Familienleben: „Unser Sohn entgleist uns“

 
Jugendlicher
„Unser Sohn (15) entgleitet uns immer mehr. Wir machen uns grosse Sorgen. Nicht nur, dass er nicht mehr mit in den Gottesdienst geht und wohl auch vom Glauben generell nicht mehr viel wissen will. Dazu hängt er mit einer Clique rum, die keinen guten Einfluss auf ihn hat. Er trinkt öfters und ich denke, dass ab und zu auch Drogen im Spiel sind. Wenn mein Mann und ich versuchen, mit ihm zu reden, kommt es regelmässig zum Streit. Wie können wir ihn zurückgewinnen?“

Im Alter Ihres Sohnes ist es notwendig, dass Ihr Kind zur Selbständigkeit findet und oft geschieht dies über einen manchmal schmerzlichen Prozess der Abschottung und Ablehnung. Es ist die Zeit für Eltern, wo viel Gebet, Klugheit und Freundschaftlichkeit gefragt ist.

Gebet – weil die persönliche Mitteilung vom Heranwachsenden her knapp gehalten wird und unser elterliches Vertrauen in Gott und Seine Möglichkeiten wachsen muss.

Klugheit – weil wir gute Argumente, Verhandlungsweisen und Abstimmungen für feste Regeln und Konsequenzen finden und zur Anwendung bringen müssen (zum Beispiel: „Wir möchten, dass du ... und wir sind bereit, dafür ....“ und: „Wir wollen nicht, dass du ...., denn sonst müssten wir ....").

Freundschaftlichkeit – weil aus Kindern Freunde werden sollen, die ihre Eltern schätzen, achten und Gemeinschaft, trotz eigenständiger und unterschiedlicher Wege, möglich sein soll. Trotzdem sind Sie in der Verantwortung, Ihr Kind ins Leben zu leiten und zu begleiten, wozu auch immer Vorgaben und Grenzensetzen gehört. Lernen Sie die Freunde Ihres Sohnes kennen, laden Sie sie zum Essen und/oder einem Spielabend ein. Nutzen Sie den Geburtstag Ihres Sohnes, um die jungen Leute ein Stück mit zu beeinflussen. Vater und Sohn könnten hobbymässig Gemeinsamkeiten aufbauen (Bowlen, Rad fahren, Fussball usw.), um Zeit zum Reden in natürlicher Umgebung zu haben.

Setzen Sie dazu Ihr Vertrauen in Gott, in Ihre jahrelange Erziehung und in Ihr Kind. Bringen Sie zur Sprache, was Sie sich für Ihren Sohn wünschen und wovor er sich selbst schützen soll. Benennen Sie, was Sie an seinen Freunden gut finden und auch, was Sie nicht ganz verstehen. Verurteilen Sie nicht, aber machen Sie aufmerksam und stärken Sie Ihren Sohn in seinem Mut, das Richtige zu wollen und zu tun.

Autoren: Linda u. Hans-Jörg Karbe, Eheberater, leiten den Beratungsdienst „Fit – Familie intakt“. E-Mail: linda.karbe@web.de


Quelle: NEUES LEBEN. Das Christliche Ratgeber-Magazin
Datum: 14.03.2005

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