Neue Kraft für den Glauben: Das Geheimnis des aufgeweckten JüngersDann kämpft Jesus den Kampf seines Lebens, als er in der Nacht mit dem Vater ringt, als ihn das Grauen packt vor der Erniedrigung, die ihm bevorsteht, vor der letzten und tiefsten Stufe seiner Passion, vor Schmerz, Gottverlassenheit und Tod. Schlaf ist nicht alles Müde Jünger. Damals – und heute. Hat die Müdigkeit körperliche Ursachen, wird sie in den meisten Fällen mit ausreichend Schlaf zu behandeln sein. Was aber tun bei geistlicher Müdigkeit? Wie kuriert man «Gebetskraftlosigkeit» oder «Gottesdienstunlust»? Oder andersherum gefragt: Was ist das Geheimnis des aufgeweckten Jüngers? Das Geheimnis der Kraft Geistliche Müdemacher Ganz oben auf der Liste der geistlichen Müdemacher stehen Wohlstand und materielle Sicherheit. Christen, die aus verfolgten Gebieten zu uns in den reichen Westen stossen, sind nicht selten erschüttert davon, wie bequem wir es uns gemacht haben und wie weit dadurch Gott schon aus der Mitte des Lebens verdrängt ist. Denn: Warum aus der Hand Gottes leben, wenn wir unser Leben auch selbst in die Hand nehmen können? Warum sich von Gott beschenken lassen, wenn wir uns die guten Dinge auch selbst kaufen können? Warum Geborgenheit bei Gott suchen, wenn wir uns auch selbst Sicherheiten aufbauen können? Und so verliert der Glaube im Alltag an Bedeutung, wird zu einer «angenehmen Nebensache». Doch dabei ist geistliche Müdigkeit schon vorprogrammiert. Denn in einen solchen Glauben zu investieren lohnt sich nicht. Klopf auf Holz Und wenn doch? Dann ist es gut zu wissen, wo man auch dann noch geborgen ist. Spätestens dann – aber meist schon viel früher – zeigt sich, ob wir auf trügerische Sicherheiten gesetzt haben oder auf den, der wirklich Halt gibt. Der Braten wird verdaut Bitte mehr Distanz, Gott! Doch so merkwürdig es klingen mag: Die Mauern haben wir selbst errichtet. Nämlich da, als wir Gott aus manchen Bereichen unseres Lebens ausschliessen wollten. Als wir auf Lieblingssünden nicht verzichten wollten. Als uns seine heilige Gegenwart bedrohlich erschien. Sicher: Eine Mauer hindert die Gemeinschaft. Aber war ein wenig mehr Distanz nicht das, was wir uns selbst gewünscht hatten? Gott will uns befreien aus den Mauern, die wir um uns errichtet haben. Er vergibt gern und ermöglicht uns immer wieder einen neuen Anfang. Zum Beispiel einen neuen Anfang der Hingabe. Warum lässt Gott das zu? Die Jünger grübeln: Jesus wollte doch eigentlich ein Reich aufbauen, nun aber bereitet er sich auf seinen Tod vor! Wie kann das sein? Aber, wie schon Hiob lernen musste, der sein Leid nicht verstehen konnte: Gottes Pläne sind anders, grösser, sie sind für uns im wahrsten Sinne des Wortes unfassbar, bleiben uns manchmal ein Rätsel. Und dennoch: Gott ist da. In dieser gefallenen Welt bereitet er sein Heil vor und führt schliesslich alles zum Guten. Das, was die Jünger für das Ende hielten, war bei Gott der Anfang. Jesus musste sterben, um für uns den Tod zu überwinden. Die scheinbare Niederlage war in Wirklichkeit der grösste denkbare Sieg. Bleibt wach und betet Autor: Julius Steinberg | ||||||||
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