"Auch virtueller Ehebruch ist Sünde."
Wird die virtuelle Realität weiter an Bedeutung zunehmen? Wo sehen Sie die Gefahren der neuen Kunstwelten? Ununterbrochen wird der Nutzer mit künstlichen Situationen und Entscheidungen konfrontiert, die in der Wirklichkeit Konsequenzen hätten, in der kalten digitalen Welt aber einfach weggeklickt werden können. Das heisst, der digitale Raum ist nicht wertfrei. Ein Buch, ein Film oder sogar Musik und Text sind noch lange nicht wertfrei, nur weil man sie ausschalten oder zur Seite legen kann. Umso weniger kann man das vom virtuellen Raum sagen, der ja nicht passiv konsumiert wird, sondern den Anwender interaktiv einbezieht und Entscheidungen verlangt. Programmhersteller wissen, dass im Verbotenen ein grosser Reiz liegt. Dementsprechend konstruieren sie Situationen und Figuren, die "alles dürfen", auch Dinge, die im realen Leben undenkbar oder strafbar sind. Im Schaffen der Bedingungen und Gesetze der jeweiligen virtuellen Welt werden logischerweise auch Werte vermittelt. Geben Sie uns ein Beispiel? Aber ein Game allein macht noch keinen Gangster ... Schwindet das Mitgefühl für Leidende? Hat sich früher ein Kind auf dem Schulhof verletzt und blutete es, dann verhielten sich die meisten Kameraden entsetzt und sie fühlten mit. Heute ist das anders. Mitschüler lachen vor Schadenfreude oder stehen teilnahmslos herum. Einer der Gründe für dieses Verhalten sehe ich in den Computerspielen, in denen Konflikte nicht durch Kommunikation, Kompromissbereitschaft und Zuwendung, sondern durch schnelles Zerstören des Gegenübers "gelöst" werden. Bilder haben Auswirkungen auf unsere Gedanken, Gefühle und Handlungen. Bilder und Erlebnisse – auch die virtuellen – setzen sich in unserem Unterbewusstsein fest. Was meinen Sie zur Aussage, im virtuellen Raum gebe es keine Sünde? Gott beurteilt alle unsere Gedanken, Fantasien und Handlungen – darin sind die im Computer geübten miteingeschlossen. Auch dafür tragen wir Verantwortung. Vielen Dank für das Gespräch. Interview: Carole Huber Artikel zum Thema: Virtuelle Realität und Glaube Dossier: www.sexsucht.jesus.ch Bernfried Schnell Seminare zur Medienkompetenz für Schulen und Gemeinde: Für Kinder, Schulklassen, Christliche Teen- und Jugendkreise, Gemeindeseminar und Schulveranstaltung. Anfrage: info@vipros.de oder Telefon 06204-611359 Webseite: www.virtuellerevolution.de oder www.vipros.de | ||||||||
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