H2O für alle: Jährlich sterben 1,8 Millionen Kinder wegen Schmutzwasser

 
Weltweit haben 1,1 Milliarden
Weltweit haben 1,1 Milliarden Menschen keine regelmässige Versorgung mit sauberem Trinkwasser.
Unsauberes Wasser und mangelnde Sanitärversorgung führen jährlich bei 1,8 Millionen Kindern zu tödlichen Durchfallerkrankungen. Das geht aus einem neuen UN-Bericht über die menschliche Entwicklung hervor. Weltweit haben 1,1 Milliarden Menschen keine regelmässige Versorgung mit sauberem Trinkwasser.

2,6 Milliarden Menschen fehle der Zugang zu Sanitäreinrichtungen, schreiben die Experten des UN-Entwicklungsprogramms UNDP. Zugleich hält der Bericht fest, dass die Kluft zwischen Arm und Reich weiter wächst. UNDP-Untersekretär Ad Melkert nannte als anzustrebendes Ziel mindestens 20 Liter pro Person und Tag. Arme müssten dies kostenlos erhalten. Dazu sollten die Nationen das Menschenrecht auf Wasser umsetzen.

Melkert verlangte, den Schwerpunkt auf Gesetzgebung und öffentliche Infrastruktur zu setzen. Dies sei auch vor einem Jahrhundert in den Industriestaaten geschehen. Wasserversorgungsunternehmen sollten klare Vorgaben erhalten, Armen den Zugang zu Wasser zu ermöglichen.

 
Verseuchtes Oberflächenwasser
Verseuchtes Oberflächenwasser wird aus Wasserlöchern, in der Trockenzeit, aus Tümpeln geschöpft.

Bildung und Wirtschaft
Die Weltwasserkrise ist nach Melkerts Ansicht vor allem auf fehlenden politischen Willen zurückzuführen. Es stünden hinreichend technische Mittel zur Verfügung, um das Problem zu bewältigen. Unsauberes Trinkwasser ist dem Bericht zufolge in vielen Teilen der Welt eine grössere Bedrohung für die Sicherheit als gewaltsame Konflikte. Die Hälfte der Menschen in Entwicklungsländern litten an Gesundheitsproblemen, die auf mangelnde Wasser- oder Sanitärversorgung zurückzuführen seien.

Der Bericht verweist auch auf die Folgen für Wirtschaft und Bildung. Allein die afrikanischen Länder südlich der Sahara büssten wegen der mangelhaften Wasserversorgung jährlich mehr als fünf Prozent ihres Bruttoninlandsproduktes ein. Das sind laut Melkert mehr als die gesamte Entwicklungshilfe und der Schuldenerlass im Jahr 2003 für diese Länder. Ferner gingen wegen wasserbedingter Krankheiten 443 Millionen Schultage verloren. Der Bericht beklagt, dass die Menschen in Entwicklungsländern für einen Liter Wasser bis zu zehn Mal mehr zahlen müssen, als die Menschen in reichen Staaten.

 
Neben den Menschen stillen auch
Neben den Menschen stillen auch die Tiere an diesen Quellen ihren Durst. Erkrankungen und Tod durch Infektionen sind die Folge.

Klimawandel
Die UN warnt ferner vor den Auswirkungen des Klimawandels auf die weltweite Wasserversorgung. Der Welt gehe das Wasser zwar nicht aus, so Melkert, für Millionen von Menschen werde der Zugang aber immer schwieriger. Niedrige Flusspegel, Dürre, schrumpfende Seen und sinkende Grundwasserspiegel gefährdeten in vielen Regionen zunehmend die Wasserversorgung. Ein steigender Meeresspiegel könne in niedrig gelegenen Ländern das Trinkwasser mit Salzwasser durchsetzen.

Den UNDP-Report downloaden


Quelle: Kipa
Datum: 11.11.2006

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