Mehr Seelsorge: 10 Jahre Flughafenpfarramt in Kloten

 
Walter Meier
Flughafenseelsorger: Walter Meier (l), und Claudio Cimaschi.
Am Sonntag, 4. Februar, ist das zehnjährige Bestehen des Flughafenpfarramts Zürich-Kloten mit einem ökumenischen Gottesdienst im Beisein von Kirchenratspräsident Ruedi Reich und Weihbischof Paul Vollmar gefeiert worden. Aufgrund der markanten Zunahme von seelsorgerlichen Gesprächen soll das Betreuungsangebot durch den Aufbau eines Freiwilligenteams erweitert werden.

Mit dem Flughafenpfarramt hätten die reformierte und katholische Kirche im Kanton Zürich auf das sich wandelnde Mobilitätsverhalten der Menschen reagiert, begründete Kirchenratspräsident Ruedi Reich das kirchliche Engagement vor 10 Jahren. «Die Kirchen haben darum in ökumenischer Zusammenarbeit in den letzten Jahren in Ergänzung zu den Kirchgemeinden übergemeindliche Angebote eingerichtet.» So sei man in Spitälern, Heimen und Gefängnissen, aber auch im Zürcher Bahnhof oder ab März dieses Jahres im neuen Zürcher Stadtteil Sihlcity präsent.

Anerkennung auch vom CEO
Die Kirchen freut es laut Reich, gerade am Flughafen, der die Welt der Moderne symbolisiere, präsent zu sein und ein Gesicht zeigen zu können. Dass das Flughafenpfarramt zum festen Bestandteil des grossen Netzwerks Flughafen Zürich-Kloten gehört, bestätigte auch Josef Felder, CEO der Flughafen Zürich AG (Unique): «Das Flughafenpfarramt Zürich bietet seit zehn Jahren einen Ort der Stille und Besinnung für alle Menschen, die über den Flughafen reisen, ihn besuchen oder hier arbeiten. Es bietet einen Ort der Begegnung, an dem Menschen die Möglichkeit haben, mit jemandem zu sprechen. Diese Hilfeleistungen sind es, die die Flughafenseelsorge zu einem wichtigen Element am Flughafen werden liessen.»

Lost in Transit
 
Menschen aller Religionen
Menschen aller Religionen willkommen: Das Kreuz aus projizierten Lichtpunkten in der Klotener „Inter-Faith Chapel“ kann ausgeblendet werden.
Zu den Tätigkeitsfeldern des Seelsorgeteams mit Pfarrer Walter Meier, dem Diakon Claudio Cimaschi und der Theologin Andrea Thali gehören einerseits die seelsorgerliche Begleitung und Betreuung von Angestellten des Flughafens, von Passagieren, Flüchtlingen, Asylsuchenden und Besucherinnen. Auf der anderen Seite besteht ein offenes Angebot an Gottesdiensten, Andachten, Abschieds- und Trauerfeiern oder auch Taufen und Trauungen in dem für alle Menschen offenstehenden Andachtsraum oder auswärts.

Teil des Care-Teams
Hinzu kommt die Einbindung in ein gut funktionierendes Care-Team mit rund 100 Personen (Seelsorgende, Ärzte und Pflegepersonal), welches immer in Katastrophenfällen zum Einsatz kommt. So unter anderem beim Massaker von Luxor (1997) und bei den Abstürzen von Halifax, Nassenwil, Bassersdorf und Überlingen.

In den 10 Jahren hat sich das Arbeitsschwergewicht des Flughafenpfarramts stark gewandelt. Stand bis zur Jahrhundertwende die seelsorgerliche Betreuung von Asylsuchenden im Vordergrund, sind es seit dem Swissair-Grounding im Jahr 2001 vor allem Angestellte im Flughafen, welche die Seelsorgenden als Ansprechpartner für ihre persönlichen und beruflichen Ängste und Sorgen aufsuchen.

Vertrauenswürdige Gesprächspartner
 
Flughafenpfarramt in Kloten
Die markante Zunahme von seelsorgerlichen Gesprächen mit Mitarbeitenden des Flughafens bringe das Seelsorgeteam immer öfters an seine Kapazitätsgrenzen, meinte Pfarrer Hannes Rathgeb als Verantwortlicher der katholischen Kirche. Die Erweiterung des Betreuungsangebots bedinge den Aufbau eines kompetenten Freiwilligenteams, das die Seelsorgenden entlaste: «Damit bleiben die reformierte und katholische Kirche im Kanton Zürich auch künftig für Unique als Betreiberin des Flughafens sowie für die Unternehmen und die Menschen am Flughafen verlässliche und vertrauensvolle Gesprächspartner.»

Gefragtes Flughafenpfarramt: Teletop-Beitrag
Teletop-Beitrag 2 (falls der obere Link nicht geht)
Medienberichte zur 10-Jahres-Feier in Kloten

Quelle: Informationsdienste der Zürcher Landeskirchen, Bearbeitung Livenet



Datum: 06.02.2007

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