Was kann ich tun, damit mein Kind nicht in eine Sekte gerät?Heute ist ein Wildwuchs von Angeboten und Gruppen festzustellen, die in irgendeiner Weise Heil versprechen und ungute Abhängigkeiten schaffen. Was kann ich vorkehren, dass mein Kind nicht hineinrutscht?
Es ist einfacher, einer Abhängigkeit vorzubeugen, als auf den Ausstieg hinzuwirken. Wir wünschen, dass unsere Sprösslinge Ziele verfolgen und Wege beschreiten, die ihnen schliesslich das verantwortliche Gestalten ihres Lebens ermöglichen. Dabei haben es Eltern nicht in der Hand, wohin erwachsene Kinder sich orientieren. Aber gesunde Verhaltensmuster können früh eingeübt werden. Acht Tipps: 1. Vermitteln Sie Ihrem Kind ein gesundes, realitätsnahes Selbstbewusstsein. Dieses ist nötig, um dem Druck Gleichaltriger, dem Stress in Ausbildung und Beruf und den Verlockungen der Freizeitgesellschaft standzuhalten. Was, wenn eine Clique Wärme anbietet? Ohne Selbstbewusstsein wächst die (vielleicht unbewusste) Neigung, einen Strohhalm zu ergreifen, in einen geschützten Raum abzutauchen oder sich durch Mittun in einer extravaganten Gruppe von den Andern abzuheben. Die Aufgabe, ein gesundes Selbstbewusstsein zu vermitteln und zu pflegen, beginnt beim Kleinkind und wird beim Teenager erst recht anspruchsvoll. Eine bewährte Grundlage dafür ist das christliche Menschenbild: Ihr Kind ist von Gott gewollt und geliebt. Es soll aus seinen Talenten unter seinen Augen das Beste machen. Seine Anlagen bedürfen der Pflege und der Korrektur, damit die Persönlichkeit reift. Jesus ist das Vorbild. Setzen Sie auf dieser Grundlage Ihrem Kind Grenzen und verhätscheln Sie es nicht. Ringen Sie um die Nähe zu ihm, wenn es Schweres durchmacht, etwa in der Schule. Bleiben Sie dran, wenn es in Turbulenzen gerät. Bitten Sie um Verzeihung, wenn Sie Fehler gemacht haben. Eine vertrauensvolle Beziehung ist Gold wert. 2. Helfen Sie Ihrem Kind, freie und gegenseitige Freundschaften aufzubauen und zu pflegen. Neben den Beziehungen mit Gleichaltrigen sind auch langjährige Kontakte mit Familienangehörigen und Bekannten wertvoll. Es soll erleben und wissen, dass es in einem grossen Netz von Personen aufgehoben ist, die einander vertrauen. Erlauben Sie Ihrem Kind, mit Freunden Besonderes zu unternehmen, und schaffen Sie in Ihrer Familie eine Atmosphäre, in der sich die Freundinnen und Freunde bei Besuchen wohl fühlen. 3. Beten Sie mit Ihrem Kind und ermutigen Sie es, die Bibel eigenständig zu lesen. Warum entwächst ein Kind dem Alter, da es das Gute-Nacht-Gebet schätzt? Bekommt es mit, dass wir Gott am Morgen um Kraft und Gelingen für den Tag bitten dürfen? Mit einem vereinzelten Anstoss zum Bibellesen ist es nicht getan. Wenn das Lesen eine Gewohnheit wird, wächst über die Jahre eine Vertrautheit mit biblischen Personen, die gute geistige Einflüsse von schädlichen unterscheiden hilft. 4. Helfen Sie Ihrem Sprössling, auf Angebote nicht total abzufahren – besonders dann, wenn der Alltag grau und hart ist. Der Sohn soll lernen, Angebote zu nutzen, ohne ihrem Reiz zu erliegen. Die Tochter soll üben, Events zu geniessen, ohne ihnen zu verfallen. Sensibilisieren Sie sie auf den Unterschied zwischen Verehren und Vergötzen und sprechen Sie über die Wirkung von Rausch- und Suchtmitteln. 5. Besuchen Sie mit Ihrem Kind eine lebendige, familienfreundliche christliche Gemeinde. Machen Sie den Gottesdienstbesuch am Sonntag für die Familie zur Gewohnheit. Setzen Sie sich am Ort für Kinderangebote ein und gestalten Sie sie wenigstens punktuell mit. In einer Kirche, ob Landes- oder Freikirche, aufzuwachsen, kann Ihrem Kind später helfen, verführerische Angebote von sich zu weisen. Motivieren Sie Ihr Kind, in der Kirche Initiative zu ergreifen und für andere Verantwortung zu übernehmen. Ebnen Sie ihm den Weg zu einer persönlichen Beziehung zu Jesus Christus. Wenn es erlebt, dass Sie ihm für alles im Leben vertrauen und sich seiner Leitung unterstellen, wird es gelassener mit undurchsichtigen Persönlichkeiten umgehen. 6. Nehmen Sie mit Ihrem Teenager die verwirrende Vielfalt von Sinn-Angeboten in den Blick und reden Sie mit ihm darüber. Sinn wird nicht bloss in eigenartigen Gruppen und Sekten angeboten. Diskutieren Sie mit ihm die verschiedenen Lebensentwürfe, die beispielsweise in TV- und Kinofilmen zum Ausdruck kommen: Was treibt Menschen letztlich an? Woran hängen sie? Was macht den Hauptdarsteller zum Helden? Auch wenn es scheint, dass Jugendliche das kindliche Staunen verlernt haben: Fragen haben sie allemal. Nehmen Sie sich Zeit fürs Gespräch, namentlich während Familienmahlzeiten.
7. Sagen Sie Ihrer Tochter / Ihrem Sohn, welche Gruppen und Guru-Typen Sie als gefährlich ansehen und welche Psychotechniken und Kurse Ihrer Meinung nach in die Irre führen. Helfen Sie ihr / ihm, Heilsversprechen als solche zu erkennen. Retter der Menschen ist allein Jesus Christus. Bücher und Webseiten von kirchlichen Beratungsstellen informieren über bestehende Sekten und Psychotechniken. 8. Beten Sie für Ihre Tochter / Ihren Sohn. Bitten Sie regelmässig um Gottes Schutz und Leitung durch seinen Heiligen Geist. Jesus sagte zu seinen Freunden: „Der Geist der Wahrheit wird euch anleiten, in der vollen Wahrheit zu leben“ (Die Bibel, Johannes 16,13). Dossier zum Thema Sekten: | ||
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