugefügt hat, stellen Sie fest, welche Schuld er begangen hat. Auf welche Weise hat er Ihnen Unrecht zugefügt? Überlegen Sie dann, wie schwerwiegend das Vergehen ist. Manche Verfehlungen sind unbedeutend, andere wiegen schwer. Das sollte auch Ihre Reaktion beeinflussen.

4. Analysieren Sie Ihre Möglichkeiten! Wichtig ist, dass Ihre Reaktion positiv und liebevoll ist. Fragen Sie sich: Dient meine Reaktion dazu, mit dem geschehenen Unrecht konstruktiv umzugehen und die Beziehung zu fördern? Und dient sie zum Besten der Person, auf die ich wütend bin? Die beiden konstruktivsten Möglichkeiten sind: a) liebevolle Konfrontation oder b) eine bewusste Entscheidung, die Sache fallen zu lassen.

5. Reagieren Sie konstruktiv! Wenn Sie sich dafür entscheiden, die Sache auf sich beruhen zu lassen, kann es helfen, diesen Entschluss Gott mitzuteilen. Sagen Sie ihm im Gebet, was Sie geärgert hat und laden Sie Ihre Gefühle bei ihm ab. — Wenn Sie sich entschliessen, den Menschen, der Ihnen Unrecht getan hat, liebevoll mit der Sache zu konfrontieren, tun Sie das behutsam. Hören Sie seinen Erklärungen gut zu, Sie verstehen so vielleicht besser seine Absichten und wie er sein Verhalten selber sieht. Wenn der andere sein Unrecht zugibt und Sie um Vergebung bittet, verzeihen Sie ihm.

Ärger auf Gott
Doch was tun, wenn sich der Ärger nicht gegen eine Person richtet? Wenn eine Situation grosse Schmerzen bereitet, Gott das Böse nicht verhindert und Sie sich von ihm ungerecht behandelt fühlen?

1. Bringen Sie den Ärger vor Gott! Sie können Gott gegenüber freimütig über Ihre Sicht der Dinge reden. Unsere Situation lässt Gott nicht kalt, er fühlt mit uns und will unsere Klagen hören. Er wird uns entweder helfen, seine Sicht unserer gegenwärtigen Situation zu verstehen, oder er bittet uns, ihm zu vertrauen.

2. Hören Sie, was Gott Ihnen zu sagen hat! Wenn wir Gott aufrichtig unser Herz ausgeschüttet haben, können wir auf seine leise Stimme achten, beispielsweise auch in dem, was wir von einem vertrauenswürdigen Freund hören, in einer Predigt oder durch ein Buch eines Menschen, der einen ähnlichen Weg gegangen ist wie wir. Gott kann unsere Gedanken oder einfach seinen Frieden auch durch Worte eines Liedes zukommen lassen – oder natürlich noch direkter, wenn man die Bibel aufschlägt und darin liest und prüft, ob man Antwort erhält.

Bearbeitung: David Sommerhalder


Quelle: NEUES LEBEN. Das Christliche Ratgeber-Magazin
Datum: 12.09.2006

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