„Bhüet di Gott“: Film über Pfarrer Sieber
Der Dokumentarfilm von Marcel Zwingli zeigt den Zürcher Seelsorger Ernst Sieber, Schweizer Pionier der Obdachlosenarbeit, wie er im Oktober 2005 mit einigen Kisten Medikamenten nach Afghanistan reist. Seine Mission: Direkthilfe für das Spital von Jaghatu und für die Waisen im Dorf. Pfarrer Sieber im Land der Taliban. Ist es Zufall oder zwangsläufig, dass der charismatische Seelsorger hier ein neues Tätigkeitsfeld findet? Was verbindet den radikalen Christen mit den tiefgläubigen Pashtunen? Wer ist dieser Mann, der sich seit Jahrzehnten um den „menschlichen Müll“ (Neue Zürcher Zeitung 1966) kümmert? Der Film führt das Publikum auf abenteuerlichem Weg ins tiefste Afghanistan und nimmt die Begegnungen im Dorf Jaghatu zum Anlass, von den 50 Jahren Einsatz des Seelsorgers für Obdachlose, Hells Angels und Junkies zu erzählen. Ein Film über den Traum und das Wirken eines Gottesknechts im 21. Jahrhundert. Regiesseur Marcel Zwingli über Ernst Sieber Ein bisschen viel Herrgott, aber er war ja Pfarrer. Nach 1971 ging ich eigene Wege. Trotzdem habe ich Pfarrer Sieber nie aus den Augen verloren. Wie auch! Er machte Furore, war nicht zu überhören, der landesweit bekannte Knecht Gottes, der die Menschen in seinen Bann zog und kompromisslos seinen Weg ging. Nie zeitgemässer als heute Besonders irritierend, dass es sich dabei nicht um sozialpolitisch oder kulturell ‚progressive‘ Formen der Religion handelt, wie die lateinamerikanische Befreiungstheologie mit ihrer Synthese von Christentum und Marxismus, sondern um konservative oder fundamentalistische Formen mit starker Betonung patriarchalischer Autorität und Sozialmoral“ Tatsächlich, auch ich war irritiert und beunruhigt. In der Auseinandersetzung mit Ernst Sieber, die nie eine bloss filmische werden sollte, versprach ich mir einige Einsichten. Als ich ihn am Ende unseres Gesprächs auf seine Friedensmission vom Oktober 2001 ansprach – er reiste damals nach Pakistan, um mit den Taliban Waffenstillstandsverhandlungen zu führen – sagte er: „Wir fahren wieder hin, nach Afghanistan!“ Ich war überrascht. „Da bin ich aber mit von der Partie!“ sagte ich. Wir fuhren, und als wir endlich unterwegs waren, wurden Erinnerungen wach an die Reisen in die Bibellager, und es schien mir zuweilen, die Zeit sei still gestanden. Ist sie aber nicht.“ TV-Dokumentarfilm Idee: Marcel Zwingli Premiere Solothurner Filmtage Erst-Ausstrahlung SF 1 Produktion: Dschoint Ventschr Filmproduktion Produzent/in: Karin Koch Ernst Sieber: «Ich werde jung bleiben, bis ich sterbe» Quelle: Presseheft Dschoint Ventscher | ||||||||
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