In Würde alt werden

"Wir sind Senioren und planen ein attraktives Angebot für Menschen über sechzig. Was sollten wir aus psychologisch-seelsorgerlicher Sicht berücksichtigen? Es mangelt uns nicht an Ideen, aber wir wissen nicht so genau, in welche Richtung wir gelten sollen. Wir wollen nicht unseren eigenen Vorlieben folgen, sondern den Menschen das anbieten, was ihnen entspricht."


Bild: PixelQuelle.de

1. Gott ist Herr über Leben und Tod
Gott gibt uns Menschen das Lehen und er nimmt es auch. Diese Begrenzung, die schönen und die schweren Tage, das Glück und die Trauer, den Erfolg und den Verlust bewusst anzunehmen, ist eine wichtige Voraussetzung und Aufgabe in jedem Lebensalter. Um in Würde alt zu werden, bedarf es nicht in erster Linie irgendwelcher Wundermittel oder der Medizin. Entscheidend sind auch die Einstellung zum Altern und der Lebensstil im Alter. Um hier weise voran zu kommen, sollte man sich an biblischen Grundsätzen ebenso orientieren wie an Hinweisen aus der psychologischen Forschung.

2. Offen sein für Neues
Warum sollte man zu alt sein, um mit einem Computer, mit dem Internet oder einem Faxgerät umzugehen? Solches Lernen hält das Gehirn frisch. In die gleiche Richtung weisen Angebote wie "Gehirnjogging" oder "Gedächtnistraining". Gerade im Alter sollte man keine Zeit scheuen, um die Bibel ganz neu zu entdecken. Dazu gibt es hilfreiche Einführungen, Nachschlagewerke, aber auch Gesprächskreise und Fernkurse. Wer sagt denn, dass man mit 75 zu alt für den Besuch einer (Kurz-)Bibelschule ist?

3. Routine vermeiden
Sicher sind feste Regeln hilfreich. Sie geben Sicherheit. Doch zu viel Routine ist ungesund. Psychologen haben herausgefunden, dass es für das Gehirn schon hilfreich und anregend sein kann, die Bilder an der Wand auszutauschen, einen anderen Weg zum Einkaufen oder in den Gottesdienst zu nehmen, unterschiedliche Musikstile zu hören.

4. Freunde erhalten
Wer sich im Alter sozial isoliert, erweist sich einen Bärendienst. Die Verluste von lieben Angehörigen, gleichaltrigen Freunden und Bekannten wird mit zunehmendem Alter ohnehin grösser. Um so wichtiger ist es, sich aktiv neue Freunde zu suchen, solche Beziehungen zu pflegen und auszubauen. Es tut gut, mit anderen auch solche Themen bereden zu können, die Jüngere eher weniger interessieren. Wie hilfreich ist es, sich gegenseitig beim Einkaufen, bei Besorgungen, bei Aufgaben im Haus durch kleine Gefälligkeiten zu unterstützen.

5. Körperlich aktiv bleiben, so lange es geht
"Wer rastet, der rostet." Man hat sogar herausgefunden, dass alte Menschen, die ihre Muskeln durch Schwimmen, Wandern oder andere Aktivitäten stärken und ihre Ausdauer fördern, um bis zu einem Drittel länger leben als inaktive Teilnehmer dieser Langzeituntersuchung. So hält auch tätige Nächstenliebe fit, sie stärkt das geistliche Leben und das seelische Wohlbefinden.

Autor: Wilfried Veeser
Quelle: NEUES LEBEN. Das Christliche Ratgeber-Magazin

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