Lotto und Glücksspiele: wie damit umgehen?
Wir haben bestimmt schon den Ausdruck „stinkreich" gehört. Diese Bezeichnung geht auf ein Wort mit gerade gegenteiliger Bedeutung zurück: „Geld stinkt nicht", damit begründete Kaiser Vespasian vor etwa 2000 Jahren die Einführung einer Toilettensteuer. Stinkreich können wir uns gut vorstellen. Aber, dass ein derartiger Reichtum - auf diese Weise erworben - auch noch von Gott gewollt sein könnte, ist das denkbar? Was meinen Jugendliche dazu? Melanie: „Ich denke ja, da sind doch keine Grenzen zu setzen. Warum soll ein Christ nicht Lotto spielen. Er geht ja auch Tanzen, in Bars, ins Kino, ins Theater und viele andere Veranstaltungen. Wenn das Spielen nur zum Spass dient, bin ich der Meinung dass das erlaubt ist." Michael: „Wenn es einen gerechten Gott gäbe, dann würde die Antwort lauten, dass gerade die gläubigsten aller Christen und die ärmsten der Armen Lotto spielen dürfen, ja sogar müssen. Dann dürften zwar auch die Reichen spielen aber eben nicht gewinnen." Marianne: „Glücksspiele bergen die Gefahr der Sucht. Ich kenne so einen Fall. Eine Frau mittleren Alters spielte schon seit Jahren Lotto ohne einen grösseren Gewinn zu erzielen. Sie spielte immer die gleichen Zahlen -seit vielen Jahren. Als sie dann arbeitslos wurde und die Schulden sie zu erdrücken drohten hielt sie dennoch am Lottospielen fest. Das war vermutlich ihr letzter Strohhalm an den sie sich noch klammerte. Das ging so weit, dass sie sich von Bekannten und aus der Familie Geld lieh um Lotto zu spielen. Sie handelt nach dem Motto: Wenn ich am Wochende gewinne gebe ich die das doppelte und dreifache zurück." Nils: „Ich finde das Christen frei bestimmen dürfen, wie sie sich ihr Leben schöner gestalten. Solange es sich nicht zur Sucht entwickelt oder Neid oder Diebstahl, hat Gott auch nichts dagegen. In den 10 Geboten steht zumindest nichts davon, dass man nicht Lotto oder andere Glücksspiele spielen darf." Kirchgemeinde lehnte Lotto-Spende ab
Auch die Heilsarmee argumentierte ähnlich. Ein 73-jähriger Lottogewinner aus Florida wollte der dort ansässigen Heilsarmee etwas Gutes tun und spendete 100.000 Dollar. Diese Freikirche wies den Geldsegen zurück. Als Begründung gab man an, dass die Heilsarmee keine humanitären Projekte mit Gewinnen aus Glücksspielen finanzieren will. Es kommt nicht selten vor, dass Menschen aufgrund von Spielschulden in eine hilfsbedürftige Lage geraten und Hilfe bei ihnen suche. Die Heilsarmee lehne den Gewinn auch ab, um glaubhaft zu bleiben. Viele behaupten, sie setzen auf eine Lotterie oder wetten Geld, damit sie das Geld einem guten Zweck zukommen lassen können. Wenige geben tatsächlich einer guten Sache ein Teil ihres Geldes. Ausserdem zeigen Untersuchungen, dass die meisten Lotteriegewinner sich oft nach wenigen Jahren nach einem Hauptgewinn in einer schlechteren finanziellen Lage befinden als zuvor. Gott des Schicksals Allerdings muss man erwähnen, dass die Bibel nicht direkt das Spielen um Geld verurteilt. Sie warnt einfach vor Geldgier. Die Schrift empfiehlt ausserdem schnellen Geldgewinn zu meiden. * 2 Wenn die Zehn Gebote auch nicht ausdrücklich sagen: „Du sollst nicht glücksspielen" sagen sie doch: „Du sollst nicht begehren." Glücksspiel hat für Christen auch sonst einen bitteren Beigeschmack, wenn sie daran denken, dass die römischen Soldaten bei der Kreuzigung um den Leibrock von Jesus gelost haben. Geld ist nicht alles
* 2 (Sprüche, Kapitel 13, Vers 11; 23,5; Prediger 5,10)Zum Thema Spielsucht zwei Erlebnisse Wie Yusuf E. seine Spielsucht überwand Die Jagd nach dem Hauptgewinn Habe ich ein Glücksspiel-Problem? Gedankliche Beschäftigung Abstumpfung Entzugserscheinungen Flucht Verluste wettmachen Lügen Kontrollverlust Straftaten Gefährden wichtiger Bindungen Bürgschaft Hier bekommt man Hilfe in Deutschland Hier bekommt man Hilfe in der Schweiz (Feld links oben anklicken) | ||||||||||||||||||||||||
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